Kakteen - Gartenblumen
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Gartenpflanzen


Kakteen


Ein atemberaubender Anblick für Kakteenfreunde: das Kakteenhaus des Botanischen Gartens München.

Die Königin der Nacht in Blüte.

Sie wurden nie besungen, wie Rosen oder Tulpen. Dennoch sind sie der Hit auf dem Pflanzenmarkt. Was reizt an den stacheligen Wasserspeichern, dass sie so viele Freunde und Anhänger finden? Ganz einfach: Sie sind schaurig schön! Man ergötzt sich an ihrer Exotik, dem abenteuerlichen Aussehen. In merkwürdigem Kontrast zu ihrer wilden, abweisenden Gestalt stehen die herrlichen, farbenfrohen Blüten, die einige von ihnen hervorbringen.

Kakteen gehören zu der großen Gruppe der Sukkulenten, deren Pflanzenarten mit ihrem verdichteten, häufig blattlosen Stamm (Kakteen) oder mit aufgetriebenen, dicken Blättern Wasser speichern können. Außer den Kakteen mit ihrem spektakulären Aussehen gehören zu den Sukkulenten noch rund vier Pflanzenfamilien wie die Agaven, die Dickblattgewächse (Crassula), einige Wolfsmilchgewächse (Euphorbia), lebende Steine oder auch der Hauswurz. Die größte und interessanteste Familie der Sukkulenten bilden jedoch die Kakteen. Allein die Gattung des Warzenkaktus Mammilaria stellt weit über 100 verschiedene Arten.

Kakteen sind Bewohner von Extremstandorten wie Bergen und Wüsten. Ihr Verbreitungsgebiet ist der nord-und südamerikanische Kontinent. Sie wachsen auf den schroffen Felsen der Rocky Mountains, auf den kargen Böden der patagonischen Wüste in Argentinien, in den Wüsten von Texas und Mexiko. Es gibt fast 3000 verschiedene Kakteenarten, die in mächtigen Säulen oder als Kugeln wachsen, aussehen wie Steine oder wie Gurken mit Stacheln. Die imposantesten Gestalten sind die kandel-aberförmigen riesigen Kakteen, die man aus Westernfilmen kennt. Es ist eigentlich erstaunlich, dass die Sukkulenten sich nicht viel weiter ausgebreitet haben bei den enormen Fähigkeiten für den Überlebenskampf. Sie ertragen eisige Kälte genauso wie unbarmherzige Sonnenglut, haben sich der Trockenheit der Wüste angepasst, aber auch der Feuchtigkeit der Tropen. Den ersten Kaktus brachte Columbus nach Europa. Ihm soll besonders der Melo-Kaktus ins Auge gestochen haben. Den Namen hat dieser Kaktus daher, dass er für einen nahen Verwandten der Melone gehalten wurde. Sein kugeliger, grüner Körper ist gerippt und hat eine Vielzahl von Stacheln. Aus biologischer Sicht sind das Dornen. Doch auch nach der Entdeckung beziehungsweise der Einführung verlief die Verbreitung der Kakteen ziemlich langsam. 1753 wird ein Kaktus das erste Mal in der Literatur erwähnt. Ein Botaniker und Arzt, Mathias d'Obel, beschreibt in seinem Buch „Neue Notizen über Pflanzen", einen Säulenkaktus. Zur Mitte des 18. Jahrhunderts zählte der große Botaniker Carl von Linne (1707 bis 1778) nicht mehr als 24 verschiedene Arten, die er in derselben Gattung unterbrachte.

Mammillaria backebergiana wurde nach Curt Backeberg benannt.

Dann begann eine lebhafte Entdeckertätigkeit. Doch mit der Klassifizierung und Einteilung der eigenwilligen Gewächse sind die Kakteenforscher bis heute noch beschäftigt. Dabei geht es manchmal rüde zu, denn wer einen Kaktus entdeckt, beschrieben und botanisch bestimmt hat, darf ihm seinen Namen geben. Daher sind Kakteenforscher so eifrig bei der Sache, dass es ihnen meist kaum mehr um den Kaktus und um Objektivität geht. Da werfen sich Professoren gegenseitig falsche Kriterie" bei der Klassifizierung vor, schaffen immer neue Gattungen und Splitter-Arten immer weiter auf. Das hat für engagierte Sammler den Effekt, dass sie ihre Sammlung ständig neu ordnen und neue Exemplare dazukaufen müssen.

