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Zimmerpflanzen A-Z - Pflanzenporträts


Mammillaria • Warzenkaktus





Die Gattung Mammillaria mit 300-400 Arten ist die größte innerhalb der Kakteenfamilie. Einige Arten sind so schwierig zu kultivieren, dass sich nur erfahrene Züchter an sie heranwagen, andere wiederum sind schnell wachsende, ideale Zimmerpflanzen, die leicht zum Blühen gebracht werden können.

Mammillaria sind gedrungen wachsende Pflanzen, die zu Gruppenbildungen neigen; zahlreiche Kindel werden an der Basis der Kakteenkörper gebildet. Sie besitzen kugel- oder säulenförmige Körper. Ihre Maße reichen von der 3 cm dicken Einzelpflanze bis zu Gruppen mit einem Durchmesser von mehr als 1 m. Bemerkenswert ist, dass diese Gattung keine Rippen besitzt. An ihre Stelle sind spiralenförmig angeordnete Warzen getreten, an deren Spitzen Areolen sitzen. Die Dornen sind sehr vielgestaltig. Einige Arten besitzen borstige oder haarige Dornen, bei anderen sind sie kräftiger und manchmal mit Haken versehen. Dicke Dornen, wie sie für zahlreiche Wüstenkakteen typisch sind, treten bei Mammillaria jedoch nicht auf. Ein weiteres interessantes Merkmal dieser Pflanzen sind die Blüten, die aus den Axillen meist krarizartig um den Scheitel der Pflanze zwischen den Warzen entspringen. Die Blüten entwickeln sich also aus dem Teil des Körpers, der im vergangenen Jahr neu zugewachsen ist. Wenn der Kaktus in einem Jahr keinen oder nur einen geringen Zuwachs hatte, ist im nächsten Jahr kaum eine reiche Blüte zu erwarten. Die kleinen, glockenförmigen Blüten treten meist im Frühjahr oder zeitigen Sommer auf. Obwohl die einzelne Blüte nur wenige Tage hält, kann sich die Blütezeit über zwei oder mehr Wochen erstrecken. Die Blüten sind meist cremeweiß oder rot. Im allgemeinen blühen Pflanzen mit cremefarbenen Blüten in einem jüngeren Stadium als solche mit roten Blüten. Eine Ausnahme bildet jedoch M. zeilmanniana. Manchmal erscheint an den Stämmen der Mammillarien im Frühjahr ein Ring roter Beeren. Sie gehen aus den Blüten des vergangenen Jahres hervor und halten sich oft bis zum Herbst. Unterhalb der Blüten des laufenden Jahres bilden sie einen Kranz.

Die hier beschriebenen Arten sind alle verhältnismäßig leicht zu kultivieren.

Siehe auch Kakteen.

Warzenkaktus

Mammillaria zeilmanniana 'Alba'.

Empfehlenswerte Arten und Sorten

M. bocasana bildet gern Gruppen. So entsteht im Lauf der Zeit ein Kissen, das aus zahlreichen Einzelkörpern besteht. Bei einem fünfjährigen Exemplar sind diese einzelnen Kakteen meist kugelförmig und haben einen Durchmesser von 5 cm. Die ganze Gruppe erreicht in diesem Alter eine Breite von rund 20 cm. Die blaugrünen Körper sind dicht mit 1,5 cm hohen Warzen bedeckt. Aus den Areolen an den Spitzen der Warzen entspringen 25-30 strahlenförmig ausgebreitete, seidig-haarförmige, weiße Dornen. Sie überkreuzen sich und hüllen die Pflanze wie mit einem silbrigen Schleier ein. Außerdem gibt es noch zwei bis vier gelbliche Mitteldornen. Sie sind kräftiger als die weißen Dornen, und mindestens eine hat einen Haken. Gelbe Blüten treten im Frühjahr eines jeden Jahres bereits an den noch jungen Pflanzen auf

