Japans Gärten - verschiedene Garten - Gartenblumen
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Die verschiedenen Gartenformen

Japans Gärten


Auf chinesische Einflüsse der Gartengestaltung deutet die hübsche rote Bogenbrücke.


Ein Hauch von Japans Gärten

Steine als Gestaltungsmittel

Viele japanische Gärten sind hauptsächlich wegen ihrer bizarr geformten Einzelsteine oder Gruppenarrangements berühmt geworden. Woher aber kommt diese Vorliebe der Japaner? Nun, Steine sind eines der wichtigsten Elemente, die der Landschaft in ihren verschiedensten Ausdrucksformen Kontur geben. So begeistern sich viele Menschen an zerklüfteten Felsformationen junger Gebirge. An manchen Küsten sorgt das Meer mit seiner Brandung für die atemberaubende Gestaltung felsiger Steilküsten. Auch die Geröllbildung mancher Flussläufe hat durchaus ihren eigenen Reiz.

Ob durch runde Kiesel oder als zerklüfteter Fels, überall sind Landschaften entscheidend von Steinen geprägt. Für die naturliebenden Japaner hatten sie schon von jeher eine besondere Bedeutung. Steine symbolisieren Ewigkeit und Beständigkeit, aber auch Kraft und Stärke. Beliebt waren verwitterte Steine mit rauher Oberfläche, auf der sich Algen und Moose festgesetzt hatten, weil sie ein starkes Gefühl für Zeit und Ewigkeit vermittelten. Neben den extrem oder kühn geformten Steinen sind deshalb auch abgeschliffene Exemplare in dunklen Farbtönen beliebt.

Die Gesetzmäßigkeit, nach der Steingruppen komponiert wurden und werden, richtet sich nach der philosophischen Überzeugung der Japaner, dass sich die Natur in den Grundzügen aus zwei gegensätzlichen Polen bildet, die auch häufig in der Kunst dargestellt werden. Dabei wird das aktive Element durch die aufrecht stehende Form dargestellt, das passive durch die flache, liegende. Beide Prinzipien ergänzen einander und sind einzeln nicht denkbar. Sie werden deshalb immer zusammen dargestellt.

Eine Minilandschaft aus Felsen, Kies und Moospolstern.

Ein dekorativer Weg aus Kies und Trittplatten.


Europäer sind mit dieser Denkart kaum vertraut, und es ist auch nicht unbedingt notwendig. Um ein Steinarrangement möglichst wirkungsvoll gestalten zu können, sind jedoch Vorstellungskraft und sorgfältige Planung erforderlich. Wer ein gutes Empfinden für Formen und dramatische Effekte hat, dem wird vielleicht auf Anhieb eine spannungsreiche Komposition gelingen. Andere, die nicht über solch künstlerisches Empfinden verfügen, müssen sich eben eine Zeichnung machen oder, besser noch, mit kleinen Nachbildungen der Steine aus Ton oder Knetmasse arbeiten.

Denn über eines sollte man sich im klaren sein: Die wirkungsvollsten Steine sind die großen, und die sind schwer. Das klingt banal, aber man macht sich keine Vorstellung von dem enormen Gewicht des Minifelsens, den man sich in der Natur für seinen Garten ausgesucht hat. Das Beschaffen der Steine wächst sich häufig zu einem Problem aus. Aber wer sich erst einmal zu solch einer Steingruppe entschlossen hat, den wird bald eine nie gekannte Leidenschaft erfassen. Der Eifer, mit dem man dann Bekannte, die einen Anhänger für das Auto haben, zu einem abenteuerlichen Steintransport überredet, wird bei der Familie und den Nachbarn vielleicht verwundertes Kopfschütteln auslösen. Aber das macht nichts. Irgendwann, wenn das Werk vollbracht ist, stehen auch diese Zweifler bewundernd vor dem wirkungsvollen Steinhaufen. Zur Gestaltung gehört auch das Eingraben des Steins. Er soll bis zu einem Drittel in der Erde verschwinden. Auch wenn einem das anfangs unsinnig erscheinen mag, so wird man bald feststellen, dass diese Maßnahme durchaus ihren Sinn hat. Plaziert man den Stein zu hoch über dem Boden, sieht das Ganze unharmonisch und künstlich aus. Der Eindruck würde empfindliche Betrachter stören, ohne dass sie genau sagen könnten warum.

Bevor man nun losfährt, um in der Natur nach entsprechend kleinen Felsbrocken zu suchen, sollte man sich noch einmal genau seinen Garten ansehen. Der Stein oder die Gruppe muss nicht nur an der richtigen Stelle stehen, um die volle Wirkung zu erzielen, sondern auch die passende Größe haben. Und noch ein wichtiger Rat: Erkundigen Sie sich vorher bei dem Grundstückseigentümer oder der zuständigen Verwaltungsstelle, ob Sie Ihr Prachtstück auch mitnehmen dürfen. Denn Steine gehören zum Grund und Boden und sind nicht einfach herumliegendes, wertloses Material.

Eine kompakte Holzbrücke führt über einen imaginären Flusslauf.

Ein Hauch von Japan in einem Reihenhausvorgarten: Naturtrittsteine führen durch einen künstlichen See.