Über dem ganzen Hin und Her -Botanikerkreisen und der Sammelledenschaft ist der Kaktus in seiner angestammten Heimat fast ausgestorben. Ein trauriges Beispiel dafür is: Mexiko, das sogar einen Feigenkaktus in seinem Wappen führt und wegen seiner über 700 Arten als das kakteenreichste Land der Erde gilt. Doch dieser Ruf führte auch zu einem bis heute nicht zu bremsenden Raubbau. Man kann schon fast von einem „Kakteen-Tourismus" reden. Zentnerweise plündern Europäer und Nordamerikaner Kakteen an ihren natürlichen Standorten, um sie ihrer Sammlung einzuverleiben oder sie als Raritäten zu enormen Preisen zu verkaufen. Selbst das Washingtoner Artenschutzabkommen konnte nicht verhindern, dass einige Arten bereits im Aussterben begriffen sind. Diese Bemerkungen brauchen nun einen Kakteenfreund oder jemanden, der es gerade werden möchte, nicht abzuschrecken. Über 90% des Angebotes in Europa stammen nicht aus dem sonnigen Texas oder der Wüste Mexikos, sondern aus den Gewächshäusern Mitteleuropas oder den Zuchtbetrieben Teneriffas oder Marokkos.

Viele Sammler haben sich spezialisiert. Der eine begeistert sich für mexikanische, der andere für bolivianische, wieder andere für Opuntien oder auch Sulcobrebutien. Hinter diesen zungenbrecherischen Namen steckt eine enorme Leuchtkraft, denn es handelt sich um kleine Kakteen mit großer Blühkraft in den leuchtendsten Farben.

Auch Spezialisten kann heute geholfen werden. Stellvertretend seien hier drei Zuchtbetriebe genannt: So kann der Kakteenfreund in Mayen in der Eifel oder in Wachendonk am Niederrhein eine große Kakteen Vielfalt finden. Doch das Mekka der Kakteensammler ist die Ruhrgebietsstadt Oberhausen. In dem Stadtteil Alstaden, Flockenfeld 101, hat sich ein Kakteenbetrieb angesiedelt, der sogar Schweizer, Holländer, Belgier und Engländer beliefert. Selbst Kennern gehen in dem großen Treibhaus vor Raritäten die Augen über.

Die Zahl der engagierten Sammler geht in Deutschland heute in die Hunderttausende. Da bleibt es nicht aus, dass man sich auch organisiert. Die „Deutsche Kakteen-Gesellschaft" hat die stattliche Mitgliederzahl von rund 10.000. Der Vorteil der Mitgliedschaft besteht hauptsächlich darin, dass wichtige Informationen über Zucht, Pflege, aber auch Geheimadressen für die Beschaffung, ausgetauscht werden. Auf den angeschlossenen Tauschbörsen kann man interessante Exemplare erstehen. Während Anfänger sich noch mit dem Fensterbrett begnügen und erstaunt sind, wie genügsam sich ihre kleine Sammlung verhält, haben sich wahre Fans längst kleinere oder auch größere Gewächshäuser zugelegt, ur ihrem interessanten Hobby frönen zu können.

Was sind Kakteen eigentlich für Pflanzen?

Die große Gattung der Sukkulenten, zu der die Kakteen gehören, besteht aus Pflanzen, die ihre Organe - Blätter, Stamm oder auch beides - zu wasserspeichernden Organen umgebildet haben. Mit diesen Vorräten können sie spielend lange Trockenperioden überdauern. Die Verbreitung der Sukkulenten ist viel größer, als man gemeinhin annimmt. Nahezu jedes Land der Erde hat seine typischen Sukkulentenfor-men entwickelt. Sogar in feuchten Gegenden, wo die Wasserspeiche-rung gar nicht notwendig ist, trifft man sie an wie den Hauswurz (Sempervivum) oder die Fetthenne (Sedum).

Doch die interessanteste und auch attraktivste Familie der Sukkulenten ist die der Kakteengewächse (Cactaceae). Kakteen sind sogenannte Stammsukkulenten, die ihren Wasservorrat im Stamm sammeln. Sie sind gekennzeichnet durch Areolen. Das sind warzige Gebilde, aus denen die Dornen, aber auch die Blüten wachsen. Die Dornen sind nichts anderes als umgewandelte Blätter.

Es gibt zwei unterschiedliche Kakteentypen, die Epiphyten und die Wüstenkakteen

Chamacereus silvestrii ist eine anspruchslose Pflanze, die im Frühjahr blüht.

Epiphyten haben einen flachen Stamm und sind in den tropischen Regenwäldern Südamerikas angesiedelt, wo sie in Rissen und Fugen von Bäumen leben, in denen sich ein Substrat aus Humus gebildet hat. Ihre Stämme und Zweige werden nur durch den Regen von oben mit Wasser versorgt, denn ihre Wurzeln haben keine Verbindung zum Erdboden. Das dichte Laubwerk des Tropenwaldes schützt die Epiphyten vor der starken Tropensonne. Zu den bekanntesten Vertretern dieser Art gehören der Weihnachtskaktus (Zygokaktus), der Blattkaktus (Epiphylum) und der Ruten- oder Binsenkaktus (Rhipsalis).

