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Zimmerpflanzen A-Z - Pflanzenporträts


Opuntia • Feigenkaktus





Diese Kakteengattung ist weit verbreitet und äußerst artenreich. Opuntien können in Form und Größe sehr verschieden sein. Es gibt aufrechte, meist unverzweigte Säulenformen; Zwergformen mit zylindrischen, gegliederten Stämmen, die in Gruppen wachsen; und Exemplare, deren Körper aus zahlreichen scheibenförmigen, dornenbesetzten Gliedern bestehen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Wüstenkakteen haben die Körper der Opuntie keine Rippen. Die zylinderförmigen Opuntien besitzen meist gehöckerte Glieder, an denen filzige Areolen sitzen. Bei den Arten mit scheibenförmigen Stammgliedern sitzen die Areolen in gleichmäßigen Abständen auf der Oberfläche verteilt. Die Dornen der einzelnen Arten können - ebenso wie die Stämme - verschieden geformt sein. Bei manchen Arten sind die Dornen sehr kräftig ausgebildet, andere haben nur wenige Borsten, und wieder andere besitzen überhaupt keine Dornen. Bei manchen Arten kann man deutlich zwischen Rand- und Mitteldornen unterscheiden. Die Dornen der meisten Arten sind von den Areolen sternförmig nach außen gerichtet. Alle Arten besitzen auch winzige Glochiden. Darunter versteht man kleine, in Bündeln lose stehende, steife Borsten mit Widerhaken. Diese entspringen den Areolen. Mit dem unbewaffneten Auge sind Glochiden kaum zu erkennen. Sie dringen leicht in die Haut ein und lassen sich nur schwer entfernen.

Opuntien haben keine Blätter im eigentlichen Sinn; gelegentlich treten aber an jungen Trieben kleine, weichfleischige, zylindrische, blattartige Sprosse auf. Diese vertrocknen bald und fallen ab. Bei den meisten Arten ist in Zimmerkultur keine Blüte zu erwarten. Diese Kakteen werden in der freien Natur sehr groß und tragen dann prächtige Blüten; in Zimmerkultur hält man sie vorwiegend ihrer schönen Form und Dornen wegen.

Siehe auch Kakteen.

Empfehlenswerte Arten

O. basilaris wächst nur langsam. Erst nach rund fünf Jahren erreicht die Topfpflanze eine Höhe von 20-30 cm. Zunächst bildet sich nur ein einzelner, flacher Stamm, der sich an der Basis reich verzweigt. Jeder Trieb besteht aus zwei oder drei breit-eiförmigen, ovalen Gliedern, die etwa 10 cm lang werden. Die Farbe der Glieder ist bläulichgrau und oft lila getönt. Die Areolen sind in Abständen von rund 1 cm über den Stamm verteilt. Sie sind mit rotbraunen Glochiden besetzt. Dornen sind keine vorhanden. Diese Art gehört zu den wenigen, die auch im Zimmer verhältnismäßig leicht blühen, wenn auch erst in einem Alter von vier oder fünf Jahren. Die Blüten treten im Frühjahr oder Sommer an den obersten Teilen des Triebs und der Zweigglieder auf. Die karminroten Blüten haben die Form eines breiten Trichters und werden 5-8 cm lang und ebenso breit. Die Einzelblüte hält nur zwei Tage, da sich aber die Knospen meist nicht gleich schnell öffnen, folgen noch rund eine Woche lang weitere Blüten nach.

