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Garten - Arbeiten im Garten
Gartenarbeit (Gartenwerk)Es kann man selber machen Spaliere
Aus dem vorhergehenden Kapitel geht bereits die Notwendigkeit für Spaliere hervor, wenn man bestimmte Pflanzen für seinen Garten auswählt: Diese müssen entweder angebunden werden oder müssen ihre Ranken um Drähte, Stäbe oder Latten schlingen, um so ihr eigenes Gewicht abzustützen. Es ist also erforderlich, ihnen eine Rankhilfe zu schaffen. Ein solches Rankgerüst oder Spalier kann sehr unterschiedlich gestaltet werden. Im Fachhandel werden Spaliere in allen Variationen angeboten. Das reicht von leichten Netzen aus Kunststoff, die sich vor allem für einjährige Kletterer wie Wicken (Lathyrus odoratus) eignen, über runden, kunststoffbeschichteten Stahldraht bis hin zu Lattenrosten aus Zedernholz. Spaliere gehören andererseits - vor allem wegen ihrer einfachen Bauart -zu jenen Teilen der Gartendekoration, an die sich auch Anfänger relativ risikolos selbst heranwagen können. Zu beachten sind dabei allerdings zwei Faustregeln: Ist das Spalier für eine Wand bestimmt, immer einige cm Luft zu dieser lassen; bei allen verwendeten Bauteilen darauf achten, dass sie nur mit pflanzenverträglichen Schutzmitteln behandelt werden. Wir stellen hier zunächst in der Zeichnung ein EINFACHES SPALIER AUS STÄBEN zum Selberbauen vor. Es besteht aus dünnen Baustahl-Stäben, die an der Hauswand oder Mauer befestigt werden. Solche Stäbe gibt es in unterschiedlichen Stärken in Baustoffhandlungen oder bei Baufirmen - für unsere Zwecke reichen 8 mm dicke Stäbe aus. Auch die Befestigung bereitet keine Schwierigkeiten. Man hängt das Spalier einfach in Schraubhaken ein. Dabei wird es über Schellen direkt fest mit der Wand verbunden oder per Schellen mit Stäben auf Distanzstücke ( das sind kurze Abschnitte von 3x3 cm starken Leisten) geschraubt. Waagerechte und senkrechte Stäbe dann durch Drähte fest miteinander verbinden. Ähnlich einfach nimmt sich das GERÜST AUS LATTEN aus. Es besteht aus 2x4 cm starken Hölzern, die in zwei Lagen befestigt werden. Die untere Lage - die „Konterlattung" -soll die nötige Distanz für die Latten schaffen, an denen die Pflanzen Halt finden. Das eigentliche Rankengerüst bekommt so 2 cm Abstand von der Wand. In derselben Zeichnung ist ein weiteres interessantes Detail zu sehen: Das Spalier kann auch so angebracht werden, dass es sich mitsamt dem Bewuchs von der Wand abklappen lässt! Zu diesem Zweck werden die Konterlatten an ihrem unteren Ende mit Scharnieren versehen; am oberen Ende verschraubt man sie nicht fest mit der Wand, sondern hält sie mit Überfallhaken fest. In diesem Fall sollten auf der Rückseite der Konterlatten Streifen von Schaumstoff befestigt werden, die verhindern, dass das Gerüst bei starkem Wind laut klappert. Auch aus anderen Materialien lassen sich Spaliere selbst herstellen, so zum Beispiel das SPALIER AUS BAMBUS. Bambusrohre besitzen nämlich einige unschätzbare Vorteile: Sie sind absolut wetterfest, kommen ohne Schutzanstrich aus und halten Jahrzehnte. Kaufen kann man die Rohre in jedem Baumarkt oder Gartencenter in den unterschiedlichsten Stärken und Längen. Man sollte die Stablängen so auswählen, dass das Spalier in seiner Längsrichtung nicht gestückelt werden muss. Wenn diese langen Stäbe zu teuer sind - einfach der Länge nach spalten. Durch die in Abständen von etwa 50 cm in Querrichtung anzubringenden „Konterstäbe" wird das Rankgerüst immer noch stabil genug. Bambus muss angebohrt werden, ehe man die Befestigungsschrauben durchsteckt und in Mauerdübel eindreht. Soll das Gerüst mit ein paar cm Abstand zur Wand befestigt werden, sägt man aus Bambusrohr kurze Distanzstücke. Rechtwinklige Verbindungen müssen dann mit einer stärkeren Nylonschnur oder mit stärkerem Draht umschlungen und verknoten werden.
