Vegetative Vermehrung - Pflege von Zimmerpflanzen - Zimmerpflanzen - Zimmer- und Gartenblumen
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Zimmerpflanzen


Pflege von Zimmerpflanzen

Vegetative Vermehrung


Pflanzen vermehrt man vegetativ durch Tochterpflanzen oder Ableger (Seitensprosse, Kindel), durch Teilung, durch Stamm- oder Blattstecklinge oder durch zwei besondere Methoden, das Absenken und Abmoosen. Manche Pflanzen lassen sich auf mehr als eine Art vermehren (siehe entsprechende Hinweise im Teil Zimmerpflanzen von a-z).

TOCHTERPFLANZEN

Einige wenige Zimmerpflanzen - z. B. bestimmte Asplenium-, Chlorophytum- und Tolmiea - Arten - bilden für die Vermehrung geeignete Adventiv- und Ausläuferpflänzchen an größeren Blättern oder den Enden von Blütentrieben oder winzige Brutzwiebeln aus. In manchen Fällen kann man diese Tochterpflänzchen abnehmen und einzeln pflanzen; in anderen Fällen muss man sie in einem speziellen Vermehrungssubstrat bewurzeln lassen, solange sie noch mit der Mutterpflanze verbunden sind.

Wie man jeweils mit solchen Tochterpflanzen verfährt, die nur von wenigen Gattungen ausgebildet werden, findet sich in den diesen Gattungen gewidmeten Artikeln im Teil Zimmerpflanzen von a-z.

ABLEGER

Ableger (Kindel) sind Seitensprosse, die wie die Mutterpflanze aussehen. Sie entspringen direkt dem Haupttrieb oder sitzen - etwa bei vielen Suckulenten - am Ende eines kurzen Seitentriebs oder sind an der Basis mit der Mutterpflanze verbunden, wie bei Zwiebeln. Manche Ableger haben schon eigene Wurzeln.

Ableger sollte man erst zur Vermehrung verwenden, wenn sie eine angemessene Größe erreicht haben. Diese Größe ist im Einzelfall bei der jeweiligen Pflanze im Hauptteil angegeben. Ist ein Ableger groß genug, kann man ihn von der Mutterpflanze mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge möglichst nahe am Haupttrieb abtrennen. Dann drückt man ihn mit dem unteren Ende in die Vermehrungserde, bis er fest sitzt. Kopflastige Ableger stützt man mit Stäben ab.

Arten von TochterpflanzenManche

Pflanzen vermehren sich durch Tochterpflänzchen an den Triebenden (zwei Beispiele rechts) oder an den Blättern (drei Beispiele mit Detailabbildungen unten).

Saxifraga stolonifera.

Chlorophytum comosum 'Vittatum'.

Tolmiea menziesii.

Kalanchoe daigremontiana.

Asplenium bulbiferum.


Die Vermehrungserde soll mäßig feucht und nicht nass sein. Zuviel Wasser führt zu Fäulnis. Man hält den Ableger warm, meist bei Temperaturen von 18-24 °C. Bis er Wurzeln ausgebildet hat, sorgt man für mittlere Lichtverhältnisse und stellt ihn niemals in direkte Sonne. Ein Vermehrungskasten oder eine Plastikhaube ist nicht immer notwendig; man kann auf diese Weise aber die Bewurzelung beschleunigen. Haben sich kräftigere Wurzeln ausgebildet, kann man verpflanzen bzw. eintopfen und die jungen Pflanzen wie erwachsene weiterbehandeln.

Pflanzen, die Ableger (Kindel) ausbilden, gehören im wesentlichen zu den Ananasgewächsen, den Kakteen oder anderen Suckulenten. In den diesen Pflanzengruppen gewidmeten Kapiteln findet man nähere Einzelheiten über die Vermehrung durch Kindel.


Ableger einer Bromelie

Zwischen den Blättern dieser Neoregelia erkennt man einen Ableger.

Nach dem Austopfen schneidet man den Ableger nahe am Haupttrieb ab.