O. cylindrica ist ein säulenförmiger Kaktus mit hellgrünem Stamm, der 1 m hoch werden kann. Er verzweigt sich nicht von selbst. Wenn manjedoch den Kopf des Stamms abschneidet, bildet der untere Teil nahe der Schnittfläche vier oder mehr Seitentriebe aus. Im Lauf der Zeit entsteht eine Kandelaberform. Obwohl dieser Kaktus dann nicht artgetreu ist, nehmen ihn viele Liebhaber gern in ihre Kakteensammlung auf. Der ganze Stamm ist mit flachen, rhombischen Warzen bedeckt, in deren Mitte die Areolen sitzen. Diesen entspringen neben den weißlichen Glochiden einige 6 mm lange und ebenfalls weißliche Dornen. An den Jungtrieben treten zylindrische „Blättchen" auf, die 6-12 mm lang sind und bald wieder abfallen. Wie bei den meisten Opuntien ist auch bei O. cylindrica in Topfkultur keine Blüte zu erwarten.

O. imbricata besitzt viele zylindrische, reich verzweigte Glieder. Die Pflanze wird in einem 10-cm-Topf gewohnlich 20-30 cm hoch. Große Exemplare wuchern leicht. Die Glieder - manche brechen unter ihrem eigenen Gewicht oft ab - sind mit rundlichen Warzen besetzt. An jungen Trieben treten vorübergehend kleine, zylindrische „Blätter" auf. Den großen, gelblichen Areolen in der Mitte der Warzen entspringen einige weißliche Glochiden und bis zu 20 kräftige, gelblichweiße Dornen. Im Zimmer blüht diese Art sehr selten.

O. microdasys verzweigt sich reich und hat verkehrt-eiförmige, bis zu 8 cm lange Glieder. Diese sind gelblichgrün, haben keine Dornen, jedoch viele Areolen mit dichten Bündeln goldgelber Glochiden. Deshalb wird diese Art auch Goldopuntie genannt. Sie ist weit verbreitet und gedeiht als Zimmerpflanze besonders gut. Ein Exemplar von O. microdasys kann nach fünf bis sechs Jahren bis zu 30 cm hoch werden. Gelegentlich bildet diese Art als Topfpflanze blassgelbe Blüten aus.

Diese Opuntie benötigt einen nährstoffreichen, schweren Boden und liebt während der Hauptwachstumszeit ausreichend Feuchtigkeit und eine luftige Umgebung. Im Winter wünscht sie einen hellen, trockenen Standort. Sie erträgt Temperaturen bis — 8 °C.

O. robusta ist ein großer, kräftiger Kaktus mit dicken, nahezu kreisrunden, blau bereiften Gliedern. Will man O. robusta im Zimmer klein halten, verwendet man Töpfe bis höchstens 15 cm Durchmesser. Wenn der Kaktus höher als 30 cm ist, zieht man aus Stammstecklingen neue Pflanzen heran. An den Gliedern sitzen Areolen mit bräunlichen Glochiden. Injeder Areole sitzen auch einige kurze, gelbe und braune Dornen. Auch diese Opuntie blüht als Topfpflanze so gut wie nie.

O. rufida hat Ähnlichkeit mit O. microdasys, ist jedoch etwas kleiner, und ihre bläulichgrünen Glieder sind kürzer und dicker. Den dicht nebeneinandersitzenden Areolen entspringen Bündel kastanienbrauner Glochiden. Dornen sind keine vorhanden. In einem 10-cm-Topf erreicht die Zimmerpflanze selten eine Höhe und Breite von mehr als 20-25 cm. O. rufida bildet manchmal trichterförmige, gelbe oder orangerote Blüten aus. Die Blütezeit fällt in das Frühjahr oder den Sommer.

O. salmiana hat reich verzweigte, zylindrische, bis 15 cm lange Glieder, die rötlich schimmern können. In einem 10-cm-Topf kann der Kaktus eine Höhe von rund 30 cm erreichen. Kleine Areolen sind in größeren Abständen über die glatten Glieder verteilt. Neben einem Bündel weißlicher Glochiden entspringen ihnen drei bis fünf 12 mm lange, gelbe Dornen. Diese Opuntie blüht im Zimmer am bereitwilligsten. Selbst an etwa 12 cm hohen Pflanzen treten bereits zahlreiche weißliche, breit-trichterförmige Blüten auf. Die schlanken Stämme dieser Opuntie müssen gestützt werden. Man bindet sie deshalb an Stäben fest.

