Blattkakteen - Zimmerblumen
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Zimmerpflanzen


Acht große Pflanzengruppen

Kakteen


Rhipsalidopsis.


Blattkakteen

Bei diesen Pflanzen, deren Heimat die tropischen Regenwälder der Neuen Welt sind, handelt es sich vorwiegend um Epiphyten. Sie wachsen dort meist in verrottetem Laub, das sich in Höhlungen von Bäumen angesammelt hat. Solche Erdtaschen trocknen trotz des feuchten Klimas im Regenwald schnell aus, und die Pflanzen müssen deshalb Wasser speichern können. Nur ist bei Blattkakteen die Sukkulenz nicht so ausgeprägt wie bei Wüstenkakteen. Auch die typischen Kugel- oder Säulenformen der Wüstenkakteen fehlen im Regenwald. Die Stämme der Blattkakteen bestehen meist aus abgeflachten, zusammengesetzten Gliedern oder aus langen, hängenden Trieben, die zylindrisch oder flach sein können. Die abgeflachten Triebe - und insbesondere die flachen Glieder - sehen Blättern sehr ähnlich und werden oft so genannt, obwohl alle Blattkakteen trotz ihres Namens blattlos sind. Sie haben selbstverständlich auch Areolen (sonst wären es keine Kakteen), doch sind diese häufig sehr klein. Bei manchen Arten kann man sie nur unter der Lupe erkennen. Blattkakteen haben auch keine Rippen, und die Areolen sitzen meist in Kerben an den Kanten der Glieder. Lange, feste Dornen fehlen. Statt ihrer sitzen an den Areolen der Blattkakteen kleine Borsten.

Man schätzt Blattkakteen vor allem wegen ihrer Blüten, einige Arten auch wegen ihrer beerenartigen Früchte. In dieser Gruppe kommen die größten Kaktusblüten und auch einige der winzigsten vor. So bringen Epiphyllinn- Hybriden Blüten bis zu 15 cm Durchmesser hervor, während bei Rhipsalis- Arten die Blüte kaum größer als 1 cm wird. Kleinere Blüten treten aber meist in größerer Fülle auf, während größere nicht so zahlreich sind. Die Formen und Farben der Blüten sind ähnlich wie bei den Wüstenkakteen, außer bei den sogenannten Weihnachtskakteen, die eigentümlich abgeflachte Blüten haben (siehe Gattung Schlumbergera). Die Blüten sind meist geruchlos, sofern es sich nicht um Nachtblüher handelt (das weißblühende Epiphyllum beispielsweise duftet stark). Eine genauere Beschreibung der Blüten ist im Absatz Blüten der Wüstenkakteen auf Seite 384 zu finden.

Da Blattkakteen in der Natur im Laubschatten der Regenwälder wachsen, brauchen sie auch im Zimmer kein direktes Sonnenlicht, um Blüten anzusetzen: Deshalb eignen sie sich auch für die Zimmerkultur mehr als ihre Verwandten aus der Wüste, zumindest was ihre Blühwilligkeit anbelangt. Die einzelne Blüte ist allerdings genauso kurzlebig wie bei den Wüstenkakteen. Doch die kleinblütigen Blattkakteen stehen relativ lange Zeit im Flor, und viele andere blühen zweimal im Jahr.

Weil Blattkakteen keine so kompakte Form haben wie Wüstenkakteen, muß man sie häufig mit Stäben stützen. Meist pflanzt man sie in Hängekörben, wo sie sich zu ansehnlichen Ampelpflanzen entwickeln. Nähere Einzelheiten über die bestmögliche Kultur einzelner Blattkakteen sind unter den entsprechenden Gattungsnamen im Teil zimmerpflanzen von a-z zu finden.

Blattkakteen

Stammformen

1 Lange, hängende und abgeflachte Stämme, die sich von der Basis aus verzweigen (Epiphyllum-Hybriden).

2 Lange, hängende und zylindrische Triebe mit Verzweigungen an verschiedenen Stellen (Rhipsalis cereuscula).

3 Lange, hängende, abgeflachte und gegliederte Triebe mit Verzweigungen an verschiedenen Stellen (Rhipsalidopsis rosea).

Blütenformen

1 Schalen- und trichterförmige Anordnung der Blütenblätter (Epiphyllum-Hybriden).

2 Abgeflachte, in Reihen übereinander angeordnete Blütenblätter (Schlumbergera truncata) .


Pflege

Licht

Blattkakteen vertragen die direkte, pralle Sommersonne schlecht und können davon absterben. In Mitteleuropa ist die Strahlung allerdings meist nicht so stark, dass bestimmte Vorsichtsmaßnahmen erforderlich wären. Normalerweise schadet der bei uns übliche Sonnenschein nicht. Man sorge jedenfalls das ganze Jahr über für gute Lichtverhältnisse. Soweit möglich, stellt man Blattkakteen in den wärmeren Monaten an die frische Luft, im Idealfall in den lichten Schatten eines Baumes. Obwohl die längeren Triebe auf einseitigen Lichteinfall nicht so empfindlich reagieren wie die gedrungeneren Triebe der Wüstenkakteen, kann man die Pflanzen im Zimmer in regelmäßigen Abständen drehen, damit sie schöner wachsen. Man dreht sie aber nicht mehr, sobald sich Blütenknospen ausgebildet haben, denn diese könnten sonst abfallen.