Den abgetrennten Ableger setzt man genauso tief wie zuvor in Вromelienerde.


TEILUNG

Zur Vermehrung von Pflanzen, die größere Horste bilden, bietet sich die Teilung an. Bei Pflanzen mit aufrechten Einzeltrieben oder Rosetten ist das einfach. Man nimmt die Pflanze aus dem Topf, sucht eine für die Teilung geeignete Stelle und zieht langsam und vorsichtig die Pflanzenteile auseinander. Gelegentlich muss man die alte Topferde ausschütteln, damit man die verschlungenen Wurzeln besser entwirren kann. Das vermeidet man aber möglichst, um die feinen Wurzeln nicht zu beschädigen. Die Teilstücke erholen sich dann nicht so leicht.

Manchmal lassen sich aber die Pflanzen nicht auseinanderziehen. Farne beispielsweise bilden sehr dichte Horste mit kräftigem Wurzelsystem, und bei manchen Pflanzen sind die Wurzeln durch starke, unterirdische Stengelglieder, z. B. Rhizome, miteinander verbunden. Dann muss man ein Messer zu Hilfe nehmen, mit dem man jedoch nur anschneidet. Lässt sich die Pflanze dann auseinanderziehen, werden Wurzeln und Triebe weniger beschädigt.

Man pflanzt die Teilstücke stets in einen Topf, der etwas größer als der Wurzelstock ist. Hat der Wurzelballen viel Erde verloren, muss man besonders darauf achten, dass die freiliegenden Wurzeln beim Wiedereintopfen nicht beschädigt werden. In den Topf füllt man zunächst nur bis zur Höhe der untersten Wurzeln Erde. Dann hält man das Teilstück mit einer Hand in der vorgesehenen Höhe und füllt mit der anderen weitere Erde zwischen und rund um die Wurzeln. Damit keine Hohlräume bleiben, staucht man den Topf mehrmals und füllt dann nach Bedarf Erde nach. Die Erde wird rund um die Teilpflanze fest angedrückt. Erde auf Torfbasis braucht man nicht so stark anzudrücken.

Teilung einer Saintpaulia

Die zarten Rosetten der Saintpaulia kann man mit der Hand auseinanderziehen.

Man erhält dann zwei Pflanzen mit eigenen Wurzeln, die man sofort nach dem Eintopfen wie größere Exemplare weiterbehandeln kann.

Frisch eingetopfte Teilpflanzen brauchen keine besondere Pflege. Sollten die Blätter welk werden, setzt man die Pflanze in einen Vermehrungskasten oder deckt sie mit einer Plastikhaube ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Holzige Sträucher oder Palmen darf man nicht teilen, auch wenn sie mehrere Stämme ausbilden, denn sie vertragen meist die Teilung nicht. Dagegen ist die Teilung die übliche Vermehrungsart bei Orchideen.

Teilung einer Pflanze

Zum Zerschneiden des Rhizoms braucht man ein scharfes Messer.

Die Teilstücke des Rhizoms sollen einige Wurzeln und Blätter besitzen.

In einem kleinen Topf mit Vermehrungserde bildet das Teilstück neue Wurzeln aus.

STECKLINGE

Die herkömmliche Vermehrungsart für viele Zimmerpflanzen ist die Bewurzelung von Sprossteilen. Allerdings lassen sich nicht alle stammbildenden Pflanzen auf diese Weise vermehren. So eignen sich z. B. die Stämme von

Ein Blattknoten ist die Stelle, an der am Trieb ein Blatt sitzt oder saß und an dem sich ein schlafendes Auge befindet.

Palmen nicht für Stecklinge. Dagegen wurzeln Stecklinge von Pflanzen mit krautigen Trieben leicht und zu jeder Jahreszeit, wenn man für geeignete Bedingungen sorgt. Stecklinge von holzigen Pflanzen wurzeln nicht so leicht und oft nur in einer bestimmten Jahreszeit. Am besten nimmt man Stecklinge im Frühjahr oder im zeitigen Sommer, wenn die Pflanze mit ihrem jährlichen Wachstum beginnt.

