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Garten - Arbeiten im Garten
Gartenarbeit (Gartenwerk)Es kann man selber machen Bodenbearbeitung
Teil 1
Wie wichtig die Bodenbeschaffenheit für das Pflanzenwachstum ist, wurde bereits im Eingangskapitel erwähnt. Hier geht es nun um die Technik und die Handhabung. Bevor Sie den Boden bearbeiten, ist es unerlässlich, die Beschaffenheit der Erde erst einmal mittels eines Tests zu bestimmen. Für diesen Zweck gibt es in Gartenfachgeschäften ein Set, mit dessen Chemikalien Sie feststellen können, ob der Boden neutral ist, sauer oder eher das Gegenteil, basisch. Diese Eigenschaft wird in pH-Werten gemessen. Die pH-Skala beginnt bei 1, der reinen Säure, und reicht bis 14, der reinen Lauge. Genau die Mitte zwischen diesen beiden Werten, also 7, ist neutral. Hier einige Beispiele, die diesen Zustand verdeutlichen können. Magensäure ist mit einem pH-Wert von 1,3 sehr sauer. Dagegen ist Essigsäure mit einem pH-Wert von 3 nicht ganz so sauer. Wasser liegt auf der Skala im Normalfall bei 7, ist also neutral, und unsere Wasch- und Reinigungsmittel bewegen sich auf der pH-Skala nach oben, sind also mehr oder weniger basisch. Die meisten Pflanzen brauchen einen ganz schwach sauren bis neutralen Boden. Wenn sich also die Testwerte Ihres Gartenbodens um 6,5 bis 7 der pH-Wert-Skala bewegen, sind Sie fein raus und können sofort mit der Bodenbearbeitung beginnen.
Liegen jedoch die pH-Werte unter 5,5, werden die meisten Pflanzen kaum mehr oder nur noch kümmerlich wachsen. In diesem Fall muss die Säure mit Gartenkalk neutralisiert werden. Am besten geschieht das Ende Herbstes. Der Kalk wird einfach auf die Erdoberfläche verteilt und bleibt den ganzen Winter über liegen. Im Frühjahr wird der Rest in den Boden eingearbeitet. Man sollte darauf achten, nicht im selben Jahr Kalk und Dünger zu verwenden, weil sie sich in ihrer Wirkung aufheben können. Schwere, lehmige Böden brauchen mehr Kalk als leichte, sandige, denn Kalk lockert schwere Böden zusätzlich auf. Es wäre jedoch falsch, besonders saure Böden mit extra hohen Kalkdosierungen verbessern zu wollen. Es empfiehlt sich in diesem Fall, die Kalkgaben über mehrere Jahre zu verteilen. Liegt der pH-Wert des Bodens dagegen zu hoch, bei Werten über 8 zum Beispiel, wird der Alkaligehalt dadurch gesenkt, dass man Torf, Lauberde, Rindenschrot oder Kompost einarbeitet. Es gibt übrigens auch eine Pflanze, die man als Indikator für den pH-Wert des Bodens einsetzen kann. Hortensien vertragen sowohl hohen Säure- wie auch hohen Alkaligehalt. Doch sie reagieren ähnlich wie Lackmuspapier, das heißt, sie ändern je nach Bodenbeschaffenheit ihre Farbe. Es gibt aber auch noch andere Ausnahmen unter den Pflanzen, die entweder alkalische oder saure Böden bevorzugen. Alkalische Böden bis zu einem pH-Wert von 8 bevorzugen Goldlack, Nelken, Clematis, Schleierkraut sowie einige Bäume wie Buchen und Weißbuchen, aber auch Sträucher wie Buchsbaum und Eiben. Alle anderen Pflanzen vertragen alkalische Böden über pH 7,5 nicht, weil der Gehalt von Phosphaten, Kali, Magnesium, Mangan und Eisen reduziert ist und diese wichtigen Nährstoffe den Pflanzen nicht zur Verfügung stehen. Die Folge ist, dass die Blätter gelb werden und die Pflanze dahinkümmert, bis sie schließlich ganz eingeht. Die Mangelerscheinung wird in der Fachsprache als Blattchlorose bezeichnet. Ein pH-Wert von 6,5 wirkt sich bei den meisten Pflanzen optimal aus, weil die Mineralstoffe in größtmöglicher Menge zur Verfügung stehen. Bereits bei einem pH-Wert von 6 bleiben die Phosphate an den Boden gebunden, während Kali, Calcium, Magnesium und andere Spurenelemente