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Gartenblumen


Schönstens Gartenblumen

Beschreibung der schönsten Zwiebel- und Knollenpflanzen unserer Gärten


Sehr schöne Gartenblumen.


Delaivays Lncarvillea, Incarvillea delawayi (Bignoniaceen)

Incarvillea delawayi, von den Gärtnern auch Trompeten-Gloxinie genannt, ist eine zirka 50 cm hoch werdende Staude aus der Verwandtschaft der Trompeten-baumgewächse. Sie hat einen rübenartigen Wurzelstock, welcher wenige grundständige, fiederige Blätter und einen bis 60 cm hohen Schaft mit schönen trompe-tenförmigen Blüten hervorbringt. Die Blumen sind rosa mit gelbem Schlund. Außer dieser gibt es noch etliche andere Arten und verschiedene Hybriden. Alle verlangen einen sandig-lehmigen Humusboden, der sehr wasserdurchlässig sein muss, da sonst die fleischigen Wurzeln im Winter faulen. Eine gute Winterdecke ist außerdem bei uns notwendig. Auch sollte der Standort geschützt und zur Blütezeit leicht beschattet sein.


Die Spinnenlilie, Gloriosa (Liliaceen)

Von diesen seltenen, klimmenden Liliengewächsen sei hier nur Gloriosa rothschildiana erwähnt, welche im Aussehen der Blüten an die Turbanlilien erinnert. Sie eignet sich weniger für den Garten als für das temperierte Gewächshaus. Die knieförmigen Knollen werden im Februar oder März in Töpfe mit kalkfreier, leichter Erde gesetzt und mit zunehmendem Wachstum der Triebe stärker begossen (Regen-, kein Kalkwasser). Man zieht die mit hakig eingekrümmten Blattspitzen rankende Pflanze an Stäben, Drähten oder Gittern hoch. Die Stengel sind brüchig und müssen, um ihnen bessern Halt zu geben, angebunden werden. Die dunkelkarminroten Blüten, mit zurückgeschlagenen, etwas gewellten Kronblättern, weit vorspringenden, spreizenden Staubfäden mit schaukelnden Beuteln und einem knieförmig abgeknickten Griffel sind nicht nur schön, sondern in ihrer Erscheinung einzigartig. Die Spinnenlilie ist hier deshalb erwähnt, weil man sie gelegentlich als Topfpflanze in den Blumengeschäften sieht.


Asphodeline, Junkerlilie (Liliaceen)

Die Junkerlilien sind im Mittelmeergebiet und Orient beheimatet. Sie lieben daher einen sonnigen Standort und einen durchlässigen, mindestens während der Ruhezeit etwas austrocknenden Boden. Hauptsächlich die gelben, fleischigen Wurzeln sind gegen dauernde Bodennässe sehr empfindlich. Steingärten, Mauerkronen und Böschungen, wo das Wasser rasch versickert, sind geeignete Standorte. Im Frühling treibt diese Staude einen grundständigen Schopf schmaler, zurückgebogener Blätter, aus dem bei Asphodeline lutea im Mai oder Juni ein fein, aber dicht beblätterter, bis ein Meter hoher Stengel entspringt, der in einer langen Kerze voll gelber Blütensterne endet. Im Nachsommer ziehen die Blätter teilweise ein. Dann können die Horste, wenn sie zu groß geworden sind, geteilt werden. Die Stöcke blühen aber reichlicher, wenn sie über Jahre hinaus ungestört bleiben.


Die Montbretien, Montbretia (Iridaceen)

Die Montbretien stammen aus Südafrika. Man darf sie nicht mit der sehr ähnlichen Gattung Tritonia (ebenfalls von dort) verwechseln. Nur wenige Arten sind in Kultur. Die häufigste ist die Gartenmontbretie, Montbretia (Crocosmia) crocosmi-flora. Wenn sie in der Gartenliteratur auch bald unter dem einen oder dem andern Namen zitiert wird, so ist dies für uns belanglos. Wir überlassen die Namensstreitigkeiten den Botanikern und erfreuen uns an den schönen Blüten, welche diese schon seit vielen Jahren in den Gärten kultivierte Pflanze hervorbringt. Die Montbretien sind bei uns, zumindest in den wärmern Lagen winterhart. Sie benötigen im Weinbauklima keine Schutzdecke. Obwohl es unter ihnen keine so großblumige wie unter den Gladiolen gibt, sind sie mit diesen doch nächst verwandt. Ihre Knollen pflanzt man im April 6 cm tief. Sie haben die Eigenschaft sich durch verzweigte, knollenbildende Ausläufer zu vermehren. Die Blattfächer sind lebhafter grün als bei den Gladiolen und die 40-70 cm hohen Blütenstengel verzweigen sich in der Blütenregion in wenige Äste, an denen die rotorangen oder gelben, gekrümmt glockenförmigen Blüten ährig aufgereiht sind. Alle Montbretien sind sehr gute Schnittblumen.


