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Gartenblumen
Schönstens GartenblumenBeschreibung der schönsten Zwiebel- und Knollenpflanzen unserer Gärten
Die Dahlien, Georginen, Dahlia (Compositen) Die Dahlien mit ihren unendlich vielen Varietäten, ihren farbenfrohen Blumen voll Leuchtkraft, beleben unsere Gärten im Nachsommer wie nicht gerade ein anderes Pflanzengeschlecht. Es gibt unter ihnen so viele schöne Sorten, dass man bei der Wahl nicht schlüssig wird. Sie fällt immer schwer, aber so oder anders getroffen, bleibt die Wirkung nie aus, und wir dürfen mit gutem Gewissen allen anraten, im Garten einen Platz für Dahlien bereitzuhalten. Die Dahlie ist so bekannt, dass wir auf eine allgemeine Beschreibung verzichten können. Erwähnt sei nur, dass sie keine Fröste erträgt. Auch die Knollen müssen an einem frostfreien Ort, bei 4-5 Grad Wärme, überwintert werden. Die Dahlie stammt aus den Hochebenen Mexikos. Sie wird in der Aztekensprache «Acocotli» oder «Chichipatli» genannt. Erstmals finden wir sie im Jahre 1615 erwähnt. Im Jahre 1712 brachte man in Frankreich die ersten Dahlien in Töpfen zur Blüte. Die Schönheit der Blüten machte sie bald in ganz Europa bekannt. 1789 versah der Abt Cavanilles, Botanikprofessor in Madrid, diese Pflanze zu Ehren des schwedischen Botanikers Andreas Dahl mit dem Namen «Dahlia». Durch Anzucht aus Samen vermehrte man sie rasch. Schon 1803 begann man in Frankreich und Deutschland mit Kreuzungsversuchen. Aus ihnen erzielte man verschiedene Hybriden.
Die Dahlien haben die Eigenschaft unendlich variabel zu sein, selbst im wilden Zustand. Jeder unserer Leser hat Gelegenheit, dies nachzuprüfen. Er braucht im Sommer z. B. nur die Samen einer einzigen rotblühenden Pflanze zu sammeln, diese im Februar oder März des nächsten Jahres im Kasten auszusähen, so dass die Jungpflanzen bis im Nachsommer ins Blühen kommen, und er wird unter den 20-30 Stöcken rote, rosenrote, gelbe, granatrote und noch anders gefärbte haben. Dies ist ein Grund, warum die Sortenzahl so unendlich groß ist. Man erhält die Varietäten ohne Mühe. Durch fortgesetzte Kultur, Kreuzung und Selektion sind die von Haus aus bescheiden aussehenden Dahlien in ihrer Gestalt außerordentlich verändert worden, und wenn man z. B. an einer Dahlienschau oder in einem Botanischen Garten die Eltern ausgestellt sieht, kann man es kaum glauben, dass aus ihnen die prunkvollen, in allen Farben und Formen prangenden Dahlien unserer Gärten entstanden sind. Die Züchtung hat sich aber nicht damit begnügt nur schöne, bizarre Blüten herauszubringen, sondern sie ging darauf aus, besonders gut geeignete Sorten für die Gartenkultur zu schaffen; Sorten, denen gegenwärtig größtes Interesse entgegengebracht wird. Auch der Blütezeit schenkte man größte Aufmerksamkeit. Man konnte sie wesentlich verlängern. Erst achtzig Jahre sind verflossen, als man die Dahlien noch in Töpfen unter Glas kultivierte, diese jeweils im Sommer ins Freie stellte und im Herbst wieder hereinräumte, wo sie dann auf über 2 m hohen Stengeln einige Blüten entwickelten. Erst nach und nach gelang es den Züchtern die Größe der Pflanzen zu reduzieren, sie blütenreicher zu machen und früher zum Blühen zu bringen. Heutzutage kennen wir die Mignon-dahlien, welche nicht höher als 30-50 cm werden, dafür aber vom Juni bis zum Herbst in ununterbrochen reichem Blumenflor stehen. Auch höhere Sorten gibt es, die schon vom Juni an blühen. Die Dahlien kultiviert