Natürliche Teiche - verschiedene Garten - Gartenblumen
    Hauptseite | Zimmerpflanzen | Gartenpflanzen | Foto

Menü

Suche

Vorteilhaft

Nützlich & interessant

Garten


Die verschiedenen Gartenformen

Natürliche Teiche

Teil 2

Die fiktiven Querschnitte durch einen Teich zeigen deutlich die unterschiedlichen Zonen mit den dazugehörenden Pflanzen.


Gesunder Teich

Jeder Teich ist ein individueller Organismus, ein mehr oder weniger funktionierendes Biotop. Meist wachsen die Pflanzen etwas anders, als man es plant, und der gesamte Teich durchläuft unvorhergesehene Entwicklungsstadien. So reagieren Algen schneller auf Nährstoffangebote im Wasser als Wasserpflanzen, die natürliche Konkurrenten sind. Hier heißt es Ruhe und Geduld bewahren und nur in besonderen Fällen eingreifen. Allerdings kann man die lästigen Fadenalgen ganz einfach mit einem Stock abfischen. Da in Pflanzen - ob Algen oder höhere Sumpfpflanzen - Stickstoffe und Phosphate gebunden sind, trägt man mit ihrer Entnahme zur Nährstoffarmut und damit zu klarem Wasser bei.

Wahrscheinlich wird sich jetzt bei einigen Seerosen-Freunden Widerspruch regen: Brauchen nicht die Wasserpflanzen gerade diese Nährstoffe? In den meisten Teichen ist der Nährstoffeintrag viel zu hoch, so dass es in einigen Jahren erst zur Versumpfung und dann zur Verlandung des Teiches kommt.

Ein Beispiel für unkontrollierten Nährstoffeintrag ist das Laub. Es wird von Mikroorganismen am Teichboden zersetzt, dabei wird Sauerstoff verbraucht und gleichzeitig auch das Wasser gesäubert. Das so erhöhte Nährstoffangebot führt zu unerwünschter Algenbildung.

So schade wie es ist: Fische sind keine natürlichen Bewohner von Kleingewässern. Sie gehören einfach nicht in einen biologischen Gartenteich, denn auch Goldfische und Karpfen reduzieren die Artenvielfalt von Pflanzen und Kleinlebewesen. Auch Friedfische fressen den Laich von Amphibien.

Außerdem gelangen durch die Fütterung der Fische zusätzliche Nährstoffe in den Kreislauf, was ebenfalls zur verstärkten Algenbildung beiträgt. Auch wenn man die Algen auf chemischem Wege vernichtet, bleiben die in ihnen enthaltenen Nährstoffe im Gewässer, und nach wenigen Tagen beginnt dann der Kreislauf von vorn.

Um die starke Nährstoffzufuhr, auf die Kleingewässer besonders empfindlich reagieren, zu reduzieren, sollte man in Tümpeln und Weihern auch keinen Mutterboden einbringen. Nährstoffarmer Sand reicht für die Wasserpflanzen als Pflanzgrundlage völlig aus. Auch das Düngen in der Umgebung des Teiches sollte unterbleiben, denn Chemikalien passen nicht zum empfindlichen Ökosystem von Kleingewässern. Es gibt übrigens eine gute Möglichkeit, dem Teich hin und wieder einen Teil der überflüssigen Nährstoffe zu entziehen; indem man die Pflanzen der Uferzone mäht. Doch das muss im Sommer geschehen, weil die Pflanzen die Nährstoffe im Herbst wieder in den Wurzelbereich einlagern und so durch Mähen diese nicht erreicht werden können. Je nährstoffärmer und klarer das Wasser ist, desto besser sind die Lebenschancen von angepassten Pflanzen, die in der intensiv genutzten Landschaft heute keinen Platz mehr finden.

Pflanzen und Tiere, die in und am Wasser leben, sollten sich die Waage halten. Damit sich keine Art einseitig vermehrt oder ausstirbt, sollten weder Pflanzen gedüngt noch Tiere gefüttert werden!

Praktische Ausführung Die Erdarbeiten

Nachdem die Maße abgesteckt sind, wird zunächst die gesamte Fläche 20 cm tief ausgegraben, wobei die Abschrägungen am Rand etwa 20 °C betragen sollten. Bevor der Hauptteil des Teiches bis zu einer Gesamttiefe von 80 bis 100 cm ausgeschachtet wird, markiert man die verschiedenen Pflanzzonen. Zum Schluss dieser Phase sollte man die Ränder des Teiches mit einer Wasserwaage und einer Latte kontrollieren, ob sie waagerecht sind. Ist das nicht der Fall, läuft der Teich nach dem Wassereinlassen an der tiefsten Stelle wieder aus. Deshalb legt man quer über den Teich an den gegenüberliegenden Rändern eine Latte auf und kontrolliert, indem man die Wasserwaage drauflegt.

Die Ränder des Teiches müssen absolut waagerecht sein. Beim Ausschachten beachten!

