Pflanztechniken - Gartenwerk (Arbeiten im Garten) - Garten
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Garten - Arbeiten im Garten


Gartenarbeit (Gartenwerk)

Es kann man selber machen

Die Pflanztechniken

Teil 2

Wurzelstecklinge

Die Anzahl der Pflanzen, die man durch Wurzelstecklinge vermehren kann, ist ziemlich groß. So gehören alle Sträucher wie zum Beispiel Holunder, Scheinquitte oder Brombeeren genauso dazu wie viele Bäume: Robinia, Ulme, Trompetenbaum, Götterbaum und schließlich auch Stauden wie Gartenmohn, Kugeldistel, Phlox, Königskerzen, Mannstreu und einige Steinpflanzen. Dazu wartet man die Ruhephase ab, gräbt die Pflanze an und sucht sich ein Wurzelstück, das entfernt wird. Das Wurzelstück sollte nicht stärker als bleistiftdick sein. Es wird mit einem scharfen Messer in kleine Stücke geschnitten und in die Erde gesetzt. Der Teil des Wurzelstecklings, der der Pflanze am nächsten war, zeigt nach oben. Die Wurzelstücke können in einem Torf-Sand-Gemisch in Töpfen gezogen werden, wobei dicke Stecklinge senkrecht stehen und die dünneren waagerecht gelegt und mit Erde bedeckt werden.

Ein praktisches Gerät, um Knollen und Zwiebeln sauber und einfach in die Erde zu bringen (oben). Eine Pflanzkelle (darunter) ist sehr vielseitig verwendbar.

Wurzelteilung

Einige Pflanzen haben, um ihr Überleben zu sichern, die Fähigkeit entwickelt, bei Verletzungen neue Wurzeln zu bilden, auch wenn die Pflanze geteilt wurde. Diese Fähigkeit kann man sich beim Wurzelteilen zunutze machen. Besonders mehrjährige Pflanzen, die Rhizome, also Wurzelstöcke, bilden, können so gut vermehrt werden. Der Wurzelballen wird mit einem scharfen Messer so geteilt, dass jedes Teil ein Stück Oberpflanze behält. Bester Zeitpunkt dafür liegt kurz vor der Wachstumsperiode. Die Teilstücke werden eingepflanzt und vorsichtig gegossen. Diese Methode eignet sich unter anderem für Usambaraveilchen, Primeln und einige Bambusarten.

Knollenteilung und Zwiebelvermehrung

Die Zwiebeln einiger Blumenarten bilden an ihrer Basis Ableger, das sind kleine Zwiebelchen und Knöllchen. Diese kann man abtrennen und eintopfen. Etwa zwei Jahre lang treiben sie danach nur Blätter, während die Knolle wächst und Nahrung speichert. Danach fängt auch diese Pflanze zu blühen an. Bei einigen Pflanzen bilden sich die Tochterzwiebeln auch im oberen Teil, wie beispielsweise am Stengel einiger Lilien. Sogar einige Farne lassen sich auf diese Weise vermehren, indem man die Brutknospen oder Bulben einfach abnimmt und einpflanzt. Einige Knollen kann man auch teilen, wenn sie gerade auszutreiben begonnen haben. Doch die Stücke müssen so geschnitten werden, dass sich auf jedem Stück wenigstens ein austriebsfähiges Auge befindet. Die Schnittstellen müssen mit etwas Holzkohle bestrichen werden, damit sich keine Pilze bilden können. Knollenbegonien vermehrt man auf diese Weise.

Das Okulieren und Pfropfen

Diese beiden Verfahren sind eigentlich Veredelungstechniken. Ohne das Okulieren und Pfropfen gäbe es zum Beispiel nur wenige Rosen- und auch Rhododendronsorten, und auch die verschiedenen Obstbäume würden Früchte tragen, die uns nicht sonderlich schmecken.

Bei beiden Verfahren werden Teile von verschiedenen Pflanzen so verbunden, dass sie nach einiger Zeit eine völlig neue Pflanze bilden. Dabei wird von einer Pflanze das untere Teil mit den Wurzeln genommen, während von der anderen, nämlich derjenigen, die vermehrt werden soll, die Krone dazukommt. Das ist natürlich anfangs noch lange keine Krone, denn man schneidet von der zu vermehrenden Pflanze einen einjährigen Trieb ab, den sogenannten „Edelreis", und setzt ihn auf ein fertiges Wurzelsystem. Bei dieser Technik muss man darauf achten, dass die dünne, grüne Schicht unter der Rinde, das Kambium, mit dem Kambium des Edelreises Verbindung hat.