Ein typischer Steckling für die Vermehrung ist der sogenannte Kopfsteckling, also die abgetrennte Triebspitze einer Pflanze. Die günstigste Länge eines solchen Stecklings hängt von der Pflanzenart und dem Umstand ab, dass er unterhalb eines Blattknotens geschnitten werden Mus.


Abschneiden eines Kopfstecklings von Philodendron scandens

Man macht einen Schnitt unterhalb eines Blattknotens mit Ansatzstellen rudimentärer Wurzeln.

Das Blatt am untersten Knoten schneidet man nahe am Trieb ab, damit kein Blatt die Erde berührt.

Man taucht das Schnittende in Bewurzelungshormon, um die Wurzelbildung zu beschleunigen.

Man steckt mehrere Stecklinge in einen Topf in mit einem Bleistift oder Stab vorbereitete Löcher.

Der Knoten, also die eigentliche Blattansatzstelle am Trieb, ist häufig durch einen etwas erhöhten Gewebering gekennzeichnet, oft mit einer sichtbaren Scheide, die sich an der Basis des Blattes ausbildet. Bei holzigen Pflanzen kann man den Ring und die Scheide nicht erkennen, der Trieb ist aber an dieser Stelle verdickt und trägt eine Blattnarbe und Knospe, wenn das Blatt abgefallen ist. Ein Kopfsteckling sollte zwischen Spitze und Schnittstelle mindestens drei Knoten besitzen. Die besten Kopfstecklinge stammen von kräftigen Pflanzen, an deren Trieben die Knoten verhältnismäßig dicht angeordnet sind.

Man kann den Steckling mit einer Haushalt- oder Gartenschere abschneiden, kürzt ihn aber dann mit einem scharfen Messer oder einer Rasierklinge durch einen sauberen, waagrechten Schnitt bis an den untersten Knoten ein, denn an zerfranstem oder gequetschtem Pflanzengewebe tritt leicht Fäulnis ein, die sich schnell am Spross nach oben ausbreitet. Man muss dann den Steckling bis zum nächsten Knoten einkürzen.

Abnehmen eines Achselstecklings

Wenn man einen Seitentrieb einer Sparmannia nach unten abzieht, hält man den Haupttrieb fest.

Damit keine Fäulnis eintritt, schneidet man die ausgefransten Ränder der abgerissenen Achsel sorgfältig glatt.

Bei bestimmten Pflanzen mit harten, holzigen Trieben wird empfohlen, einen Achselsteckling zu verwenden. Es handelt sich dabei um einen Seitentrieb, den man so vom Haupttrieb ablöst, dass eine Achsel, also ein kleines Rindenstück des Haupttriebs, am Steckling haftet. Man spricht auch von Seitentrieben mit Astring. Bevor man den Achselsteckling in das Vermehrungssubstrat steckt, entfernt man alle Fasern und schneidet die eingerissenen Ränder glatt. Alle Stecklinge werden möglichst von blütenlosen Trieben geschnitten. Sonst entfernt man die Blüten oder Blütenknospen vom Steckling. Wenn sich am untersten Knoten ein Blatt befindet, entfernt man es ebenfalls, denn Blätter dürfen nicht in die Vermehrungserde kommen. Es ist ratsam, einige der unteren Blätter abzunehmen, denn man verringert dadurch die Feuchtigkeitsverluste durch Verdunstung. Vor allem große Blätter müssen entfernt werden. Man schneidet sie mit einer Rasierklinge am Trieb bündig ab. Sie können auch abgebrochen werden. Nur muss man darauf achten, dass der Trieb an der Ansatzstelle nicht beschädigt wird. Bevor man den Steckling in ein Gefäß mit einem Vermehrungssubstrat steckt, ist es manchmal ratsam, das Schnittende in Bewurzelungshormon (siehe hier) zu tauchen, um die Wurzelbildung anzuregen. Wenn das Vermehrungssubstrat nicht fein und weich genug ist, sollte man die Stecklinge nicht direkt hineindrücken. Um Gewebeschäden zu vermeiden, stößt man vorher mit einem Stab, einem Pikierholz oder einem Bleistift ein Loch in die Erde.

