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Die Haus- und Dachbegrünung

Teil 2

Wiederentdeckt wurde eine alte und bewährte Methode der Wärmedämmung: die Dachbegrünung. Grasdächer (oben) sorgen im Sommer für kühle Räume und im Winter für behagliche Wärme. Doch begrünte Dächer müssen nicht immer nur grün sein (unten).


Begrünte Dächer

Es gibt eine Reihe von anspruchslosen Pflanzen, die blühende Polster bilden, wie das gelbblühende Frühlingsfingerkraut.

Begrünte Dächer sind zwar in unseren Breiten noch ein relativ seltener Anblick. Doch finden sie immer mehr Anhänger. Hausbesitzer, die sich einmal zu diesem noch ungewöhnlichen Schritt entschlossen haben, sind begeistert, weil diese Dächer mehrere Vorteile haben.

Zugegeben: Es erscheint als Wagnis, einfach Gras auf seinem Dach wachsen zu lassen. Aber bei näherem Hinsehen hat dieses naturnahe Dach nur Vorteile. Der wichtigste besteht darin, dass begrünte Dächer für ein sehr gesundes und ausgeglichenes Klima im Haus sorgen.

Einige Naturvölker kennen diese Methode schon lange, und Beispiele aus klimatisch so gegensätzlichen Ländern wie Tansania und Skandinavien oder Island zeigen, dass begrünte Dächer seit Jahrhunderten sowohl benutzt werden, um in heißen Gegenden für kühle Innenräume zu sorgen, wie auch umgekehrt in kalten Gegenden für behagliche Wärme im Haus. Die grassodenbedeckten Häuser in Island werden sogar im Winter ohne künstliche Heizung bewohnt. Es scheint allerdings, dass diese Menschen besonders abgehärtet sind. Dennoch sollte man nicht die klimatisch stabilisierende Wirkung dieser Dächer auch in unseren Breiten unterschätzen.

Zu den wärme- und kältedämmenden Eigenschaften kommen noch einige andere, die im wesentlichen denen der begrünten Fassaden gleichen und bereits beschrieben wurden. Besonders zu erwähnen ist jedoch die schallisolierende Wirkung begrünter Dächer, die sich speziell bei Fluglärm bemerkbar macht. Messungen haben ergeben, dass Rasen auf dem Dach den Verkehrslärm entscheidend absorbieren kann, wobei die hohen Frequenzen, die als sehr unangenehm empfunden werden, stärker abgedämmt werden.

Die Wirkung geht dabei weniger von den Pflanzen selbst aus, als von dem Substrat, auf dem sie wachsen. So beträgt die Schalldämmung bei einer Erdschicht von rund 12 cm nahezu 40 dB und steigert sich bei einer Erdschicht von ungefähr 20 cm auf ungefähr 45 dB.

Nachfolgend nennen wir einige Pflanzenarten, die sich zur Begrünung von Dächern bewährt haben. Sie eignen sich vor allem für sonnige bis wenig beschattete Flächen.

STEINNELKE (Dianthus sylvestris) Sie bildet vom Juni bis zum September ihre lockeren Blütenpolster mit kleinen hellblauen Blüten. Die Steinnelke kann sich bereits im Jahr der Pflanzung durch Selbstaussaat weiter auf dem Dach ausbreiten. Sie sollte deshalb nur vereinzelt verwendet werden.

Schritte der Dachbegrünung: Nachdem der Statiker die Tragfähigkeit des Daches berechnet hat, wird das Dach mit einer Dampfsperre und einer Wärmedämmschicht versehen. Darüber wird eine wurzelfeste Dichtungsbahn verlegt, auf die eine etwa fünf Zentimeter dicke Drainageschicht kommt. Schließlich folgen ein Filtervlies und die Vegetationsschicht, in diesem Falle der Rollrasen, der nicht mehr gemäht wird.

Obwohl sich die Steinnelke ausbreitet, ist sie für andere Pflanzen ein Partner.


DACHWURZ (Sempervum tectorum)

Was würde besser aufs Dach passen als der Dachwurz. Er wird schon seit langem zur Bepflanzung von Dächern und Mauerkronen verwandt, da es sich um eine sehr genügsame Pflanze handelt. Es dauert allerdings einige Jahre, bis sich aus den eingesetzten Jungpflanzen ansehnliche Polster entwickelt haben. Die Pflanzung erfolgt in Horsten zu acht bis zehn Stück. Die Blume braucht praktisch keine Pflege und erbringt trotzdem reizvolle rote Blüten.