Das etwas schwierige Verfahren wird vor allem zur Vermehrung von Pflanzen angewandt, die sich weder über Samen noch über die vegetative Methode mit Ablegern kaum oder gar nicht vermehren lassen. Doch darüber hinaus dient es auch dazu, Pflanzen widerstandsfähiger zu machen, indem man ihnen leistungsfähigere Wurzeln gibt. Allerdings muss das Oberteil zu der gleichen Art oder Pflanzengruppe gehören wie das Unterteil. Vielfach wird das Wurzelsystem der Wildform einer Pflanzenart benutzt, um die Kultursorte draufzupfropfen.

Um empfindliche Pflanzen sicher durch den kalten Winter zu bringen, empfiehlt es sich, sie mit einem schützenden Mantel aus Stroh zu umgeben, wie oben die Erdbeerpflanzen oder auch die Hochstammrosen.

Durch Okulation werden besonders Rosen, Zier- und Obstbäume vermehrt. Als Edelreis der zu vermehrenden Sorte werden einjährige Triebe verwendet, die voll ausgereifte Knospen haben müssen. Die Blätter werden abgeschnitten, während die Blattstiele bleiben. Dann schneidet man bei der Unterlage mit einem scharfen Okuliermesser ein Stück der Rinde ein, so dass sie sich etwas abheben lässt. Das Edelreis wird vorsichtig unter die Rinde geschoben und das Ganze so mit Raffiabast festgebunden, dass das eingepflanzte Auge freibleibt. Im darauffolgenden Frühjahr kann dann die Unterlage knapp über dem Edelreis abgeschnitten werden, der kurze Zeit später austreibt.

Bei der sogenannten Kopulation kann sogar ein größerer Edelreis mittels besonderer Schnittechniken mit der Unterlage verbunden werden. Beim Pfropfen bringt man ein Edelreis mit unterschiedlichen Techniken in einen abgeschnittenen Ast oder Stamm hinein.

Das Stützen und Anbinden

Daß viele heranwachsende Pflanzen mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln gestützt werden müssen, weil sie allein nicht genug Standvermögen haben, wird oft vergessen. Der Grund liegt hauptsächlich darin, dass einige Blumenarten so hochgezüchtet wurden, dass sie dünnere und empfindlichere Stengel haben als ihre wildwachsenen Urformen.

Diese Edelgewächse würden unter dem Gewicht ihrer schweren Blütendolden zusammenbrechen, wenn der Gärtner sie nicht abstützt. Bei Blumenarten mit mehreren Stengeln kann man natürlich nicht jede Blüte einzeln stützen. Dazu sollten trockene, verästelte Zweige verwendet werden. Damit das „Stützgerüst" später nicht den Anblick stört, sollte es etwas kürzer sein als die Höhe der ausgewachsenen Pflanze. Dazu muss man die spätere Höhe kennen. Sie ist in der Beschreibung hinten auf der Samentüte zu finden.

Für Stauden bietet der Handel auch Stützen aus Drahtringen an. Bei besonders hohen Blumen wie dem Rittersporn bindet man die einzelnen Stengel an Bambusstöckchen fest, die in der Erde stecken. Die Bambusstöcke sollten ebenfalls etwas kürzer sein als die zu erwartende Endhöhe der Blüten.

Die schwächsten Stengel haben die einjährigen aus Samen gezogenen Sommerblumen. Auch für sie gibt es im Handel die entsprechenden Stützen. Man muss nur beachten, dass sie schon in einer sehr frühen Wachstumsphase ihre Stütze brauchen, etwa wenn die Sämlinge 5 cm hoch sind.

Kletterpflanzen stützen sich in der freien Natur auf die Stämme von Bäumen und Sträuchern.

Gärtner unternehmen alles mögliche, um sie an besonderen Gerüsten hochranken zu lassen. Einige Arten begnügen sich zwar sogar mit dem Rauhputz von Hauswänden, an dem sie sich mit kleinen Saugwurzeln festhalten. Doch einige Kletterer brauchen für ihre spezielle Lebensweise deutlichere Hilfen, wie zum Beispiel ein Spalier oder ein Gitter, durch das die sich vorwärts tastenden Triebe hindurchwachsen können. Einfacher ist es, verzinkte Spezialnägel zu verwenden, zwischen denen dünne Drähte oder Schnüre als Rankhilfe gespannt werden.

Winterschutz für empfindliche Pflanzen

Neugepflanzte Bäumchen schützt man am besten mit einem Überzug aus Sackleinen (oben), während Rosen mit Erde oder Torf angehäufelt werden (Mitte). Flach am Boden liegende Pflanzen kann man gut mit Reisig abdecken (unten).

Viele oder sogar die meisten Pflanzen, mit denen wir heutzutage unsere Gärten verzieren, stammen ursprünglich aus anderen Ländern, ja sogar Kontinenten mit völlig andersgearteten Klimabedingungen, anderen Böden, meistens viel üppigeren Lichtverhältnissen und einem ganz anderen Tag-Nacht-Rhythmus. Wir haben uns nur im Laufe der Jahrhunderte und Jahrzehnte so an diese Gäste gewöhnt, dass wir sie nicht mehr als Fremdlinge betrachten.