weggeschwemmt werden, wodurch besonders die Bodenbakterien gefährdet sind. pH 5 ist für viele Pflanzen zu sauer. Das Wurzelwachstum wird beeinträchtigt, und die Phosphate fehlen. In diesem Boden gedeihen einige Lupinenarten. Bei einem so säuerlichen pH-Wert wie 4 nimmt die Löslichkeit der meisten Mineralstoffe zu, das bedeutet: Sie werden fortgeschwemmt. Dafür tritt lösliches Aluminium in schädlichen Konzentrationen auf, was Bakterien und andere Bodenlebewesen stark beeinträchtigt. Allerdings die vielfach bei uns so beliebten Heide- und Moorgewächse sowie besonders alle Rhododendronarten fühlen sich gerade in diesem säuerlichen Milieu besonders wohl und blühen förmlich auf. Da auch von der Auflockerung der Böden die Rede war, hier noch ein Tipp: Tonige und lehmige Böden, die zum Kleben neigen, können etwas aufgelockert werden, wenn man im Herbst nach dem Umgraben Gartengips, also Calciumsulfat, über die Oberfläche streut und ihn den Winter über einwirken lässt. Es schadet nichts, wenn man den Gartengips jedes Jahr aufträgt, etwa in der Dosis von 1 kg auf 1 m2. Man bekommt ihn in Fachgeschäften oder Gartencentern. Der besondere Vorzug des Gartengipses besteht darin, dass er im Gegensatz zum Kalk die Bodenstruktur verbessert, ohne den pH-Wert zu erhöhen, was für Böden problematisch ist, die schon sehr kalkhaltig sind und alkalisch reagieren. Das Umgraben Wie bereits die Ausführungen über die Bedeutung und die Beschaffenheit des Bodens deutlich machten, ist das Umgraben eine Bearbeitungsmethode, die sehr sparsam angewendet werden sollte, um nicht das feinschichtige Gefüge der so wichtigen Bodenlebewesen zu stören oder gar zu zerstören. Dennoch wird auch das Umgraben nicht zu umgehen sein, besonders, wenn Brachland in Gartenboden verwandelt werden soll. In diesem Fall hilft gar nichts, als zum Spaten oder zur Grabgabel zu greifen. Wie immer, wenn's um die Arbeit geht, gilt beim Werkzeug: Das Beste ist gut genug. Doch wie fängt man an? Man hebt zuerst an einer Schmalseite einen etwa 3 bis 4 m breiten Graben spatentief aus. Die anfallende Erde wird in einer Schubkarre gesammelt. Dann beginnt das eigentliche Umgraben. Der Spaten wird eingestochen. Dabei sollten Sie nicht etwa, um vielleicht schneller fertig zu werden, möglichst große Stücke abstechen, sondern im Gegenteil kleine. Sonst wird die Arbeit bald so schwer, dass Sie die Lust verlieren. Die ausgestochene Scholle wird nun umgekehrt in den ausgehobenen Graben geworfen, bis die Reihe durchgegraben ist. Bei der zweiten verfährt man ähnlich, nur daß die Schollen ein klein wenig über die der vorigen Reihe geworfen werden, so dass sie etwas schräg zu liegen kommen. Sind sie am beabsichtigten Ende angekommen, werden Sie bemerken, dass eine Reihe Erdreich fehlt. Das ist jene, die Sie anfangs beim Ausheben des Grabens in der Schubkarre gesammelt haben. Diese Erde wird dann gleichmäßig in die letzte der Rinnen verteilt. Das umgegrabene Stück sieht jetzt noch ein wenig holperig aus. Wird die Arbeit im Herbst ausgeführt, macht das nichts, denn im Winter sprengt der Frost die Schollen. Hat man erst im Frühjahr vor der Aussaat umgegraben, werden die Erdschollen mit einem Kreil oder einem Rollkrümmler zerkleinert. Soll beim Umgraben im Herbst auch gleich der Dünger mit in die Erde kommen, geht man folgendermaßen vor: Nach jeder umgegrabenen Reihe wird in die Rinne etwas organischer Dünger, z. B. Mist, verteilt, der dann mit den umgedrehten Schollen der nächsten Reihe bedeckt wird. Wie wird gedüngt? Der Sinn des Düngens ist klar. Wir können deshalb gleich zu der Frage nach der geeigneten Methode und der Art des Düngers übergehen. Um