Man steckt einen Steckling in die Mitte eines kleinen Topfes oder - was bequemer ist - drei oder mehrere Stecklinge an den Rand eines größeren Topfes. Sollen bewurzelte Stecklinge beisammen bleiben, damit man - z. B. bei Tradescantia - eine buschige Pflanze erhält, steckt man einen oder mehrere Stecklinge in die Mitte und weitere an den Rand des Topfes. Danach drückt man das Substrat leicht an und füllt bei Bedarf weiteres Substrat nach.

Meist ist es vorteilhaft, die Stecklinge während der Bewurzelungszeit abzudecken. Die Verwendung von Vermehrungskästen und Plastikhauben wird im Abschnitt "Wie man die richtigen Bedingungen schafft" besprochen, wo man auch allgemeine Hinweise bezüglich Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Licht findet. Besondere Hinweise stehen im Teil Zimmerpflanzen von a-z.

Stecklinge sollte man gelegentlich auf Fäulniserscheinungen an der Basis kontrollieren und vorsichtig abgestorbene Blätter entfernen. Sonst unternimmt man nichts, bis ein frischer Austrieb anzeigt, dass sich kräftige Wurzeln ausgebildet haben. Bestehen Zweifel, zieht man vorsichtig am Steckling, um festzustellen, ob er bereits durch neue Wurzeln im Substrat verankert ist. Im Extremfall kann der Steckling auch aus dem Gefäß herausgehoben und kontrolliert werden.

Bewurzeln eines Kopfstecklings in Wasser

Man schneidet den Kopfsteckling einer Tradescantia möglichst knapp unterhalb eines Blattknotens ab.

Die unteren Blätter des Kopfstecklings schneidet man ab, damit sie im Wasser nicht faulen.

Da im Wasser gebildete Wurzeln brüchig sind, füllt man Erde vorsichtig um den Steckling.

Sobald die jungen Pflanzen kräftige Wurzeln haben, kann man sie meist in Töpfe umpflanzen. Der Erde gibt man etwas scharfen Sand oder Perlite zu. Dann behandelt man sie wie erwachsene Pflanzen weiter, schützt sie aber noch zwei bis drei Wochen lang vor starkem Licht. Wenn sehr junge Pflänzchen besondere Pflege verlangen, wird darauf im Hauptteil hingewiesen.

Schneiden eines Stammstecklings

Eine Dracaena wirft im Alter ihre Blätter ab und büßt ihr hübsches Aussehen ein. Diese Pflanze sollte man zur Vermehrung durch Stammstecklinge verwenden.

Den Stamm schneidet man in kurze Stücke, die man bewurzeln lässt- Sie müssen mindestens einen Knoten mit einem schlafenden Auge haben.

Stammstecklinge kann man waagrecht auf Vermehrungserde legen oder in ursprünglicher Wuchsrichtung in sie stecken.

Aus den freiliegenden Augen entwickeln sich Blätter, aus den Knoten in der Erde Wurzeln .

Stecklinge vieler Pflanzen - unter anderem Efeu (Hedera, Aglaonema, Impatiens) und Tradescantia - wurzeln bereitwillig in Wasser. Manche wurzeln in einem Gefäß mit Wasser sogar leichter als in Erde. Solche Wurzeln sind aber brüchiger als jene, die in der Erde gewachsen sind. Man lässt sie höchstens 5 cm lang werden, weil sie sonst beim Umpflanzen abbrechen. Beim Einpflanzen eines im Wasser bewurzelten Stecklings ist stets besondere Vorsicht am Platz. Man hält ihn mit einer Hand in richtiger Höhe und lässt aus der anderen Hand die möglichst feine Erde um die zarten Wurzeln rieseln.

Cordyline fruticosa (Keulenlilie) ist eine typische Pflanze, die man durch Stammstecklinge vermehren kann.