Die meisten haben sich auch mehr oder weniger an ihre neue Heimat gewöhnt. Sie sind hier „geboren und aufgewachsen" und haben sich arrangiert. Nur mit dem Winter kommen viele immer noch nicht zurecht. Dabei sind es noch nicht einmal allein die extremen Minusgrade, die in manchen Jahren bei uns auftreten, die sie schlecht vertragen. Viele, besonders die Immergrünen, leiden unter den kurzen Tagen mit dem reduzierten Lichtangebot.

Gegen den Frost beziehungsweise die Auswirkungen können wir schon eher etwas tun. Das einfachste wäre es, die Pflanzen ins Haus zu holen, sobald es friert. Aber wer hat schon den geeigneten Platz dafür, ganz abgesehen von dem ungeheuren Aufwand. Da ist es schon sehr viel einfacher, die Pflanzen so gut es geht einzupacken.

Sträucher können in kalten, besonders aber in sehr windigen Lagen im Winter geschädigt oder vernichtet werden. Das trifft vor allem auf junge oder erst kürzlich gepflanzte Sträucher, Bäume und Nadelgehölze zu. Schlimmer als die Kälte ist der scharfe Wind, der Koniferen, aber auch Rhododendren austrocknet, so dass sie braune Blätter oder Blattränder bekommen. Zumindest bis sie richtig angewachsen sind, sollten sie von allen Seiten abgedeckt werden. Solche Sturmbarrieren müssen die Pflanzen jedoch ganz umgeben, sonst entstehen hinter den Barrieren bestimmte Turbulenzen, die die Pflanzen erst recht schädigen.

Doch es geht auch einfacher. Laub, Stroh oder Torf sind eigentlich ausgezeichnete kälteisolierende Materialien, wenn sie nicht vom Winde verweht würden. Laub oder Heu kann zum Beispiel zwischen zwei Stücke Maschendraht gepresst werden. Diese simple Konstruktion lässt sich leicht um die kleineren der zu schützenden Pflanzen legen. Wichtig ist es vor allem immer wieder, die empfindlichen Wurzelballen mit einer Lage Torf zu schützen. Am meisten gefährdet sind Kübelpflanzen, die zu groß für die Wohnung sind und draußen überwintern müssen. Da der Frost von allen Seiten an das durchwurzelte Erdreich im Kübel herankommt, ist es schnell durchgefroren, was die meisten Wurzeln dauerhaft schädigt. Man hilft sich am besten mit in Plastiksäcken verpackten Strohballen, die schützend um den Kübel gelegt werden. Und auch das Grünzeug von kälteempfindlichen Gewächsen wie Palmen oder gewisse Bambusarten sowie Magnolien kann man verpacken.

Etwas Stroh locker um die zusammengebundene Pflanze legen, einen durchsichtigen und mit Löchern versehenen Plastiksack drüberziehen und mit einer Schnur festzurren. So hat auch ein Exot einige Chancen, durch den Winter zu kommen.

Schnitt von Bäumen und Sträuchern

Den Gartenliebhabern blutet das Herz, wenn sie das erste Mal erleben, wie ein Fachmann sich im Herbst mit der Heckenschere und der Säge über ihre liebevoll gepflegten Bäume und Sträucher hermacht. Doch das ist falsches Mitleid. Genauso wie der Mensch hin und wieder einen Haarschnitt nötig hat, brauchen auch die Bäume und Sträucher den regelmäßigen Schnitt, um in Form zu bleiben.

Wenn junge Bäume nicht regelmäßig einer solchen Pflege unterzogen werden, beginnen sie bald zu verwildern. Bei nährstoffreichem Boden oder Überdüngung „aus Liebe" bildet sich bald eine so dichte Baumkrone, dass zu wenig Licht bis zur Baummitte vordringt. Dadurch werden Krankheiten begünstigt. Dürre, spindelige sowie senkrecht nach oben wachsende Äste und Triebe müssen entfernt werden. Unerlässlich ist der Einsatz der Säge auch bei Zweigen oder Ästen, die von Pilzkrankheiten befallen sind. Werden sie nicht entfernt, breitet sich der Pilz auf den Stamm und den ganzen Baum aus.

Der Schnitt darf nur erfolgen, wenn der Baum oder der Strauch sich in Winterruhe befindet und seine Säfte aus den äußeren Bereichen in den Stamm zurückgezogen hat, also zwischen November und Februar. Zuerst werden alle toten Zweige und Äste weggenommen. Danach werden schief oder krumm wachsende sowie nach innen gerichtete Äste abgeschnitten. Die Schnittstellen müssen schräg nach außen abfallen, damit das Wasser ablaufen kann und sich nicht festsetzt und Fäulnis verursacht.


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