den Boden mit Mineraldünger sowie den notwendigen organischen Substanzen anzureichern, sollte gleich beim Umgraben im Herbst Stallmist oder Gartenkompost eingearbeitet werden. Stallmist hat zwar einen sehr guten Düngewert, aber er wirkt dennoch recht unterschiedlich, je nachdem, von welchem Haustier er stammt. Rindermist gehört zu den wichtigsten Naturdüngern, weil er alle Nährstoffe in ausgeglichener Zusammensetzung enthält und sie zudem in den Boden abgibt. Trotzdem sollte frischer Mist nur mit äußerster Vorsicht verwendet werden. Er kann allenfalls im Herbst in die Beete eingearbeitet werden, damit er bis zum Frühjahr Zeit hat zu verrotten. Außerdem darf tierischer Dünger nicht mit Kalk kompostiert werden, weil Kalk den wichtigen Stickstoff als Gas freisetzt, das nutzlos in die Atmosphäre entweicht. Besser ist es, Rindermist mit Steinmehl zu bestreuen. Getrockneter Rindermist, wie er in Säcken im Handel zu haben ist, enthält besonders viel Kali, der in den anderen organischen Düngern kaum oder nur in Spuren vorhanden ist. Rosen sind sehr dankbar für diesen Mist. Pferdemist hat im Grunde ähnliche Bestandteile wie Rindermist, er entwickelt jedoch ziemlich viel Wärme, weshalb er unter die Frühbeete zum Aufheizen gearbeitet wird. Er sollte jedoch behutsam angewandt werden, weil die Hitzeentwicklung auch die empfindlichen Wurzeln verbrennen kann. Geflügeldünger zeichnen sich durch einen hohen Kali- und Phosphorgehalt aus. Doch auch der Stickstoffgehalt ist ziemlich hoch. Da er sich jedoch schnell umsetzt, muss vorsichtig damit umgegangen werden, damit die Pflanzen nicht verbrennen. Hühner- oder Taubenmist kann am besten als Jauche angesetzt oder mit Erde kompostiert werden. Der bekannteste Dünger dieser Art ist der Guano. Er stammt von den Exkrementen und den Kadavern wilder Seevögel, die ihn seit Jahrhunderten auf den felsigen Küsten Perus absetzen. Im Laufe der Jahre wird daraus eine meterdicke Schicht. Sie wird abgebaut und als einer der besten Naturdünger verkauft. Man sollte ihn nur als „echten Guano" kaufen. Sein hoher Phosphorgehalt fördert die Blütenbildung. Blut- und Horn- sowie Knochenmehl sind problemlose Dünger. Sie werden aus Schlachthausabfällen hergestellt. Man kauft sie in abgepackten Portionen und kann sie sehr leicht anwenden. Feingemahlene wirken schneller als grobe, die ihre Wirkstoffe nur langsam abgeben. Im Horndünger ist vor allem Stickstoff und Phosphor enthalten, während Blutmehl viel Stickstoff sowie etwas Kali und Phosphor enthält. Den höchsten Phosphorgehalt hat jedoch Knochenmehl. Alle drei Dünger können gut miteinander vermischt als organischer Volldünger eingesetzt werden, denn es sind alle Hauptnährstoffe und viele Spurenelemente enthalten. Am einfachsten besorgt man sich einen fertig angemischten, im Handel erhältlichen Dünger wie zum Beispiel „Oscorna". Gründüngung und Pflanzenjauchen Die Gründüngung stammt ursprünglich aus dem Ackerbau. Dabei macht man sich die Tatsache zunutze, dass bestimmte Pflanzen den Boden auflockern, durchlüften und schließlich mit ihrer Grünmasse organisch anreichern. In Zusammenarbeit mit Bakterien können einige dieser Pflanzen in den Knollen ihrer Wurzeln Stickstoff sammeln. Andere wiederum reichen mit ihren Wurzeln besonders tief und holen Nährstoffe aus der „Unterwelt". Mittlerweile gibt es Gründüngermischungen für verschiedene Problemböden als fertige Mischungen im Gartenhandel zu kaufen. Die Handhabung ist denkbar einfach: aussäen, wachsen lassen. Nach wenigen Wochen werden die Pflanzen gemäht und die Biomasse für den Komposthaufen verwendet. Besser noch ist das einfache Mitumgraben der Düngepflanzen.