M. celsiana hat bis zu einem Alter von fünf Jahren nur einen Körper. Danach verzweigt sich der Kaktus an der Basis und bildet später eine Gruppe von 5 cm dicken und etwa 10 cm hohen Einzelkörpern. Die Grundfarbe der Stämme ist blaugrün; sie erscheinen jedoch wegen der dichten Bedornung honiggelb. An der Spitze der Warzen sitzen Areolen mit Rand- und Mitteldornen. Die 20 oder mehr Randdornen sind schlank, weiß und etwa 5 mm lang. Die vier bis sechs Mitteldornen sind ziemlich hart, dunkelgelb und 2 cm lang. Das Gemisch aus weißen und gelben Dornen verleiht dieser Pflanze ihre charakteristische Färbung. Im Frühjahr treibt M. celsiana rosa Blüten. Wie bei den meisten rotblühenden Sorten kann man auch bei dieser Mammillaria erst mit Blüten rechnen, wenn sie vier bis fünf Jahre alt ist.

M. centricirrha hat einen bläulichgrünen, kugeligen bis flachkugeligen Körper. Sie kann einen Durchmesser von 10 cm und eine Höhe von 30 cm erreichen. Die Warzen sind kantig und in spiraligen Reihen angeordnet. Die vier bis fünf Randstacheln sind grünlich, ungefähr 2 cm lang, gerade oder leicht gebogen, der Mittelstachel ist hell und besitzt eine dunklere Spitze. Die Blüten werden im oberen Teil der Pflanze ausgebildet. Sie haben einen Durchmesser von 2,5 cm und sind sattkarminrot. Diese Art blüht reich und stellt keine großen Ansprüche.

M. elegans ist eine Pflanze mit nahezu kugeligem bis zylindrischem Körper. In einem Alter von etwa fünf Jahren, wenn die Pflanze rund 10 cm hoch und 7 cm dick ist, bilden sich Kindel an der Basis. Die hellgrünen Körper sind dicht mit weißen Dornen besetzt, die den Areolen an den Spitzen der 6 mm hohen Warzen entspringen. An einer Areole sitzen 25-30 steife Randdornen und ein bis drei Mitteldomen. Die dunkelkarminroten Blüten öffnen sich im zeitigen Frühjahr. Im Alter von vier bis fünf Jahren blühen die Pflanzen meist zum erstenmal.

M. erythrosperma bildet kissenartige Gruppen, die wild wachsend einen Durchmesser bis zu 60 cm erreichen. Eine Zimmerpflanze im Alter von fünf Jahren wird meist einen Topf mit 15 cm Durchmesser ausfüllen. Die kugelförmigen Körper sind rund 5 cm hoch, dunkelgrün und mit Warzen bedeckt. Bis zu 15-20 schlanke, weiße Dornen strahlen sternförmig aus den Areolen aus. Diese 12 mm langen Dornen verleihen der Pflanze ein etwas bereiftes Aussehen, obwohl in jeder Areole auch ein bis drei bräunliche Mitteldornen sitzen. Einer der Mitteldornen besitzt stets einen Haken. Die Blüten sind dunkelrot gefärbt und glänzen seidig. Der Flor tritt im Frühjahr auf- erstmals an etwa dreijährigen Pflanzen.

M. gracilis hat hellgrüne, zylindrische, etwa 10 cm lange und 3 cm dicke Körper. Sie wachsen zunächst als aufrechte Säulen, breiten sich aber bald seitlich aus. Die vielen Kindel sind kugelförmig oder etwas länglich und sitzen so locker am Stamm der Mutterpflanze, dass sie schon bei der geringsten Berührung abfallen. Den Areolen an den Spitzen der Warzen entspringen 12-14 weiße Randstacheln in sternförmiger Anordnung und drei bis fünf braune Mitteldornen. Die Randdornen sind 12 mm, die Mitteldornen dreimal so lang. Im Frühjahr treten die weißlichen Blüten auf. Wenn die Pflanze ungefähr zwei Jahre alt ist, kann mit Blüten gerechnet werden. Da sich die Kindel leicht abnehmen lassen, kann man M. gracilis besonders einfach vermehren.

