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Zimmerpflanzen
Pflege von ZimmerpflanzenVermehrung - Wie man die richtigen Bedingungen schafft
FEUCHTIGKEIT Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit ist nicht nur bei der Aussaat (siehe Seite "Anzucht aus Samen"), sondern auch bei der vegetativen Vermehrung der meisten Pflanzen äußerst wichtig, denn sie verhindert Wasserverlust bei Stecklingen, die selbst keine Feuchtigkeit aufnehmen können, weil sie keine Wurzeln haben. Am größten sind die Feuchtigkeitsverluste bei Blättern oder Blatteilen, denn die Blätter atmen, d. h., sie geben Feuchtigkeit ab, solange sie leben. Um den Wasserverlust auszugleichen, besprüht man die Stecklinge von Zeit zu Zeit mit Wasser oder deckt sie mit einer Plastikfolie ab, damit das verdunstete Wasser nicht entweichen kann. In einer mit Feuchtigkeit nahezu gesättigten Luft verdunsten die Blätter auch weniger Wasser. Blattlose Stammstecklinge atmen zwar nicht, sie können aber absterben, wenn die Vermehrungserde austrocknet. Besser als durch Gießen lässt sich die ideale Feuchtigkeit der Erde durch die Luftfeuchtigkeit regulieren. Selbst bei regelmäßigem Gießen schwankt der Wassergehalt der Erde stark, denn gegossen wird nur in bestimmten Abständen. Im Wasser bewurzelte Stecklinge haben meist weniger unter trockener Luft zu leiden. Ebenso wenig spielt die Luftfeuchtigkeit eine Rolle bei der Vermehrung von Kakteen, anderen Suckulenten und Pflanzen mit fleischigen Trieben, wie Pelargonien. Feuchte Luft kann bei Stecklingen dieser Pflanzen sogar Fäulnis hervorrufen. Bei praktisch allen anderen Pflanzen ist sie jedoch lebenswichtig. Man verwendet bei der Vermehrung möglichst zimmerwarmes und stets frisches Wasser. Denn Bakterien und andere Mikroorganismen in abgestandenem Wasser können die empfindlichen Pflanzen infizieren. VERMEHRUNGSKÄSTEN Bei der Vermehrung von Zimmerpflanzen sorgt man für die nötige Feuchtigkeit am besten, indem man Vermehrungskästen verwendet. Einfache Vermehrungskästen in verschiedenen Größen bestehen aus einer durchsichtigen Haube und einer passenden Saatschale. Für eingetopfte Stecklinge braucht man ein Modell in Form eines Miniaturgewächshauses. Billiger, aber weniger wirkungsvoll sind Abdeckungen aus Plastikfolie, die über Drahtbügel oder einen Metallrahmen gespannt werden. Als Ersatz kann man auch größere Plastikdosen verwenden, in denen man sonst Lebensmittel aufbewahrt. Sie eignen sich gut, wenn sie durchsichtige Deckel haben. Für einzeln gesteckte Stecklinge ist die einfachste Abdeckung ein Plastikbeutel. Er muss über Topfund Steckling passen, ohne die Pflanze zu berühren. Man spannt ihn über drei oder vier dünne Stäbe oder einen Drahtbügel und befestigt ihn am oberen Rand des Topfes mit einer Schnur oder einem Gummiband. Man kann auch ein Glasgefäß mit weitem Hals so über den Steckling stülpen, dass es mit dem Rand auf dem Topf aufsitzt. Um Fäulnis zu vermeiden, darf die Abdeckung nicht mit Pflanzenteilen in Berührung kommen. Nach der Bewurzelung ist die Luftfeuchtigkeit nicht mehr so wichtig. Manche frisch bewurzelte Jungpflanzen können sofort den normalen Raumbedingungen ausgesetzt werden, andere müssen erst akklimatisiert werden. Man führt ihnen allmählich immer mehr Außenluft zu, indem man zeitweise die Lüftungslöcher oder bei großen Vermehrungskästen die Schiebefenster öffnet bzw. Glasgefäße seitlich anhebt, Plastikfolien zurückrollt oder Plastikbeutel einseitig aufschlitzt.