Sehr flexibel ist ein SPALIER AUS DRAHT. Denn Draht kann ja sehr einfach in jeder beliebigen Länge zugeschnitten werden. Ein Nachteil ist allerdings, dass vor allem die querlaufenden Drähte unter dem Gewicht der daran rankenden Pflanzen manchmal etwas nach unten nachgeben. Deshalb empfiehlt es sich, die etwas teureren, aber belastungsfähigeren geflochtenen Drahtseile (etwa 3 mm stark) zu verwenden. Außerden ist es ratsam, für jedes Seil einen Seilspanner vorzusehen. Dann kann man die Seile später, wenn sie unter dem Gewicht der grünen Wand etwas nachgeben, immer wieder nachspannen. Für die Wandmontage benötigt man Schraubhaken mit passenden Dübeln. Diese sind eher beim Handwerker- als beim Heimwerker-Bedarf des Baumarktes oder Eisenwarengeschäftes zu finden. Wer seinem Drahtspalier noch zusätzlich Haltbarkeit verleihen will, kann auf noch etwas aufwendigere kunststoffbekleidete Drähte zurückgreifen. Im Prinzip ähnlich einfach sind die klassischen GITTER AUS DÜNNEN LEISTEN. Sie besitzen dabei den zusätzlichen Vorzug, dass sie auch ohne Berankung jedes Bauwerk schmücken. Die Gitterpaneele gibt es in der Größe 244x61 cm, zusammen mit einem passenden Rahmen, überall zu kaufen. Sie werden heute maschinell vorgefertigt, und zwar aus Pitchpine oder Ramin. (Da sie ursprünglich aus den USA stammen, heißen sie „Lattice"). Die Paneele lassen sich ohne Probleme auch kürzen oder schmaler machen. Die Leisten sind nämlich so fest miteinander verbunden, dass sich das Gitter nicht auflöst, wenn man in Länge oder Breite etwas abnimmt. Das Holz sollte von beiden Seiten satt mit einem pflanzenverträglichen Holzschutzmittel gestrichen werden, ehe es mit etwa 3 cm langen Distanzstücken standfest an die Wand montiert wird. Am besten verwendet man die Paneele dort, wo man einer Solitär-Pflanze oder einer Clematis Rankhilfe bieten will. Das Gitter kommt dann besonders gut zur Geltung.
Spaliere, die nicht nur Rankhilfe bieten, sondern darüber hinaus auch eine SCHMÜCKENDE, GESTALTENDE FUNKTION erfüllen sollen, zeigen diefolgenden Zeichnungen. Hier wurde allerdings erheblich mehr Arbeitszeit und Material investiert als in die einfacheren Modelle. Dafür ist es dann auch möglich, mit einem derartigen Spalier die Proportionen einer Wand deutlich zu beeinflussen. Man muss nur mit dem Raster des Rankgerüsts mehr die waagerechten oder die senkrechten Linien betonen. Es lassen sich unschön plazierte Türen oder Fenster quasi retuschieren, indem sie in ein Spalier eingegliedert werden, das mit seinem Raster die Proportionen einer Wand und ihrer Bauteile überlagert. In unserer Zeichnung markieren die Seile schon jetzt die Flächen, die später dichter überwachsen werden - an den dünnen, offen bleibenden Teilen der Hauswand fallen die dünnen Seile dagegen kaum auf. Das Spalier bildet ein breites und dekoratives Band auf der Hauswand. Es nimmt dabei Maß an der Fensterhöhe. Der Bewuchs wird erst einmal diese Fläche ausfüllen -das Gerüst dressiert also quasi einen Bewuchs, der die Horizontale an der Hauswand betont. Eine Wand wird nur dann völlig überwachsen, wenn man auch das Spalier wandfüllend anlegt. Die Abstände der Latten betragen zwischen 30 und 50 cm. Noch ornamentaler als die