Temperatur

Normale Zimmertemperaturen genügen während des ganzen Jahres, weil Blattkakteen zur Blütenbildung keine lange Winterruhe brauchen. Sie neigen zu einem fast kontinuierlichen Wachstum, obwohl die meisten Arten im Frühjahr und Sommer besser gedeihen. Temperaturen unter 10 °C sind Blattkakteen abträglich. Da diese Pflanzen aus dem feuchten Regenwald stammen, ist für sie die Luft in den meisten Räumen zu trocken. Man muss sie deshalb täglich besprühen und verwendet dazu möglichst Regenwasser, weil hartes Wasser auf den Stämmen Flecken hinterlässt.

Die Blüten an den Enden der hängenden Triebe der Schlumbergera kommen besonders gut in Hängekörben zur Geltung.

Gießen

Im Frühjahr und Sommer werden Blattkakteen reichlich und so oft gegossen, dass die Erde stets gut feucht bleibt, wobei die Töpfe jedoch nicht im Wasser stehen dürfen. Im Winter gießt man nur mäßig. Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man jedoch die oberste Erdschicht immer etwas abtrocknen. Am Ende der Blühzeit hält man bei Blattkakteen eine zwei- bis dreiwöchige Ruhepause ein. In diesen Wochen wird nur so viel gegossen, dass die Erde nicht ganz austrocknet. In Gegenden mit hartem Wasser verwendet man möglichst Regenwasser oder enthärtetes Wasser. Manche Blattkakteen, z. B. der Weihnachtskaktus, brauchen im Sommer eine ausgeprägte Ruheperiode. Es ist wichtig, sie einzuhalten, damit sich Blütenknospen ansetzen. Vier bis sechs Wochen lang bewässert man nur spärlich, so dass die Pflanzen nicht völlig vertrocknen.

Düngen

Da die einzelnen Arten zu verschiedenen Zeiten des Jahres blühen, richtet man sich beim Düngen mehr nach dem Wachstum der Pflanze als nach der Jahreszeit. Am besten verabreicht man Düngergaben während der Hauptwachstumsperiode in Abständen von etwa zwei Wochen. Man stelle sie nur rechtzeitig vor der jeweiligen Ruheperiode ein. Blattkakteen, die keine Ruheperiode brauchen, können bis zum Ende der Blühzeit mit zusätzlichen Nährstoffgaben versorgt werden. Am besten ist stets ein kalibetonter Volldünger. Stickstoffuberdüngung führt zu braunen Flecken auf den Blattgliedern.

Einpflanzen und Umtopfen

Auch Blattkakteen gedeihen gut in einer Erde auf Kompost- oder Torfbasis, der ein Drittel scharfer Sand oder Perlite zugesetzt wird (siehe Wüstenkakteen - Einpflanzen und Umtopfen). Da Blattkakteen in ihrer Heimat auf Lauberde wachsen, kann man auch Lauberde in gleicher Menge wie Sand oder Perlite zusetzen. Unbedingt notwendig ist das jedoch nicht. Ein Zusatz von gut verrottetem oder getrocknetem Kuhdung ist den Pflanzen zuträglich. Man verwendet ein Gemisch aus einem Teil Stalldung, zwei Teilen Komposterde und einem Teil scharfem Sand oder Perlite. Als Pflanzgefäße eignen sich Ton- oder Plastiktöpfe.

Blattkakteen haben kein ausgedehntes Wurzelsystem und können deshalb in 10- bis 12-cm-Töpfen kultiviert werden. Jedes Jahr prüft man am Ende der Blütezeit, ob der Wurzelballen gut durchwurzelt ist. Meist kann man nach leichtem Anklopfen die Pflanzen aus dem Topf nehmen. Es schadet den Trieben nicht, wenn man sie vorsichtig festhält und die Erde aus den Wurzelballen schüttelt. Falls nötig, kann die Pflanze dann in einen etwas größeren Topf umgesetzt werden. Meist genügt jedoch ein sauberer Topf der gleichen Größe, den man mit frischer Erde füllt. Das Gefäß sollte nie zu groß sein, denn die meisten Blattkakteen gedeihen bei etwas beschränktem Topfraum besser. Wegen ihrer meist hängenden Triebe eignen sie sich sehr als Ampelpflanzen. Man verwendet am besten Hängekörbe aus lockerem Geflecht, legt sie mit Torfmoos (Sphagnum) aus und füllt dann die Erde ein. Die Körbe hängt man so in der Nähe eines geeigneten Fensters auf, dass die Pflanzen vor zu starker Sonnenbestrahlung geschützt sind. Es gibt heute auch sehr hübsche Kunststoffampeln.