man auch als Schnittblumen, und der Umsatz ist in allen Ländern ein sehr beträchtlicher. Aber ihre Blumen haben einen großen Nachteil, sie sind, vor allem im Sommer, nicht dauerhaft. Die Züchter setzen alles daran, Dahlien zu erhalten, die eingestellt in Wasser, auch im Hochsommer etwa eine Woche blühen sollten. Man hat diesbezüglich tatsächlich Fortschritte erzielt. Es gibt jetzt schon viele Varietäten, deren Blumen wenigstens vier bis fünf Tage frisch bleiben. Würde es gelingen, die Blumen noch haltbarer zu machen, so wäre für den Blumenhandel sehr viel erreicht, weil die Dahlien zu den schönsten und buntesten Sommer- und Herbstblumen zählen, aus denen sich prächtige Blumengebinde und farbenreiche Sträuße herstellen lassen. Alle Dahlien müssen am Morgen in frischem Zustande geschnitten werden (nicht tagsüber), wenn sie halten sollen. Die Knospen öffnen sich in den Vasen kaum. Dahlien lassen sich vielseitig verwenden. Sie sind für den Gartengestalter gleich wertvoll wie für den bloßen Blumenliebhaber. Man kann sie zwischen den Beeten in Hecken ziehen oder große Rabatten damit füllen. Auch in zerstreuten Gruppen und einzeln gepflanzt wirken sie gut. Sie können ebenso als Einfassung für Beete mit andern perennierenden Gewächsen oder im Kontrast zu grünen Gebüschen verwendet werden. Ihre Nutzung ist eine äußerst vielseitige. Sogar im Gemüsegarten kann man ihnen einen Platz anweisen, damit die Hausfrau sie jeden Tag gleich bei der Hand hat, wenn sie für das Heim einige schöne Blumen braucht.
Die Kultur der Dahlien ist sehr einfach. Zu achten ist hauptsächlich auf ihre große Frostempfindlichkeit. Schon beim ersten leichten Reif, das Thermometer braucht kaum 1/2° unter den Gefrierpunkt zu sinken, lassen sie die Blätter hängen und die Blüten schwärzen sich. Nun ist es Zeit, die Stengel etwa 20 cm über dem Boden abzuschneiden. Der mittlere Stengel eines jeden Büschels wird mit einer Etikette, auf der der Sortenname steht, versehen. Darauf gräbt man die Knollen sorgfältig aus und lässt sie an Ort und Stelle (wenn es nicht zu kalt ist) antrocknen, bis die anhaftende Erde sich leicht ablöst. Alsdann müssen die Knollen in einem trockenen, frostfreien Raum bei etwa 5-6° Wärme überwintert werden. Anfangs Mai des nächsten Jahres pflanzt man sie wieder aus. Die Vermehrung geschieht am einfachsten durch das Teilen der Stöcke. Man kann diese mit einem scharfen Messer derart trennen, dass jeder Teil aus 1-2 Knollen und einem der Stengelpartie ansitzenden Auge besteht. Mindestens ein Auge (Knospe) muss jedes Teilstück haben, besser sind deren zwei oder drei. Dies ist die einfachste Vermehrungsart. Über einige Jahre fortgesetzt führt sie aber zur Schwächung der Pflanzen. Ein großer Vorteil bietet die Stecklingsvermehrung, weil man dabei in kurzer Zeit sehr viele neue Stöcke erhält. Sie ist zudem sehr einfach zu handhaben. Man benötigt dazu aber ein kleines Glashaus oder mindestens einen Kasten oder eine Glas- oder Plastikglocke, um die Stecklinge unter konstanter Temperatur und Bodenfeuchtigkeit zu halten. Für diese Vermehrung bringt man die dazu vorgesehenen Stöcke im Februar an einen feuchten, warmen Ort (16-18°). Schon nach drei Wochen sind die Triebe 10-12 cm hoch. Mit scharfer Klinge trennt man sie ab und steckt sie im Vermehrungskasten 2-3 cm tief in feuchten Sand. Schon nach 14 Tagen sind sie bewurzelt. Nun pflanzt man sie einzeln in kleine Töpfe, hält sie noch im Kasten und setzt sie gegen