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Gartenblumen
Schönstens GartenblumenBeschreibung der schönsten Zwiebel- und Knollenpflanzen unserer Gärten
Die Narzissen, Narcissus (Amaryllidaceen) Groß und klein, gelb und weiß kündigen sie sich an! Die eigenwillige Form der Blüten weist sie unter den Frühlingsblühern auf einen besonderen Platz. Hauptsächlich im Rasen machen sie sich schön. Direkt wundervoll wirken sie in Gruppen unter einer kleinen ergrünenden Birke oder unter dem rosigen Blütenschmuck eines fremdländischen Zierkirschenbaumes. Kann man sich etwas Fröhlicheres, Lebendigeres ausdenken, als frisch sich entfaltende Narzissenblüten? Wie gut passt doch ihr Gelb und Weiß, ihr Weiß und Gelb zusammen, und welch einen Reigen führen sie uns vor: Diejenigen mit den goldenen Trompeten blasen das Frühlingskonzert und die andern, die Reinweißen, tanzen im Takt um Bäume und Sträucher und über den grünenden Rasen dahin. Und Jahr für Jahr stehen wir vor dem gleichen, unfassbaren Wunder, ewig jung erscheinen diese reizenden Blumen stets von neuem. Unter Narzissen wollen wir hier sowohl die gelben wie die weißen, die einfachen wie die gefüllten Sorten verstehen. Ihre botanische Gliederung würde viel komplizierter ausfallen. Aus den vielfachen Kreuzungen und Rückkreuzungen sind im Laufe der Zeit über 6000 Sorten entstanden, welche bald in Farbe und Tönung, bald im Wuchs und der Blütezeit sich unterscheiden. Je nachdem bietet die eine oder andere Sorte für eine bestimmte Verwendungsart mehr Vorzüge. Hauptsächlich die Engländer, als leidenschaftliche Narzissenliebhaber, haben zusammen mit den Holländern stets nach neuen Sorten gesucht. Jede Narzissenblüte setzt sich aus der äußern Blütenhülle, dem eigentlichen Perigon, und der Nebenkrone (Corona) zusammen. Das Perigon besteht aus sechs sternförmig ausgebreiteten, sehr selten zurückgeschlagenen Zipfeln, während die Nebenkrone trompeten-, becher- oder napfförmig, von gleicher oder anderer Farbe sein kann. Diese Nebenkrone spielt für die Einteilung der Narzissen eine sehr wichtige Rolle. Die Narzissen eignen sich für lichte Waldpartien, für Gebüsche und für den offenen Rasen. Ob rings um einen Baumstamm gepflanzt, oder in Gruppen über den Rasen zerstreut, oder als Randeinfassung der Beete, oder zur Belebung eines Gesträuchsaumes verwendet, nirgends verfehlen sie ihre Wirkung. Sie lieben es, an ihren Standorten nicht gestört zu werden. Wenn der Ort ihnen zusagt, blühen sie reichlich und vermehren sich leicht. Ist die Stelle schlecht gewählt, dann treiben sie nur Blätter statt Blüten. Verpflanzen ist in einem solchen Falle notwendig. Je nach Sorte sind die schalig aufgebauten Zwiebeln verschieden groß. Die kleineren setzt man in 8-10 cm Tiefe, die größeren dagegen 15-20 cm unter die Erde. Nochmals sei auf den wichtigen Umstand hingewiesen, dass die Laubblätter nach dem Verblühen der Blüten nicht abgeschnitten werden dürfen. Sie sind für das Ausreifen der Zwiebeln notwendig. Erst wenn sie von selbst welken, darf man sie entfernen. Verschiedene Narzissensorten, welche sich treiben lassen, bilden die Grundlage einer bedeutenden Schnittblumenkultur, hauptsächlich in Südfrankreich, an der Cote-d'Azur, an der Italienischen Riviera, in den riesigen Glashäusern Hollands und in kleinerem Ausmaß auch in Deutschland. Man gewinnt von ihnen jährlich viele Millionen Schnittblumen. Die Topfkultur ermöglicht es, sie schon zu Weihnachten blühend