Nachdem die Maße für den künftigen Teich abgesteckt sind und die Erde ausgehoben ist, wird die Oberfläche geglättet und die Waagerechte geprüft. Nun legt man den Plastopian-Teichboden ein und bringt das Sand-Lehm-Gemisch sowie die Steine auf. Schließlich wird das Wasser eingelassen und die Bepflanzung vorgenommen.


Das Auskleiden

Jetzt erst kann der Teich für die Größe der Folie vermessen werden. Würde man nur die Oberfläche vermessen, gerät die Plane zu klein, weil die Vertiefungen nicht mitberechnet wurden. Am besten benutzt man zum Messen ein Bandmaß, das sich dem Bodengrund anpasst. Eine Schnur tut es aber auch. Zu den Abmessungen der Folie muss man noch eine Randzugabe von etwa 30 cm rechnen. Ob man die Plane als ganzes Stück bestellt oder in Bahnen, die vor Ort zusammengeschweißt werden, richtet sich nach den Möglichkeiten der Hersteller. So kann zum Beispiel die Firma Plastoplan bis zu 500 m2 große Planen in einem Stück innerhalb von 48 Stunden fertigen.

Zeit genug, um die Grube gründlich von Scherben, Steinen und anderen scharfkantigen Unebenheiten zu säubern, die die Plane, auf der später ein gewaltiger Wasserdruck lastet, verletzen könnten. Danach wird der Grund mit einer weichen Unterlage ausgekleidet. Dazu kann alter Teppich, Filz, mehrere Lagen Zeitungen oder eine 1 cm starke Lage Bausand dienen.

Wasserpflanzen stabilisieren das Gleichgewicht im Teich, denn sie verarbeiten die Nährstoffe und reichern das Wasser mit Sauerstoff an. Gauklerblume (links), Sumpfvergissmeinnicht (Mitte links), Teichrose (Mitte rechts) und die weiße Seerose (rechts). Flechtbinse (links unten), Igelkolben (Mitte links unten), Krebsschere (Mitte rechts unten) und Typha latifolia (rechts unten).


Nun kommt der spannende Moment: Die Dichtungsbahn wird in den Teich eingelegt und in den Ecken gefaltet. Die Falten stören nicht, denn sie werden später vom Wasserdruck geglättet. Wenn Rollenware verwendet wird, müssen die einzelnen Bahnen, die in der Regel etwa 2 m breit sind, vorher auf einer ebenen Fläche zusammengeschweißt werden. Zwischen die etwa 5 cm überlappenden Bahnen wird ein Quellmittel gestrichen und das Ganze mit einem Sandsack beschwert. Für diesen Arbeitsschritt legt man die Plane am besten auf ein Brett, damit die Nähte auch halten. Die Ränder der Schweißnaht werden mit Flüssigfolie abgedichtet. Um zu verhindern, dass das Wasser durch die Kapillarwirkung über den Teichrand hinausgezogen wird, führt man die Dichtungsbahn in den Randbereich bis zum Luftanschluss, also aus der Wasserlinie heraus. Das angrenzende Erdreich kann nun nicht mittels Dochtwirkung Wasser aus dem Teich ziehen. Ist dies jedoch für die Bildung einer Feuchtzone erwünscht, muss man die Dichtungsplane mit Erde überwallen. Natürlich soll auch der übrige Planenrand nicht zu sehen sein. In diesem Fall kann man ihn mit Steinen kaschieren. Auch Kies oder ein umlaufender Steg macht sich ganz gut.


Um Wasserverluste zu vermeiden, muss der Planenrand aus dem Wasser herausragen. Da dieser Rand nicht gut aussehen würde, kann man ihn mit geeigneten Materialien leicht verdecken.

Bepflanzung

Seine optimale Wirkung bekommt ein Gartenteich erst durch die geschickte Bepflanzung, die bei dem Riesenangebot nicht ganz einfach ist. Bei den etwa 50 verschiedenen Sorten heimischer und fremdländischer Pflanzen, die in Fachgeschäften und im Versandhandel angeboten werden, gerät die Wahl schnell zur Qual, zumal noch etwa 20 Sorten Seerosen dazukommen.

Für die Uferrandzone können zum Beispiel Tannenwedel, Sumpfschwertlilien, Froschlöffel, Pfeilkraut, Igelkolben, Rohrkolben und Seggenarten verwandt werden, denn sie gedeihen am besten in einer Wassertiefe von 20 bis 25 cm. Für tiefere Wasserzonen, ab 50 cm, bieten sich neben den beliebten Seerosen auch die Seekanne, die Wassernuss, die Wasserfeder, das Laichkraut, der Wasserhahnenfuß und der Froschbiss an. Dagegen gedeihen in den Sumpfzonen neben der Sumpfdotterblume und dem Sumpfvergissmeinnicht auch der Blutweiderich, die Wasserminze und das Pfennigkraut. Das sind natürlich nur einige Vorschläge für die Bepflanzung. Um die empfindlichen Pflanzen möglichst schonend in den Teich einzusetzen, sollte man sie möglichst in kleinen Körben ins Wasser setzen. Es gibt diese Plastikbehälter in drei verschiedenen Größen im Fachhandel. Diese Körbe kann man leicht mit Kieselsteinen abdecken. Nach einem Jahr sind sie ohnehin so zugewachsen, dass sie nicht mehr zu sehen sind.