Stecklinge müssen nicht unbedingt Kopfstecklinge sein. Auch tiefer gelegene Teile eines Triebs können Wurzeln ausbilden, wenn man sie oben unmittelbar oberhalb eines Knotens abschneidet und sonst wie einen Kopfsteckling behandelt. Daran sollte man bei langtriebigen Pflanzen denken, deren Triebe man ohnehin zurückschneiden muss, damit sie ihre hübsche Form behalten.

Solche Stecklinge nennt man auch Stammstecklinge. Bei dicken, mehr als daumenstarken Trieben brauchen die Teilstücke nicht länger als 5 cm zu sein, sofern sie ein oder zwei Knoten besitzen; dabei spielt es keine Rolle, in welcher Entfernung von den Knoten sich die Schnittstellen befinden.

Diese kurzen und dicken Stammstecklinge legt man meist waagrecht bis zur Hälfte in Anzuchterde. Dabei muss das schlafende Auge oder die Blattknospe nach oben weisen. Der Austrieb mit den Blättern ist dann in jedem Fall gewährleistet. Aber man kann auch diese Stecklinge senkrecht stecken, und zwar in gleicher Wuchsrichtung wie am ursprünglichen Trieb.

Durch Stecklinge mit holzigen Trieben kann man auch Cordyline, Dracaena und Dieffenbachia vermehren. Kurze Stammstücke der polynesischen Keulenlilie, einer Züchtung der Cordyline fruticosa werden häufig als Geschenk mit der Post verschickt und vom Empfänger eingepflanzt.

BLATTSTECKLINGE

Bei manchen Arten entwickeln sich junge Pflanzen aus abgeschnittenen Blättern. Ein zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal für diese Pflanzen fehlt; sie haben aber meist dicke, fleischige, oft in Rosetten angeordnete Blätter. Hierzu gehören Sinningia, Saintpaulia, Peperomia, die meisten Begonien und viele Sukkulenten, wie Crassula und Echeveria.

Für die Vermehrung durch Blattstecklinge wird ein reifes Blatt mit Stiel von der Mutterpflanze abgebrochen oder abgeschnitten und der Stiel in angefeuchtetes Vermehrungssubstrat gesteckt. Den Stiel muss man einkürzen, wenn Gefahr besteht, dass die zu schwere Blattspreite Übergewicht bekommt. Es ist ratsam, den Stiel im Winkel von 45 Grad in die Erde zu stecken. Dadurch erhält das Blatt genügend Halt, auch wenn der Stiel nicht weit in die Erde reicht. Nach wenigen Wochen bildet sich unter üblichen Zimmerbedingungen ein junges Pflänzchen am unteren Ende des Stiels aus. Sobald es einen Durchmesser von 2-3 cm hat, kann man den oberirdischen Teil des Mutterblatts abschneiden und wiederverwenden. Das tut man nur bei sehr seltenen Pflanzen, sonst nimmt man zur weiteren Vermehrung ein frisches Blatt.

Langstielige Blätter solcher Pflanzen kann man auch im Wasser bewurzeln lassen. Zunächst legt man auf ein teilweise mit Wasser gefülltes Marmeladeglas eine Alu- oder Plastikfolie und bindet sie ab. Dann sticht man ein Loch hindurch, durch das man den Blattstiel ins Wasser steckt. Das Blatt lässt man auf der Folie liegen. Bald bilden sich Wurzeln aus, und das langstielige Blatt bildet eine junge Pflanze, die man in normale Erde setzen kann.

Bei manchen Pflanzen - z. B. bei Rex-Begonien, Sansevierien und Streptocarpus - kann man mehrere Jungpflanzen aus einem Blatt gewinnen, wenn man es in mehrere Teile zerschneidet und diese separat bewurzeln lässt. Wie man dabei vorgeht, hängt von der jeweiligen Pflanzenart ab.

Sofern bestimmte Pflanzen sich durch Blattstecklinge vermehren lassen, sind im übrigen genauere Angaben unter den entsprechenden Gattungen im Teil Zimmerpflanzen von a-z zu finden.