TEMPERATUR Zum Keimen oder Bewurzeln brauchen fast alle Samen und Pflanzenteile eine Temperatur von mindestens 18° C, die meist in einem einfachen Vermehrungskasten mit Plastikabdeckung eingehalten werden kann. Für Temperaturen über etwa 24 °C, die bei manchen Pflanzen nötig sind, braucht man jedoch einen Vermehrungskasten mit eingebautem Heizelement. BEHEIZTE VERMEHRUNGSKÄSTEN Bei beheizten Vermehrungskästen befindet sich das Heizelement entweder im Plastikboden oder in einer eigenen Heizschale. Gelegentlich werden Kabel für die Bodenbeheizung geliefert. Kleinere Modelle besitzen eine Heizschale mit passendem Deckel oder Haube. Größere Ausführungen bestehen aus mehreren Schalen mit eigenem Deckel. Es gibt auch Modelle mit allen Raffinessen in Form kleiner Gewächshäuser mit einer Länge bis zu 1 m und einer Höhe bis zu 60 cm. Sie haben Schiebefenster und bieten genügend Platz für viele Einzeltöpfe oder Saatschalen und auch verhältnismäßig hohe Stecklinge. In ihnen können die Sämlinge nach dem Pikieren bis zum Umpflanzen in größere Töpfe bleiben. Bei den meisten elektrisch beheizten Vermehrungskästen wird die Temperatur durch Thermostate automatisch auf der gewünschten Höhe gehalten. LICHT Stecklinge brauchen helles Licht, jedoch keine direkte Sonnenbestrahlung (siehe Seite "Licht"), oder mittlere Lichtverhältnisse, wie sie an einem freien Nordfenster herrschen. Bei Lichtmangel werden sie nicht nur spindelig und schwach, sondern entwickeln sich auch nach dem Bewurzeln nicht zu gesunden Pflanzen. Es ist stets zu bedenken, dass alle grünen Pflanzenteile ständig assimilieren müssen. Das gilt auch für unbewurzelte Stecklinge. Aus diesem Grund ist das richtige Maß an Lichtintensität sehr wichtig. Hinweise auf die Lichtverhältnisse bei der Aussaat finden sich auf Seite "Anzucht aus Samen". BEWURZELUNGSHORMONE Das Bewurzelungshormon ist ein synthetisches Präparat, das die Eigenschaften von natürlichen Wachstumshormonen besitzt. Dieses Pulver fördert die Wurzelbildung, wenn man damit die Schnittstelle eines Stecklings behandelt. Pflanzen mit krautigen Trieben wurzeln auch ohne diese Behandlung schnell. Die beste Wirkung zeigt dieses Pulver bei holzigen Stecklingen. Es ist in richtiger Dosierung unschädlich und kann bedenkenlos verwendet werden. Vor dem Stecken eines Trieb- oder Blattstecklings taucht man das Schnittende in das Gefäß mit dem Bewurzelungshormon. Man nimmt möglichst ein Bewurzelungshormon, das gleichzeitig ein Fungizid enthält, und verhindert dadurch Stengelfaule, die beim Bewurzeln an der Basis von Stecklingen häufig auftritt. VERMEHRUNGS- UND AUSSAATERDE Die übliche Topferde eignet sich für die Anzucht aus Samen oder die Bewurzelung von Stecklingen nicht. Sie besitzt nicht die richtige Zusammensetzung und Struktur und enthält zu viele Nährstoffe, die bei jungen Wurzeln Verbrennungen hervorrufen können. Eine für Stecklinge und Samen geeignete Erde hält die Feuchtigkeit gut, staut aber nicht die Nässe (die für junge Wurzeln sehr gefährlich ist), denn bei ihrer lockeren Struktur bleiben luftgefüllte Hohlräume. Vermehrungserde muss vollkommen keimfrei sein. Ihre Bestandteile werden deshalb vorher sterilisiert. Man verringert dadurch die Gefahr der Umfallkrankheit bei Sämlingen und die Fäulniserscheinungen . an der Basis von Stecklingen (siehe Seite "Krankheiten").
In Fachgeschäften und Gärtnereien gibt es gelegentlich fertig abgepackte Aussaaterden. Das sind reine Torfkultursubstrate, z.B. TKS 1, oder Gemische aus Torf, Sand und Perlite. Es kommt darauf an, daß das Gemisch in seiner Struktur locker ist und die Feuchtigkeit hält.
Für die vegetative Vermehrung wird man die Gemische in der Regel selbst herstellen, indem man gleiche Teile Perlite mittlerer Körnung oder scharfen Sand (also Flusssand, nicht Grabsand) und Torf miteinander vermengt. Auch Aussaaterden kann man aus den Grundsubstanzen Torf, scharfem Sand und Perlite selbst herstellen. Je nach Pflanzenart kann der Aussaaterde etwas feine Kompost- oder Lehmerde zugesetzt werden. Bei feinem Saatgut streut man eine bis 1 cm hohe Schicht Torf über die Erde. Als Oberflächenschicht kann auch Aussaaterde durch ein feines Sieb ausgestreut werden. Diese feine Schicht verhindert, dass die ausgesäten Samen in tiefer gelegene Hohlräume der Erde gelangen und dann nicht mehr richtig keimen. Nicht bei Stecklingen, aber bei der Aussaat Mus die Erde mit Nährstoffen angereichert werden. Vor der Aussaat verabreicht man einen flüssigen Dünger in schwacher Konzentration. Zur Versorgung der Erde mit Nährstoffen kann man auch die Zusammensetzung der Aussaaterde für eine bestimmte Art entsprechend abändern. Man setzt z. B. ein Drittel der für erwachsene Pflanzen empfohlenen Erde einem Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Perlite zu. Diese ist besonders günstig bei größeren Samen, die meist vor dem Eintopfen längere Zeit im Aussaatgefäß bleiben. Vor der Aussaat größerer Samen kann man aber auch zunächst in das Gefäß reguläre Erde einfüllen und darüber eine Schicht nährstoffarmer Aussaaterde bringen, in die man die Samen auslegt. Die Wurzeln des Sämlings erreichen später den Nährstoffvorrat im unteren Bereich, sobald die junge Pflanze ihn zum Leben und Gedeihen braucht. |
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