Vermehrung

Zur Vermehrung von stark verzweigten Blattkakteen - wie etwa Epiphyllum oder Rhipsalis - schneidet man mit einem scharfen Messer oder (wenn der Stamm zu hart ist) mit einer Gartenschere einen Trieb ab, lässt ihn einen Tag lang antrocknen und steckt ihn dann 2-3 cm tief in normale Topferde oder besser in ein Torf-Sand-Gemisch. Man kann einen Steckling in einen 5-cm-Topf stecken, mehrere in eine Saatschale oder bis zu sechs entlang des Innenrands eines 10-cm-Topfes. An die Pflege stellen die Stecklinge die gleichen Ansprüche wie erwachsene Pflanzen. Zur Vermehrung von Kakteen mit gegliederten Stämmen - wie etwa Schlumbergera - entfernt man zwei oder mehrere Glieder und behandelt sie genauso wie Stecklinge verzweigter Pflanzen. Bei Blattkakteen mit mehreren unverzweigten Stämmen - wie Pfeiffera - nimmt man einen ganzen Stamm oder ein mindestens 10 cm langes Stammstück ab und lässt den Steckling mindestens 24 Stunden lang abtrocknen, ehe man ihn eintopft. Die beste Zeit für die Stecklingsvermehrung ist das Frühjahr oder der Sommer. Hinweise für die Vermehrung von Blattkakteen durch Saatgut sind im Absatz Anzucht von Kakteen aus Samen   zu finden.


Blattkakteen: Vermehrung durch Stammstecklinge

Den verschiedenen Stammformen der Blattkakteen entsprechen verschiedene Methoden zur Abnahme von Stecklingen. Besondere Anzuchterde ist nicht nötig. In den meisten Fällen muss man die Schnittflächen abtrocknen lassen. Die Wurzeln entwickeln sich schnell. Nach dem Einpflanzen können die Stecklinge im allgemeinen wie erwachsene Pflanzen behandelt werden.

Gegliederte Triebe

Bei Gliederkakteen, z. B. Schlumbergera, schneidet man als Stecklinge zwei oder mehr Glieder an einer Ansatzstelle ab.

Mehrere Stecklinge mit den Schnittenden am Rand eines Topfes einsetzen, der mit Erde oder Vermehrungssubstrat gefüllt wurde.

Verzweigte Triebe

Bei verzweigten Kakteen, z.B. Epiphyllum, schneidet man ganze Zweige als Stecklinge ab.

Man lässt die Schnittflächen 24 Stunden lang abtrocknen, bevor man die Stecklinge einpflanzt.

Mehrere Zweige werden gemeinsam 2-3 cm tief in einen Topf mit Erde oder einem Sandgemisch gepflanzt.

Säulenförmige Triebe

Von Kakteen mit säulenförmigen Trieben, z. B. Pfeiffera, schneidet man mehrere Triebe als Stecklinge ab.

Soweit erforderlich, teilt man die Triebe in 10 cm lange Stücke und lässt sie 24 Stunden lang antrocknen.

Die Teilstücke der Triebe in gleicher Richtung einpflanzen, wie sie ursprünglich gewachsen sind.


Schädlinge und Krankheiten

Blattkakteen werden von den gleichen Schädlingen und Krankheiten befallen wie Wüstenkakteen (siehe Wüstenkakteen - Schädlinge und Krankheiten). Weitere Angaben über einzelne Arten von Wüstenkakteen und Blattkakteen sind unter folgenden Gattungsnamen im Teil Zimmerpflanzen von a-z zu finden.


Charakteristische Blattkakteen

Die abgebildeten Kakteen sind typische Angehörige der jeweiligen Gattung innerhalb der Familie der Cactaceae. Andere Arten derselben Gattung können sich selbstverständlich von den abgebildeten Pflanzen stark unterscheiden.

Epiphyllum. Heliocereus. Pfeiffera.

Rhipsalidopsis. Rhipsalis. Schlumbergera.


Kakteen (Anfang)

Wüstenkakteen (siehe vorhergehende Seite)

mehr Information Gartenkakteen


      





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