Zwei Möglichkeiten der Vermehrung durch Blattstecklinge

Die meisten Pflanzen, die sich leicht durch Blattstecklinge vermehren lassen, haben dicke, fleischige Blätter, wie die Saintpaulia. Durch Blattstecklinge kann man auf zwei Arten vermehren. Rechts: Zunächst wählt man ein gesundes, reifes Blatt mit kräftigem Stiel.

Über ein wassergefülltes Glas bindet man eine Plastikfolie und steckt den langen Stiel durch ein Loch in der Folie. Wurzeln und ein kleines Pflänzchen bilden sich im Wasser aus.

Einen kurzen Blattstiel kann man auch direkt in Vermehrungserde stecken, und zwar im Winkel von 45°, damit das Blatt guten Halt hat, auch wenn der Stiel nicht tief in der Erde steckt.

ABSENKEN

Beim Absenken wird ein meist niederliegender Trieb, der noch mit der ursprünglichen Pflanze verbunden ist, zur Ausbildung von Wurzeln angeregt. Diese Vermehrungsart ist bei Freilandsträuchern angebracht, deren Stecklinge schlecht wurzeln. Gelegentlich verwendet man sie auch in der Zimmerkultur, um die Bewurzelung von Hänge- oder Kletterpflanzen zu beschleunigen.

Hier wurde der Trieb einer Episcia in einen eigenen Topf mit Erde abgesenkt, wo er Wurzeln ausbildet und sich bald selbständig weiterentwickeln kann.

Die Methode ist einfach: Der Trieb wird in engen Kontakt mit Erde gebracht. Er treibt dann fast immer Wurzeln in den Boden.

Der abgesenkte Trieb wird mit einer U-förmigen Drahtklammer auf einem Topf mit Vermehrungserde so verankert, dass er die Erde gut berührt oder sogar abgedeckt ist. Man kann den Trieb an der Berührungsstelle etwas einknicken oder von unten leicht einschneiden. Dadurch wird der Saftfluss unterbrochen und die Bewurzelung sicherer. Pflanzen mit krautigen Trieben wie Efeu und Philodendron behandelt man nicht so, denn sie bilden an den Blattknoten bereitwillig Luftwurzeln.

Von einem gesunden Efeu können gleichzeitig mehrere Absenker abgetrennt werden. Man stellt um die Mutterpflanze mehrere kleine Töpfe auf und verankert in jedem einen Trieb. Nach der Bewurzelung, die durch neuen Austrieb angezeigt wird, schneidet man die junge Pflanze so ab, dass das Aussehen der Mutterpflanze darunter nicht leidet.

Einige Pflanzen mit kriechenden Trieben, z. B. Fittonia und Pellionia, bilden von Natur aus Absenker. Ihre Triebe oder Blattbüschel an den Enden der Ausläufer wurzeln überall dort bereitwillig, wo sie mit feuchter Erde in Berührung kommen. Solche bewurzelte Ausläuferpflänzchen können von der Mutterpflanze abgeschnitten und jederzeit einzeln eingetopft werden.

ABMOOSEN

Diese Methode fördert die Ausbildung von Wurzeln bei Pflanzen, die nur schwer aus Stecklingen nachzuziehen sind und deren steife und aufrechte Triebe auch nicht bis zum Bodenniveau abgesenkt werden können. Wenn im Lauf der Zeit eine Zimmerpflanze, z. B. ein älterer Gummibaum, Codiaeum oder Dracaena, nicht mehr gut aussieht, weil sie ihre unteren Blätter verloren hat, kann man sie durch Abmoosen verjüngen.