Die Tigerblume oder Pfauenlilie, Tigridia pavonia (Iridaceen)

Jede der wundervollen Blüten lebt nur einige Stunden am Tag! Am nächsten Morgen beginnt schon wieder das kurze Leben einer neuen. Nur wenige Stunden ist es uns an sonnigen Tagen vergönnt in die dreiteiligen, holden Blumenschalen hineinzublicken, die bald leuchtend rot, rosa, weiß, violett oder gelb, fast immer augenartig gesprenkelt und im Grunde mit andersfarbigen Flecken versehen sind. Kaum eindrücklicher als an diesen Pfauenlilien erkennen wir, wie ein vergänglich

Gut die Schönheit ist. Sie halten bei uns im Sommer im Freiland aus, verlangen aber einen sonnigen, warmen Standort. Um ein anhaltendes Blühen zu erreichen, pflanzt man sie in Gruppen zu 10-20 Zwiebeln. Diese müssen im April 8-10 cm tief gesteckt werden. Am längsten erhalten sich tagsüber die Blüten, wenn über die heißeste Zeit etwas Schatten auf sie fällt. Die Kultur ist gleich der der Gladiolen. Nur sind die Zwiebelknollen nicht so haltbar. Sie erschöpfen sich rascher, lassen sich aber leicht ersetzen, da sie billig sind.


Nerine, Guernseylilie (Amaryllidaceen)

Die Nerinen gehören zu den prächtigsten Zwiebelgewächsen. Ihre Blüten sind zartrosa, seltener weiß. Sie sind bei uns nicht winterhart und können deshalb nur als Topfpflanzen im Kalthaus oder im Kapkasten erfolgreich kultiviert werden. Die Blätter treiben im Nachsommer aus, wachsen den Winter über und ziehen im Frühling ein. Man pflanzt deshalb im Spätsommer 3-5 Zwiebeln in entsprechend große Töpfe mit kräftiger Rasenerde. Blätter und Blüten erscheinen bald darauf, meist fast gleichzeitig. Nach dem Verblühen sind die Pflanzen mit ihrer den Winter hindurch dauernden Vegetationsperiode hell zu halten, zu wässern und zu düngen bis die Blätter absterben. Dann kann man die Töpfe umkippen und an einem trockenen Ort lagern. Außer der eigentlichen Guernseylilie (TV. sarniensis ), welche durch ein gestrandetes Schiff auf die Guernsey-Insel gekommen sein soll, gibt es in der Kultur verschiedene Sorten, die durch Kreuzungen entstanden sind.


Die Hakenlilien, Crinum (Amaryllidaceen)

Im Aussehen erinnern die Hakenlilien an Amaryllis-Hybriden. Die langen, übergebogenen Blätter sind rinnenförmig, der Blütenschaft abgeplattet, kräftig, mit einer wenigblütigen Dolde, rosenroter oder weißer, schmaltrichterförmiger Blüten. Sie öffnen sich zwischen Juli und Oktober. Die verblühten Blumen müssen, um die Dolde sauber zu halten, herausgeschnitten werden. Von den südafrikanischen Hakenlilien lassen sich die Hybride C. powellii und deren Eltern ziemlich leicht im Freiland kultivieren. Sie verlangen einen geschützten, im Winter trockenen Standort, kräftigen, lockern Boden aus Rasenerde, Komposterde, verrottetem Mist, etwas Torfmull und Sand. Der Zwiebelhals muss mindestens 15 cm unter die Erde zu stehen kommen. Um sie im Winter vor Nässe und Kälte zu schützen, kann man sie mit einem Bretterverschlag (80 x 80 cm) umbauen, der mit einer Glasplatte abgedeckt ist. Darüber und darumherum häuft man Laub auf, das von Reisigzweigen zusammengehalten wird. Bereits im März kann man die Schutzdecke wegnehmen und die inzwischen verdorrten Blätter entfernen. Bis im August werden sich von neuem die wohlriechenden, 6-7 blütigen Dolden entfalten.



      





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