Opuntia cylindrica.

Opuntia microdasys.

Opuntia robusta.

O. subulata ist O. cylindrica sehr ähnlich. Auch diese Opuntie verzweigt sich als Topfpflanze meist nur, wenn man den säulenförmigen Stamm quer durchschneidet. O. subulata wächst besonders stark und kann bereits nach vier bis fünf Jahren über 1,8 m hoch werden. Am besten hält man den Kaktus klein, indem man die Stammspitze abschneidet, so dass sich der Kaktus verzweigt. Aus den Areolen in der Mitte der breiten, flachen Warzen entwickeln sich einige gelbliche Glochiden und einige harte, gelbe oder blassgelbe Stacheln. Jeweils im Spätfrühjahr beginnt das Hauptwachstum, und gleichzeitig treten auch zylindrische „Blätter" an der Spitze auf. Diese werden 5-8 cm lang und halten sich den Sommer über. Zu Beginn des Winters trocknen sie ein und fallen ab. O. subulata blüht im Zimmer nur sehr selten; die Blüten sind rot.

O. vestita ist eine Säulenopuntie, die sich von Natur aus verzweigt. Am hellgrünen Körper, der rund 40 cm hoch und 2-3 cm breit wird, bilden sich Seitentriebe meist im oberen Bereich. Die Oberfläche ist mit Warzen bedeckt. Die gelblichen Areolen in der Mitte der Warzen tragen vier bis acht scharfe, harte Dornen sowie zahlreiche weißliche Glochiden und eine große Anzahl langer, weißer Haare. Diese bedecken fast ganz den Körper. Die zylindrischen „Blätter", die an jungen Trieben am Ende des Stamms und der Zweige auftreten, fallen nach einigen Wochen wieder ab. O. vestita gehört zu den kleineren Säulenkakteen und kommt meist mit 10-cm-Töpfen aus. Die violettroten Blüten sind in Zimmerkultur nicht zu erwarten.

Pflege

Licht: Opuntien brauchen das ganze Jahr hindurch möglichst viel direkte Sonne. Erhalten sie zuwenig Licht, werden ihre Körper unnatürlich lang. Fehlendes Sonnenlicht kann auch nicht durch andere Maßnahmen wettgemacht werden. Wenn möglich, stellt man alle Opuntien im Frühjahr und Sommer an einen sonnigen Platz ins Freiland. Widerstandsfähige Arten können auch den Winter über im Freien bleiben. Sie brauchen aber einen geschützten Platz und sind vor strengen Frösten zu schützen.

Temperatur: Für die meisten Opuntien eignen sich das ganze Jahr hindurch normale Zimmertemperaturen, im Winter sollte man jedoch nach Möglichkeit die Temperatur auf 8 °C absenken. Bei O. rufida ist eine höhere Wintertemperatur nicht nur günstiger, sondern sogar notwendig. Wird diese Opuntie im Winter einer Temperatur unterhalb 10 °C ausgesetzt, können sich braune Flecken an den Stämmen bilden. Das gilt auch für O. microdasys, wenn die Pflanze sehr weich ankultiviert wurde. Exemplare, die unter härteren Bedingungen gezogen wurden und kräftig und gedrungen gewachsen sind, vertragen auch tiefere Temperaturen.

Gießen: Während der Hauptwachstumszeit im Frühjahr und Sommer gießt man gleichmäßig, lässt aber die oberste Schicht der Erde zwischen den Wassergaben abtrocknen. Die Pflanzen vertragen im Vergleich zu den meisten anderen Wüstenkakteen wesentlich mehr Wasser. Einige der größeren Arten mit scheibenförmigen Gliedern welken im Sommer sogar, wenn man sie zu trocken hält. Sie erholen sich aber schnell, wenn man sie wieder gießt. Während der Ruhezeit im Winter gibt man den Pflanzen nur so viel Wasser, dass der Topfballen nicht vollständig austrocknet. Auf Gliederkakteen darf man kein Wasser spritzen, denn die Tropfen hinterlassen an den Körpern bleibende Flecken.