Blattkakteen zählen mit ihren herrlichen Blüten zu den schönsten und dankbarsten Zimmerpflanzen. Sie blühen von April bis Juli und brauchen einen hellen, im Sommer halbschattigen Standplatz in kalkarmer Erde. Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge. Während der Ruhezeit von November bis März brauchen sie einen hellen, aber kühlen Platz und sollten sparsam gegossen werden.

Den Warzenkaktus Mammillaria quelzowiana zieren prächtige Blüten.

Der Weihnachtskaktus (Schlumbergera truncata) ist der berühmteste Gliederkaktus. Seine Zweige wachsen in Gliederform und seine roten Blüten öffnen sich in der Weihnachtszeit. Dieser Kaktus möchte möglichst warm, hell oder halbschattig stehen und braucht eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Bei trockener Luft sollte man ihn öfter übersprühen. Die Pflanze sollte auch vor zuviel Sonne geschützt werden.

Was Kakteenfreunde jedoch eigentlich unter Kakteen verstehen, gehört zu der zweiten Gruppe der erdbewohnenden Kakteen. Sie haben meist einen massiven Stamm und sind in mäßig bis sehr trockenen Gebieten zu Hause. Sie alle haben die Fähigkeit, Wasser für trockene Zeiten zu speichern. Einige können ihren Feuchtigkeitsbedarf auch mit ihrem Stamm und den Stacheln aus dem Morgennebel aufnehmen.

Ursprünglich waren sie in Nord- und Südamerika heimisch. Doch ihre Anpassungsfähigkeit ist so vortrefflich, dass einige Arten, wie der Feigenkaktus oder die Opuntien, in Australien und den Mittelmeergebieten zum Beispiel schon fast zur Landplage geworden sind.

Kultivierung

Der Kugelkaktus M. elegans (oben) und Rebutia narvaezense.

Bei uns in Europa zieht man Kakteen hauptsächlich in Gewächshäusern oder Kulturkästen. Der Grund dafür ist ihre Anfälligkeit bei zu großer Feuchtigkeit. Unsere Winter sind diesen Gewächsen zu nass, so dass sie im Freien zu faulen beginnen. Während sie ohne Schwierigkeiten große Kälte vertragen, gehen sie in einem zu feuchten Milieu ein. Deswegen sollten sie auch selten gegossen werden. Nur während der Wuchs- und Blütezeit darf die Erde nicht völlig austrocknen. Man kann sich als Hilfsmittel ein Holzstückchen in die Kakteenerde stecken, das hin und wieder herausgezogen wird, um auf diese Weise die Feuchtigkeit der Erde zu prüfen.

Wenn Kakteen auch lange Durststrecken gut verkraften, so sind sie noch längst keine Hungerkünstler. Man sollte mindestens zur Vegetations- und Blütezeit nicht mit speziellem Kakteendünger sparen. Wollen Kakteen trotz bester Pflege nicht blühen, liegt das an zu warmer Überwinterung. Nach der Wuchs-und Blühperiode brauchen sie dringend ihre Ruhephase, in der sie überhaupt nicht gegossen werden und sehr kühl stehen sollten. Temperaturen zwischen 6 und 0°C reichen völlig aus. Aber schlechte, verbrauchte Luft begünstigt Fäulnis und Pilzerkrankungen. Also: Frische Luft ist auch im Winter notwendig. In Gewächshäusern kann man die Temperaturen konstant halten. Im Gegensatz zu den Epiphyten vertragen Wüstenkakteen durchaus pralle Sonne. Als Pflanzsubstrat eignet sich am besten eine spezielle Kakteenerde. Wichtig ist eine gute Drainage, was man durch Zumischen von scharfem Sand oder Ziegelsplittern erreicht.

Als Zuchtbehälter setzen sich mehr und mehr Plastiktöpfe durch. Für die Topfgröße muss man zur Pflanze mit dem Stachelradius noch etwa 2 cm zugeben.

Zu den unangenehmsten und lästigsten Kakteenschädlingen gehören die Woll-, Schild- und Schmierläuse. Man beseitigt sie mit einem handelsüblichen Präparat. Einfacher, schonender, aber etwas aufwendiger ist ein altes Hausmittel: Man löst 10 g alkalifreie Schmierseife in 1 I Wasser auf und seift die Kakteen mit einem Pinsel ein.



      





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