Zunächst schneidet man den Stamm möglichst nicht tiefer als 7-10 cm unter dem untersten noch gesunden Blatt ein. Es gibt zwei Möglichkeiten. Man kann mit einer sehr scharfen und dünnen Messerklinge einen schräg nach oben laufenden, 2-3 cm langen Schnitt anbringen, der höchstens bis zur Mitte des Stamms reichen darf. Die Schnittstelle öffnet man so weit, dass man ein kurzes Streichholz als Keil dazwischenlegen kann. Ein solcher Schnitt schwächt den Stamm, der abbrechen kann, wenn man versehentlich an ihn stößt. Manche Hobbygärtner bevorzugen deshalb eine ungefährlichere Methode: Sie schneiden mit einer scharfen Klinge im Abstand von rund 12 mm zwei Ringe in den Stamm und schälen die Rinde zwischen den Ringen ab. Dabei bleibt das innere Gewebe der Pflanze unverletzt.

Abmoosen bei Ficus benjamina

Man schneidet im Abstand von 12 mm zwei Ringe in den Trieb und löst die Rinde dazwischen ab.

Auf die rindenlose Stelle trägt man eine dünne Schicht Bewurzelungshormon auf.

Unterhalb der Wunde bindet man eine Plastikfolie so zusammen, dass eine oben offene Hülle entsteht.

Die Hülle füllt man mit feuchtem Torf oder Sphagnum und bindet sie auch oben zusammen.

Nach der Bewurzelung entfernt man die Hülle und schneidet den Trieb unter dem Wurzelballen durch.

Den frischen Wurzelballen setzt man in einen Topf und füllt rundherum vorsichtig Erde ein.

Dann bestäubt man die Wundfläche leicht mit Bewurzelungshormon, falls vorhanden, und umgibt sie mit zwei Handvoll feuchtem Torf. Der Torf wird folgendermaßen festgehalten: Man wickelt locker um den Stamm ein längliches Stück Plastikfolie. Diese Hülle wird unten mit Bindfaden zusammengebunden oder mit einem Klebestreifen befestigt, so dass ein oben offener Beutel entsteht. Dann füllt man den angefeuchteten Torf in diesen Beutel und bindet ihn auch oben zu, damit die Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Man kann statt Torf auch Moos (Sphagnum) verwenden, das man ein paarmal mit festem Bindfaden umwickelt und so am Stamm befestigt. Dann schlägt man die Plastikfolie um das Moos und bindet sie oben und unten mit Bindfaden oder Klebestreifen zusammen.

Wenn man nach dem Abmoosen den restlichen Stamm zurückschneidet, kommt es bald zu neuem Austrieb aus den schlafenden Augen.

Sobald nach einigen Wochen unter der Plastikhülle an der Torf- oder Moosoberfläche weiße Wurzeln sichtbar werden, entfernt man die Plastikfolie und trennt den Stamm durch einen waagrechten Schnitt mit einem scharfen Messer direkt unterhalb des Torf- oder Moosballens von der Pflanze ab.

Dann setzt man den neuen Wurzelballen in einen Topf, der so groß ist, dass rundherum gut 1 cm Erde eingefüllt werden kann, und behandelt die Pflanze anschließend wie ein ausgewachsenes Exemplar. Sollte sie bis zur Ausbildung weiterer Wurzeln eine Unterstützung brauchen, bindet man sie vorübergehend an einen Stab, der in den Topf gesteckt wird.

Den verbliebenen Stamm braucht man nicht wegzuwerfen. Er treibt meist im oberen Teil wieder aus. Nach dem Abmoosen ist es oft ratsam, den alten Stamm bis an einen Punkt zurückzuschneiden, an dem dann durch einen erneuten Austrieb eine kompaktere Pflanze entsteht. Solange dieser Stamm noch keine Blätter besitzt, gießt man die Pflanze nur so viel, dass die Erde gerade feucht ist und zwischen den Wassergaben gut abtrocknet. Nach dem Austrieb steigert man die Wassergaben und beginnt mit der Düngung.

Bei Bedarf kann man den Stamm einer abgemoosten Pflanze, z. B. einer Dracaena, in 5 cm lange Stücke zerschneiden, die dann wie Stammstecklinge behandelt werden.



Der Wachstumszyklus

Licht

Temperatur und Feuchtigkeit

Gießen

Düngen

Einpflanzen und Umtopfen

Schnittmaßnahmen

Aufbinden

Weitere Kulturmethoden








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