zu verkaufen. Um dieses frühe Blühen zu erreichen gibt es in Holland speziell eingerichtete, geheizte Kulturhäuser. Aber nicht alle Narzissen, sondern nur einige Sorten eignen sich für die Treiberei. Nach der Größe der Nebenkrone (Corona) unterscheidet man die drei folgenden Narzissengruppen: 1)Großkronige Narzissen (Magnicoronati, sogenannte Trompeten-Narzissen): deren trompetenähnliche Nebenkrone so lang oder länger als die Perigonzipfel ist, z. B. die Osterglocke ( Narcissus pseudonarcissus). Sie umfassen gelbe und weiße Sorten. Oft sind die Blüten gemischtfarbig, z. B. die Krone blaßgelb, die Trompete orange, oder die Krone elfenbeinweiß und die Nebenkrone reingelb. 2) Mittelkronige Narzissen (Mediocoronati, Incomparibilis-Narzissen): deren becherförmige Nebenkrone etwa halb so lang ist wie die Perigonabschnitte. Sie spielen in den gleichen Farben wie die voranstehenden. 3) Kleinkronige Narzissen ( Parvicoronati, Dichter-Narzissen u. a.): deren Nebenkrone ganz kurz, napf- oder saumförmig ist. Zu dieser Gruppe gehört die Weiße Narzisse oder Dichternarzisse ( Narcissus poeticus ), die dem ganzen Geschlecht den Namen gegeben hat. Dazu rechnet man ferner die büschelblütigen Tazetta-Narzissen (Tazetten, Narcissus tazetta) und die hybriden Poetaz-Narzissen. Wild kommt die Weiße Narzisse in den Voralpen vor. Auch die köstlich duftende Montreux-Narzisse, die im Spätfrühling und Vorsommer über bayerischen Seen ganze Berghänge so dicht besiedelt, daß es aussieht, als hätte es geschneit, gehört obiger Art an. Sie ist nur eine besonders feine, elegante Wildform, mit schneeweißen Perigonblättern und einer napfförmigen, gelben, scharlachrot gesäumten Nebenkrone.
Die Tazetten ( Narcissus tazetta ) heißen auch Büschelnarzissen, weil sie auf ihren starken Stengeln mehrere mittelgroße, wohlriechende Blüten tragen. Als südeuropäische Pflanzen ertragen sie unser Klima schlecht, sie sind gegen Kälte zu empfindlich. Daher zieht man sie besser als Topfpflanzen und Schnittblumen unter Glas. Die Poetaz-Narzissen entspringen Kreuzungen zwischen Narcissus poeticus var. ornatus und Narcissus tazetta. Weil sie auch im Freien gut wachsen, eignen sie sich für unsere Gegenden. Von den Tazetten haben sie den mehrblumigen Blütenstand und den Wohlgeruch übernommen, von der Dichternarzisse den robusten Wuchs und die großen Blüten. Aus kräftigen Zwiebeln entspringen 2-3 Stengel, die zusammen wie ein kleiner Blumenstrauß aussehen. Sie eignen sich auch als Topfpflanzen. Narzissen mit gefüllten Blüten: Alle Narzissen kommen in mehr oder weniger schönen gefüllten Varietäten vor. Das eigene Gewicht der Blüten und erst recht Wind und Regen drücken aber oft die Stengel zu Boden. Manche dieser Sorten sind äußerst wohlriechend und auch sehr veränderlich im Aussehen. Wilde Narzissen: Zum Abschluß dieses Kapitels sei noch daraufhingewiesen, dass es außer Narcissuspoeticus noch zahlreiche andere, sehr zierliche wilde Narzissen gibt, die sich sehr gut für Steingärten, Gebüsche, lichte Waldpartien oder kleinere Grünflächen eignen, z. B. Narcissus incomparibilis (blassgelb), N.jonquil-la (sattgelb), N. bißorus (milchweiß). Auch sei noch erwähnt, dass man unter den Narzissen eine neue Farbe, ein blasses Rosa, zu entwickeln versucht hat. Dies ist vielleicht ein erster Schritt zu andersfarbigen Narzissen, was unter uns die Liebhaber von Neuheiten interessieren dürfte. |
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