Pflanzenjauchen werden einfach auf den Boden gegossen. Allerdings müssen sie zuerst angesetzt werden. Dafür benötigt man einen Holzbottig oder einen Steinguttopf, der mit einem Drahtrost abgedeckt wird, damit keine Tiere hineinfallen. In diesen Behälter wird die Pflanzenmasse gefüllt, die man für die Düngung gesammelt hat. Dann wird abgestandenes Wasser aufgefüllt, das jedoch nicht bis zum Rand reichen sollte, da die ganze Sache bald zu gären beginnt und schäumt. Je wärmer die Mischung steht, desto schneller läuft der Prozess ab. Hin und wieder muss diese ziemlich übel riechende Mischung durchgerührt werden, damit Sauerstoff hineinkommt. Um den Gestank zu unterdrücken, kann man ein paar Handvoll Steinmehl zufügen. Die Jauche ist gebrauchsfertig, wenn sie aufhört zu schäumen und eine dunkle Farbe angenommen hat, was im Durchschnitt nach etwa 14 Tagen der Fall sein dürfte. Vor Gebrauch muss sie nun noch durchgeseiht werden, damit die Pflanzenfasern nicht die Gießkanne verstopfen. Die elegantere Lösung besteht darin, das Grünzeug vorher in einen Jutesack zu packen und in das Wasser zu versenken. Den Sack braucht man zum Schluss nur noch herauszunehmen. Schließlich wird die Jauche im Verhältnis 1:10 verdünnt. Ist das Konzentrat sehr stark, sollte es noch stärker verdünnt werden. Die gebräuchlichste Jauche wird aus Brennesseln hergestellt. Sie fördert außer dem Pflanzenwachstum auch die Chlorophyllbildung. Auch Pflanzenkrankheiten soll man damit zumindest entgegenwirken können. Wichtig ist jedoch, dass die Jauche in milder Verdünnung angewandt wird, möglichst nach einem Regenguss, damit die Verbrennungsgefahr der Wurzeln vermieden wird. Auf keinen Fall dürfen damit die Pflanzen selbst begossen werden, sondern nur die Erde drumherum. Blattdüngung Im Gegensatz zur Düngung mit flüssiger Jauche wird die Düngelösung bei der Blattdüngung direkt auf die Blätter gesprüht, wodurch sie direkter und schneller vom Blattgewebe aufgenommen werden kann. Diese relativ neue Methode, die in einem anderen Kapitel eingehend erwähnt wurde, ist eine große Hilfe bei frisch umgesetzten Pflanzen, deren Wurzeln sich noch nicht wieder erholt haben. Mineraldünger
Sollten Sie einmal tatsächlich mit den beschriebenen organischen Düngern nicht auskommen und Ihre Pflanzen bestimmte, direkte Düngergaben brauchen, dann sei's drum. Beachten Sie aber bitte folgendes: Trockener Kunstdünger sollte immer in gut durchfeuchtete Erde eingearbeitet werden. Die in der Gebrauchsanweisung empfohlenen Mengen sollten eher unterschritten werden, weil sehr leicht die Gefahr besteht, dass die Pflanzen verbrennen. Die meisten Düngermischungen sind Universalmischungen, die in der Hauptsache Stickstoff, Kali und Phosphate enthalten. Da diese Stoffe nicht in organischem Material gebunden sind, lösen sie sich sehr schnell auf, wodurch die Pflanzen kurzfristig einen Düngeschub erhalten, den sie so schnell gar nicht verwerten können. Deshalb verschwindet ein großer Teil dieses Düngers im Boden, leider nicht auf Nimmerwiedersehen, sondern ins Grundwasser, von wo aus er irgendwann mit dem Trinkwasser wieder auftaucht. Also: Kunstdünger sparsam verwenden! Bodenverbesserer Sie sorgen nicht für die Nährstoffe der Pflanzen, sondern verbessern auf verschiedene Weise entweder die Struktur der Böden oder verändern ihre chemische Zusammensetzung. Außerdem können sie auch die Bodenlebewesen zu vermehrter Tätigkeit anregen. Kalk ist ein Mineral, das aus Kalkgesteinen wie Kreide, Dolomit, Marmor oder Mergel gewonnen wird. Kalkgestein ist ein Sedimentgestein, das durch tierische und pflanzliche Ablagerungen auf urzeitlichen Meeresböden entstanden ist. Es handelt sich also um ursprünglich organisches Material, das in einem Jahrmillionen dauernden Prozess versteinerte. Für den Gärtner wurde Kalk zu einem unentbehrlichen Mittel, um Säure im Boden zu binden. Überdies schließt er die Nährstoffe auf, regt das Bodenleben an und verbessert die krümelige Struktur des Bodens. Dennoch ist Kalk mit Vorsicht zu gebrauchen, denn wenn man ihn zu oft und zuviel einsetzt, bindet er nicht nur die Säure, sondern lässt den Boden alkalisch werden. Kalkgaben haben noch eine weitere Tücke. Die Pflanzen wachsen schneller als normal, wodurch der Humus schneller verbraucht als nachgebildet wird. Bevor man kalkt, sollte man auf jeden Fall einen Bodentest machen. |
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