Düngen: Zur Hauptwachstumszeit verabreicht man alle zwei Wochen einen kalireichen Volldünger.

Einpflanzen und Umtopfen: Zur Erhöhung der Durchlässigkeit setzt man vier Teilen einer Erde auf Kompost- oder Torfbasis (siehe detailliert) einen Teil scharfen Sand oder Perlite zu. Meist müssen Opuntien jährlich umgetopft werden. Um festzustellen, ob ein Kaktus umgetopft werden muss, nimmt man ihn im Frühjahr aus seinem Topf heraus und kontrolliert die Wurzeln. Um die Hände zu schützen, umwickelt man die Pflanze mit zusammengefaltetem Zeitungspapier und fasst den Körper vorsichtig und möglichst nahe an der Basis. Wenn der Topf noch nicht ganz durchwurzelt ist, reinigt man lediglich den Topf und setzt die Pflanze in frische Erde zurück, nachdem man möglichst viel alte Erde von den Wurzeln entfernt hat. Ist der alte Topf ganz durchwurzelt, dann setzt man die Pflanze in einen größeren Topf. Viele Opuntien wuchern leicht und müssen daher abgestützt werden. Wenn sich die Glieder zur Seite neigen, steckt man einen Stab in die Erde und bindet die Pflanze an.

An den jungen Gliedern der Opuntie treten weiche, blattartige Sprosse auf, die später abfallen und durch Dornen ersetzt werden.

Damit gegliederte Opuntien nicht herabhängen, bindet man sie an Stäbe an.

Vermehrung: Gegliederte Opuntien lassen sich leicht vermehren. Im Frühjahr oder Sommer bricht oder schneidet man ein Glied ab. Den Steckling lässt man rund drei Tage antrocknen und steckt ihn dann mit der Schnittstelle in einen 5- oder 7-cm-Topf in das für Opuntien empfohlene Erdgemisch. Nach dem Eintopfen behandelt man den Steckling wie eine ausgewachsene Pflanze.

Ebenso einfach können auch Säulenopuntien vermehrt werden. Das Abnehmen eines Stecklings von einer eintriebigen unverzweigten Pflanze verändert jedoch ihr Aussehen. Wie bereits zuvor erwähnt (siehe O. cylindrica und O. subulata), verzweigt sich der Stamm nach dem „Köpfen". Sowohl von verzweigten als auch von einstämmigen Opuntien schneidet man mindestens 5-8 cm lange Stecklinge ab, lässt sie vier oder fünf Tage trocknen und behandelt sie dann so, wie zuvor für Kakteenglieder beschrieben.

Opuntien können auch aus Samen herangezogen werden. Die Samenkörner werden einzeln gelegt. Der Samen keimt meist in einer Woche ein, und es entsteht ein Sämling, der wie ein kleiner Kaktus aussieht. Er hat zwei dicke, nach außen gerichtete Keimblätter. Zunächst kann man keine Dornen oder Glochiden entdecken. Diese treten erst später auf, wenn sich ein kleiner, dorniger Trieb zwischen den Blättern entwickelt. Er vergrößert sich und wird zum Hauptstamm. Anschließend verwelken die Keimblätter.

Siehe auch Kakteen.

Vermehrung von O. subulata

Man schneidet die Spitze ab und nimmt die jungen Sprosse zur Vermehrung.

Vor dem Einpflanzen lässt man den Trieb mehrere Tage lang antrocknen.

Steckt man den Zweig in die Erde, sollten die Areolen nicht berührt werden.

Schädlinge und Krankheiten: Siehe Gesunde Zimmerpflanzen.



      





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