Der Stein muss sich in die Gesamtkonzeption Ihrer Anlage genauso einfügen wie ein Baum. Wenn man es nicht vorzieht, ihn nach dem Vorbild abstrakter Zen-Gärten mit einer Kiesfläche zu umgeben, ist es ratsam, die Fläche drumherum zu bepflanzen. Dafür eignen sich interessante Gräser, aber auch Moos. Allerdings ist Moos nicht einfach zu pflegen und am Leben zu erhalten, so schön es auch wirkt.

Wege aus Trittsteinen

Den Wegen und Pfaden aus Trittsteinen kommt im japanischen Garten sowohl eine funktionelle wie auch eine gestalterische Bedeutung zu. Ursprünglich wurden diese Trittsteinpfade im 16. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem Teegarten entwickelt. Sie zwangen den Besucher auf dem Weg zum Teehaus, seine Schritte zu verlangsamen, und bereiteten ihn durch die besinnliche Gangart auf die Teezeremonie vor. Für die Trittpfade wurden ausschließlich Natursteine verwandt.

Der Weg muss so geschickt angelegt werden, dass das Augenmerk automatisch auf immer neue Gartenattraktionen gelenkt wird. Der perfekte Gärtner wird diese Möglichkeit voll ausschöpfen, indem er genau an diese Stellen kleine optische Gartensensationen setzt. Zur Technik des Verlegens: Als Platten können sowohl flache Natursteinplatten verwandt werden wie auch kompakte Steine. Sie müssen nur auf einer Seite etwas abgeflacht sein. Beide Formen werden so tief in die Erde vergraben, dass sie noch etwa 5 cm über der Oberfläche herausragen. Das steigert den Eindruck des Natürlichen, weil der Anschein erweckt wird, dass die Erde um die Trittplatten herum im Laufe einer langen Zeit durch Wind und Wetter ausgewaschen wurde. Beim Betrachten japanischer Trittsteinpfade hat man meistens den Eindruck, dass die Anordnung und die Reihenfolge der Trittsteine zufällig sind. Doch der Schein trügt. Die Steine werden so gelegt, dass sie rein optisch den Wegfluss nicht stören, der Rhythmus beim Gehen aber berücksichtigt wird. Die Trittplatten sollten quer zur Laufrichtung und darüber hinaus im Wechsel von links nach rechts angeordnet werden. Es empfiehlt sich, vor dem Verlegen erst die Trittstellen zu markieren und den Gehrhythmus auszuprobieren. Dabei an die kürzeren Schritte von Frauen denken!

Bei längeren Pfaden wird die Strecke dadurch in mehrere kürzere unterteilt, indem man ein größeres Exemplar in die Komposition mit einbezieht. Auch an Kreuzungs- oder Abzweigpunkten muss solch ein riesiger Schrittstein gelegt werden. Überhaupt belebt der Wechsel zwischen einer Reihe von kleinen und dann wieder einem größeren Trittstein das optische Bild eines so kunstvoll gestalteten Weges. Interessant wirkt auch das Einbeziehen einer anderen Gesteinsart oder eines Steines mit einer anderen Farbe. So könnte zum Beispiel der Riesentrittstein rot sein, während die übrigen grau sind. Eine sehr reizvolle und typisch japanische Besonderheit ist ein Trittsteinweg durch Wasser. Ein Steinweg durch den See oder den Teich des Gartens schafft eine unmittelbare Beziehung zum Wasser. Diese Steine werden relativ eng zusammen plaziert, so dass man bequem das Gewässer überqueren kann. Sie sollten etwa 20 bis 30 cm über die Wasseroberfläche hinausragen und alle dasselbe Höhenniveau haben. Und genau darin liegt die große Schwierigkeit. Worüber sich später keiner Ihrer Gäste mehr Gedanken macht, weil das alles so leicht und spielerisch aussieht, das wird Ihnen in der Entstehungsphase viel Kopfzerbrechen bereiten.

Zum einen ist es gar nicht so einfach, die passenden Quader zu finden und vor allem in den Teich zu bringen. Zum anderen müssen die Steine an der Oberfläche so bearbeitet, das heißt geglättet, sein, dass man ohne Schwierigkeiten darüberlaufen kann. Die Hilfe eines Steinmetzes ist zu empfehlen. Ein Problem wird auch die Höhennivellierung. Denn entweder müssen die Steinquader in der Höhe dem unebenen Seegrund angepasst sein oder in den Seeboden eingelassen werden. Dazu muss man das Wasser erst einmal ablassen. Das klingt zwar alles etwas kompliziert und deshalb eher abschreckend, aber das Ergebnis lohnt den Aufwand. Ein Trittsteinpfad durchs Wasser ist schon eine kleine Attraktion, denn beim Überschreiten der Wasserfläche eröffnet sich einem ein völlig neuer Blickwinkel.

Zusammenfassung:

Pfade aus Naturtrittsteinen nach japanischem Vorbild lassen sich sehr gut auch in europäische Gartenkonzepte integrieren. Die Steine oder Steinplatten werden einzeln hintereinandergesetzt und so eingegraben, dass sie ungefähr 5 cm herausschauen und von Moos, Rasen, Kies oder Erde umgeben sind. Eine besondere Attraktion ist in jedem Fall ein Trittsteinweg durch das Wasser.


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