Noch ein Wort zur Hintergrundbepflanzung. Besonders wirksam wird ein Teich von winterhartem Bambus, Chinaschilf und anderen hoch wachsenden Gräsern eingerahmt. Hinzu kommt noch die Freilandaralie.

Als Pflanzgrundlage wird nun ein nährstoffarmes Sand-Lehm-Gemisch auf die Plane aufgetragen, an einigen Stellen dürfen es auch größere Steine sein. Danach kann die erste Druckprobe mit Wasser erfolgen. Verläuft sie positiv, kann man mit dem Bepflanzen beginnen. Dafür wird der Wasserstand durch Ausschöpfen vorübergehend etwas abgesenkt und die Bepflanzung von der Mitte zum Rand hin durchgeführt. Fast alle Wasserpflanzen haben eine starke Wuchskraft. Deshalb sollte man nicht zuviel pflanzen und lieber Lücken lassen. Gruppenpflanzungen von drei bis sechs Stück haben eine stärkere Wirkung als ein buntes Gemisch. Der Pflanzabstand sollte 30 bis 40 cm betragen. Beste Pflanzzeit sind die kühlen Abendstunden. Doch bis zum Pflanzen müssen die empfindlichen Wasserpflanzen feucht gehalten werden, da sie schnell vertrocknen. Sollen Pflanzen aufschwimmen, beschwert man sie im Wurzelbereich mit einem Stein. Unterwasserpflanzen werden in den Sand gedrückt oder mit einem Stein, den man an die Pflanze bindet, beschwert. Schwimmpflanzen werden nur ins Wasser geworfen.

Die Bepflanzung im Randbereich wird bald, falls man nicht in Körben pflanzt, zu einem dicht verwurzelten, festen Uferbereich, der sogar schon nach einer Vegetationsperiode begangen werden kann. Am besten lässt man die Randbereiche auch im Winter unberührt und schneidet die verdorrten Pflanzenreste erst im März ab, damit die Frühlingsblüher, wie die Sumpfdotterblume, Licht bekommen. Gruppenpflanzen - nicht zuviel pflanzen.

Wasserpflanzen sind natürliche Nahrungskonkurrenten der Algen. Viele Wasserpflanzen haben eine starke Wuchskraft, die man jedoch dazu nutzen kann, Stickstoff und Phosphate aus dem Wasser zu bekommen, indem man die Pflanzen hin und wieder entfernt. Artenvielfalt der Pflanzenwelt sorgt auch für Artenvielfalt in der Tierwelt.


Wasserqualität

Gespeist wird der Teich am besten mit nährstoff- und kalkarmem Regenwasser, das man auf der windzugewandten Dachseite sammelt. Bereitet das Schwierigkeiten, dann möglichst kalkarmes Wasser verwenden.

Beobachtungssteg

Wenn es auch an einigen Stellen so geklungen haben mag, als ob Teiche nur zum Selbstzweck gebaut würden, so sei es noch einmal deutlich gesagt: Letztendlich soll der Teich dem Gartenbesitzer und seiner Familie gefallen. Wer einen Teich anlegt, will sicher auch das Leben beobachten, das sich darin bildet. Um nun nicht die Uferzone durch das ständige Betreten zu stören oder zu zerstören, kann man sich mit einigem Geschick einen kleinen Beobachtungssteg bauen, der auch als Platz für das Sonnenbad benutzt werden kann.

Allerdings sollte man bei der Dimensionierung auch die Größe des Teiches beachten. So ein Steg muss nicht gleich ein Beobachtungsposten für die ganze Familie sein. Eine Breite von höchstens 80 cm reicht völlig. Als Baumaterial kann man alte Eisenbahnschwellen oder druckimprägnierte Balken verwenden. Soll der Steg etwas in den Teich hineinragen, müssen die vorderen Stützen mit den Betonfundamenten auf die Teichfolie gestellt werden. In diesem Fall sollte man den Steg schon von vornherein mitplanen. Liegt der Steg außerhalb des Wasserspiegels, kann er auch nachträglich gebaut werden, weil die Betonfundamente außerhalb des Teiches im Erdreich versenkt werden können. Wie man die Betonfundamente am besten fertigt, erfragt man im Baustoffhandel. Übrigens braucht der Steg nicht sehr hoch über der Wasserfläche zu sein, etwa 20 cm zwischen Wasseroberfläche und Steg reichen völlig.

Ein Beobachtungssteg sollte gleich mit eingeplant werden, denn er bereitet Freude beim Beobachten des Teichlebens.


Ursprünge des Gartens

China - Ursprünge des Naturgartens

Japans Gärten

Der Steingarten

Wasser im Garten

Der Bauerngarten

Der Bambus im Garten

Der Bonsai-Garten

Wintergärten

Rasen und Wiese








| Zimmer- und Gartenblumen © 2010 | Datenschutzerklärung |