SCHNEEPOLSTER (Sedum album)

Das Gewächs verträgt Trockenheit besonders gut. Die immergrünen Polster verfärben sich im Sommer rotbraun und bilden einen guten Kontrast zu ihren kleinen weißen Blüten. Man sollte immer mehrere Pflanzen zusammenstellen, wobei die Pflanzdichte sechs Stück pro m2nicht überschreiten sollte. Unbepflanzte Stellen werden vom Schneepolster durch Selbstaussaat erobert.

WALZEN-SEDUM (Sedum sexangulare)

Der späte Mauerpfeffer bildet flache Polster, die von Juni bis Juli leuchtend gelb blühen. Die Pflanze ist jedoch auch noch nach dem Verblühen recht ansehnlich. Zudem verdrängt sie kaum andere Gewächse. Walzen-Sedum sollte in Gruppen gepflanzt werden mit einer Pflanzdichte von etwa zwölf Stück pro m2.

FRÜHLINGSFINGERKRAUT (Potentilla verna)

Auf dem grünen, niedrigen Polster erscheinen im zeitigen Frühjahr gelbe Blütenköpfe. Auch wenn sich diese Pflanze anfangs etwas langsam entzücken, verbreitet sie sich später durch Aussaat selbst. Der anspruchslose Flächendecker sollte gesellig gepflanzt werden. Pflanzdichte beträgt zwischen 10 und 15 Stück pro m2.

PERLGRAS (Melica ciliata)

Das horstbildende, sehr dekorative Gras wächst häufig wild auf Schotter. Die Horste entwickeln im Spätsommer zahlreiche leuchtend weiße Ähren, die bis in den Winter hinein stehenbleiben. Der Samen sät sich leicht aus, so dass mit einer guten Verbreitung gerechnet werden kann. Es genügt deshalb, sie in Gesellschaften von etwa fünf Stück zu pflanzen.

Dachwurz (oben) und Scharfer Mauerpfeffer (unten) lassen auch Dächer erblühen.


SCHARFER MAUERPFEFFER (Sedum acre)

Diese Pflanze mit den kleinen leuchtend gelben Blüten ist sehr bedürfnislos und kann bis zu 5 cm dicken Schichten wachsen. Ihre Bedürfnislosigkeit befähigt sie leider dazu, andere Pflanzen stark zu verdrängen, was um so unangenehmer ist, als die Pflanze nach dem Blühen ziemlich unansehnlich wird.

SCHWINGEL (Festuca rupicaprina)

Ein Gras, das gut Trockenheit verträgt und imposante Blütenhorste bildet, die bis in den Winter zu sehen sind. Dieses Gras eignet sich besonders aus gestalterischen Gründen, weil es die seltene Höhenentwicklung von etwa 50 cm hat. Besonders schön sieht es allerdings aus, wenn vier bis sieben Stück zusammenstehen.

THYMIAN (Thymus serphyllum)

Der relativ trockene Dachstandort sagt diesem Heil- und Würzkraut besonders zu, wenn er der vollen Sonne ausgesetzt ist. Thymian braucht eine gewisse Anlaufzeit, ist dann aber ein verträglicher Partner für andere Arten. Das immergrüne Kraut treibt regelmäßig im Frühjahr rosa Blütenpolster und verströmt dabei seinen intensiven Duft.

Neben den beschriebenen Arten eignen sich noch eine Fülle anderer Pflanzen zur Dachbegrünung, zum Beispiel: Erdsegge (Carex humilis), Gamander (Teucrium chamaedrys), Gelber Lauch (Allium flavum), Habichtskraut (Hieracium pilosella), Brunelle (Prunella grandiflora), Sonnenröschen (Helianthemum nummu-larium), Storchschnabel (Geranium sanguineum), Karthäusernelke (Dian-thus carthusianorum), Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Graslilie (Anthericum ramosum), Lein (Linum flavum), Steinkraut (Alyssum argenteum), Tripmadam (Sedum reflexum), Lebend gebährender Schwingel (Festuca vivipara), Königskerze (Verbascum bombyeiferum), Seifenkraut (Saponaria oeymoides).

Die Kosten für die Dachbegrünung werden je nach den Umständen stark variieren. Durchschnittlich muss man jedoch pro m2 mit folgendem rechnen: Material für die Drainageschicht 4 bis 5 DM, für die Filterschicht 2 bis 3 DM sowie für die Substratschicht 6 bis 8 DM. Für das Pflanzenmaterial muss man mit 20 bis 30 DM pro m2 rechnen.


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