Beispiele oben wirkt ein kunstvolles Spalier. Hier müsste man sogar darauf achten, dass es nicht zu stark überwuchert wird, damit sich seine Schönheit möglichst viele Jahre zeigt. Solche aufwendig konstruierten Gitter haben natürlich nur bei jenen Pflanzen einen Sinn, die im Herbst ihr Laub abwerfen. Dann ist wenigstens bis zum Wiedergrünen der Pflanzen etwas von der Konstruktion zu sehen. Oder man pflanzt an einem solchen Gitter eher Pflanzen, die weniger dicht wuchern und somit auf etliche Jahre etwas von dem Gitter erkennen lassen. Rankgerüste dieser Art müssen auch sorgfältig geplant werden. Eine Hilfe kann dabei die möglichst große Fotokopie der Wandansicht sein. Mit ihrer Hilfe lassen sich dann mehrere Versuche skizzieren, ehe die endgültige Entscheidung fällt. Beim Bau sollte noch folgendes berücksichtigt werden: Zur Befestigung der Gerüste müssen viele Dübel gesteckt und Schrauben eingedreht werden; daher sollte man nur Messingschrauben verwenden, sie zeichnen nämlich im Gegensatz zu Eisenschrauben beim Rosten keine hässlichen „Rostfahnen" auf die Wände.
Rankpflanzen müssen selbstverständlich nicht nur immer an Hauswänden wuchern: Mit einer hochwachsenden Pflanze kann man auch im Garten Akzente setzen. So werden Garteneingänge gern mit einem SPALIERBOGEN markiert, an dem eine schöne Rose, ein Geißblatt oder eine Clematis rankt. Auch wenn an diesem Platz nur eine immergrüne Pflanze wächst, muss man sich nicht mit einem schlichten Bogen aus dünnem Eisenrohr zufrieden geben.
Ein Gerüst aus Holz wirkt auch. Eine Konstruktion aus 5x5 cm starken Kanthölzern und 5x3 cm starken Latten sieht auch ohne rankendes Grün attraktiv aus. Man fertigt den Bogen in zwei Teilen, die jeweils aus zweimal zwei Stützen und aus zwei waagerechten Hölzern bestehen - und die dann durch acht kurze Lattenstücke miteinander verbunden werden. Die senkrechten Kanthölzer werden in ein am Ort gefertigtes Betonfundament eingestellt, damit das Bauwerk einen sicheren Stand hat. Es ist auch möglich, eine PERGOLA MIT EINEM SPALIER zu kombinieren! Der Aufwand für solch eine Kombination lohnt sich. Die Längsseite der Pergola hat ein ziemlich dichtes Fachwerk erhalten, so dass hier die Pflanzen Halt finden, wenn sie sich verzweigen wollen. An den Stellen, an denen man den Bewuchs dichter gestalten möchte, ist das Fachwerk enger angelegt. Dort, wo ein Ausblick eingeplant ist, sind die Hölzer mit größeren Abständen eingebaut. Hier werden gleichsam Fenster in der Berankung entstehen.
Auf der Zeichnung wird eine vorhandene Pergola mit einem Spalier ergänzt. Man kann selbstverständlich auch beides zusammen als ein Ganzes errichten. Das Fachwerk wird aus 5x5 cm starken Kanthölzern und 5x3 cm starken Latten gebaut. Die Größe der Fächer richtet sich nach den Maßen der vorhandenen Pergola, oder sollten bei 30 bis 50 cm liegen. Wer sich die Arbeit einfach machen will, schraubt die Bauteile im rechten Winkel aufeinander. Solider und schöner gelingt das Werk, wenn die waagerechten und senkrechten Teile gezapft oder überplattet werden (wie in der Detailzeichnung dargestellt). Das fertige Spalier wird dann an der Pergola aufgehängt. |
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