M. hahniana ist eine kugelige Art, die bis zu 10 cm hoch wird. Zunächst wächst die Pflanze einzeln heran, bildet aber im Alter von vier bis fünf Jahren zahlreiche Kindel aus. Besonders auffallend sind bei dieser Art die weißen Axillenborsten, die den graugrünen Stamm umhüllen. Diese weiße „Haartracht" besteht aus unzähligen lockigen, haarähnlichen Borsten, die den sekundären Areolen entspringen. Die primären Areolen an den Spitzen der 12 mm hohen Warzen sind selbst wollig und tragen rund 30 weiße Randdornen und zwei weiße, 12 mm lange Mitteldornen. Purpurrote Blüten öffnen sich im späten Frühjahr oder zeitigen Sommer. Diese Mammillaria blüht erst im Alter von vier Jahren, wenn ihr Körper einen Durchmesser von 5 cm erreicht hat.

M. prolifera besitzt einen mehr zylindrischen Körper, der besonders schnell eine Gruppe bildet. Sogar Körper mit einem Durchmesser von knapp 2 cm bilden schon Kindel, und die Pflanze wächst dann stark in die Breite. Ein vierjähriges Exemplar bedeckt leicht die Fläche eines 15 cm großen Gefäßes. Die einzelnen Körper sind dunkelgrün und mit äußerst weichen Warzen bedeckt. Den Areolen entspringen bis zu 40 dünne, weiße Randdornen und zwei bis neun gelbliche Mitteldornen. Lange, weiße Borsten in den Kerben zwischen den Warzen verleihen der Pflanze ein etwas wolliges Aussehen. Im späten Frühjahr oder zeitigen Sommer treten cremeweiße Blüten auf. Die erste Blüte ist bei Pflanzen im Alter von zwei bis drei Jahren zu erwarten.

M. zeilmanniana ist eine der schönsten Mammillarien. Sie bildet hinsichtlich der Blütezeit eine Ausnahme. Bereits als ziemlich junge Pflanze trägt sie einen reichen Flor aus dunkelkirschroten Blüten. Aus einer jungen Pflanze entwickelt sich langsam eine Gruppe zahlreicher nahezu kugelförmiger Körper, die glänzend grün sind. Ein vierjähriges Exemplar füllt meist einen 10-cm-Topf aus. Die Warzen sind 6 mm hoch; jeder Areole entspringen 15-18 weiße Randdornen und zwei bis vier rotbraune, hakenförmige Mitteldornen. M. zeilmanniana bringt im Sommer zahlreiche Blüten hervor. Eine weißblühende Sorte 'Alba' unterscheidet sich von der Art lediglich durch ihre reinweißen Blüten.

Mammillaria elegans.

Mammillaria bocasana.

Mammillaria erythrosperma.

Pflege

Licht: Mammillarien müssen das ganze Jahr in direkter Sonne stehen, damit sie hübsch gefärbte Stacheln und schöne Blüten ausbilden. Nur die grünen Arten schützt man im Sommer ein wenig vor der Sonne.

Temperatur: In der Zeit des Hauptwachstums im Frühjahr und Sommer nehmen diese Pflanzen auch mit normalen Zimmertemperaturen vorlieb, gedeihen jedoch am besten, wenn man sie in diesen Monaten an einen sonnigen Platz ins Freie bringt. Im Winter hält man nach Möglichkeit eine Ruhezeit bei rund 10 °C ein. Im Notfall vertragen Mammillarien auch eine Mindesttemperatur von 5 °C. Während der Wintermonate soll man sie jedoch nicht in gutbeheizten Zimmern zu weiterem Wachstum anregen. Wenn das Licht für ein gesundes Wachstum nicht ausreicht, verlieren diese Kakteen ihre Form und Blühfähigkeit.

Gießen: Im Frühjahr und Sommer gießt man gleichmäßig, lässt die oberste Schicht der Erde aber zwischen den Wassergaben abtrocknen. Sobald sich die Pflanzen verzweigen, muss man darauf achten, dass kein überschüssiges Wasser zwischen den Körpern haftenbleibt. Sonst faulen sie leicht. Aus diesem Grund bewässern einige Hobbygärtner die Mammillaria lieber von unten. Dazu stellt man den Topf 10 cm tief in eine Schale mit Wasser und lässt ihn darin stehen, bis sich die Erde an der Oberfläche feucht anfühlt. Einmal in der Woche stellt man den Topf zwei oder drei Minuten lang ganz ins Wasser. Während der Ruhezeit im Winter wird nur so viel Wasser gegeben, dass die Erde nicht austrocknet.

Düngen: Zur Zeit des Hauptwachstums erhalten die Pflanzen einen kalireichen Voll- oder Kakteendünger, den man bei einer Erde auf Kompostbasis jeden Monat einmal und bei einer Erde auf Torfbasis alle zwei Wochen verabreicht.

Sobald die Beeren der Mammillaria reif sind, nimmt man einige ab und drückt das Fruchtmark auf ein Löschpapier aus. Wenn das Mark trocken ist, kann man die Samenkörner einsammeln.

Einpflanzen und Umtopfen: Man verwendet ein Gemisch aus einem Teil scharfem Sand oder Perlite und drei Teilen einer Erde auf Kompost- oder Torfbasis. Pflanzen, die große Gruppen bilden, gedeihen besser in einer breiten Schale als in einem Topf. Für eine 7-8 cm große Gruppe braucht man eine 10-cm-Schale. Einzeln . stehende Exemplare und solche mit nur wenigen Seitentrieben oder Kindeln können in die üblichen Töpfe gesetzt werden. Ein 7-cm-Topf genügt für eine Pflanze mit 5 cm Durchmesser. Mammillarien werden im zeitigen Frühjahr umgetopft. Man nimmt die Pflanze (oder Gruppe) vorsichtig aus dem Gefäß heraus. Dabei fasst man sie an der Basis mit einer Gurkenzange. Pflanzen mit hakenförmigen Dornen müssen besonders vorsichtig angefasst werden, denn die Widerhaken lassen sich schwer lösen, ohne die Areole auszureißen.

Sobald das alte Gefäß durchwurzelt ist, wird in einen größeren Topf verpflanzt. Aus dem Ballen wird möglichst viel von der alten Erde geschüttelt. Dann pflanzt man die Mammillaria in das neue Gefäß ein. Nach Bedarf wird frische Erde zugesetzt.

Vermehrung: Mammillarien werden beim Gärtner aus Samen herangezogen. Einige Hobbygärtner bevorzugen die Vermehrung durch Samen ihrer eigenen Pflanzen. Dazu nimmt man die Beeren ab, die sich nach der Blüte im Herbst ausbilden. Man drückt das Fruchtmark mit den Samen auf ein Stück Löschpapier und lässt es mehrere Tage an einem trockenen Platz liegen. Dann sammelt man die Samenkörner ein und hebt sie in einem beschrifteten Umschlag bis zur Aussaat im nächsten Frühjahr auf (siehe Kakteen). Gruppenbildende Pflanzen lassen sich im Frühjahr oder Sommer durch Seitentriebe oder Kindel vermehren. Dies ist die schnellste Methode, um zu einer blühfähigen Pflanze zu kommen. Das abgetrennte Kindel lässt man einige Tage antrocknen. Dann drückt man es mit der Schnittfläche in einen 5- oder 7-cm-Topf in übliche Kakteenerde. Die leicht abzutrennenden Kindel einiger Arten müssen nicht antrocknen. Man kann sie gleich einpflanzen. Die frisch eingetopften Kindel werden wie ausgewachsene Mammillarien weiterbehandelt.

Schädlinge und Krankheiten: Siehe Gesunde Zimmerpflanzen.



      





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