Ende Mai ins Freie. Sie entwickeln sich dort gewöhnlich zu kräftigen, einstengeligen Jungpflanzen, welche meistens früher und schöner blühen als die alten mehrstengeligen Stöcke. Auch bei alten Pflanzen lasse man pro Stock nicht mehr als drei Stengel aufkommen. Denn, wenn die Stöcke zu verzweigt sind blühen sie schlechter. Die hochstengeligen Dahliensorten verlangen starke Stützen. Sie sind daran fest anzubinden, andernfalls heftige Platzregen oder Sturmwinde die Pflanzen zu Boden drücken. Im Frühling, zur Zeit des Austreibens, werden die jungen Schosse oft im Boden drin von Schnecken abgenagt. Man wehre dieser Plage, ehe es soweit ist. Im Sommer stellen die Läuse und der Thrips eine Gefahr für die jungen Stengel und Blüten dar. Gegen sie wendet man am besten die im Handel käuflichen Vertilgungsmittel an. Bisweilen richten auch die Raupen oder die Ohrwürmer Schaden an, indem sie die Blätter oder Blüten benagen. Man muss beizeiten auf sie achten und alle ablesen. Auch Rost- und Schimmelpilze können, vor allem in nassen Jahren, schädigend auftreten. Durch saugende Insekten wird die gefürchtete Mosaikkrankheit, verursacht durch infektiöse Virusstoffe, auf die Dahlien übertragen. Die befallenen Pflanzen bleiben niedrig, sehen schmächtig aus und kommen nicht zur Blüte. Die einzige Gegenmaßnahme besteht im Ausgraben der kranken Stöcke. Man verbrennt sie, und gleichzeitig ist die Erde durch gesunde zu ersetzen. Eine andere Dahlienkrankheit wird durch Entyloma dahliae verursacht. Sie äußert sich in gelblichen Flecken, welche sich vergrößern und braungrau verfärben. Die Krankheit verursacht vorzeitigen Blattfall. Kupferprodukte helfen dagegen. Der Dahlienkrebs, welcher sich am Stengelgrund oder am Ansatz der Seitenäste als kropfige Wucherung bemerkbar macht, wird durch Bacterium (Pseudomonas) tumefaciens hervorgerufen. Kranke Pflanzen müssen ausgerissen und verbrannt werden. Eine Liste des vorhandenen Dahliensortimentes zu geben erweist sich schon deshalb als überflüssig, weil die unzähligen Sorten sehr rasch wechseln. Viele entgehen unserer Aufmerksamkeit überhaupt, und wenn wir spezielle Namensorten anführen würden, so wären sie unter Umständen schon nicht mehr käuflich. Diejenigen Leser, welche sich trotzdem dafür interessieren, studieren besser die Handelskataloge oder besuchen die Dahlienausstellungen. Besuche in den Gärten der Züchter sind überhaupt das Zweckmäßigste, denn nur so können wir die Sorten, die uns gefallen, direkt auswählen und bestellen. Wir begnügen uns mit den Hinweis auf die gegenwärtigen Hauptrassen, welche leicht zu beschaffen sind: Schmuck- oder Hybriddahlien. Man versteht darunter 100-150 cm hohe, kräftige Pflanzen mit großen bis mittelgroßen, meistens massig und schwer wirkenden Blumen. Die teilweise ins Riesenhafte übertriebenen, aufgeblähten Köpfe fanden bei ihrem ersten Erscheinen großen Anklang, und diese Sorte ist über dreißig Jahre große Mode geblieben. Sie musste aber allmählich den ersten Platz an elegantere Sorten abtreten. Trotzdem gehören diese Dahlien immer noch zu den schönsten aus der Gattung. Kaktus- und Halbkaktusdahlien. Diese Rasse ist eine der prächtigsten, wenn nicht die prächtigste, besonders was die Geschmeidigkeit der Blüten anbelangt. Man versteht darunter alle Sorten mit sternförmig ausgebreiteten, krallenartig verbogenen, geschlitzten und zugespitzten Blüten. Die Farben variieren ins Unendliche, spielen aus Reinweiß über jegliches Rosa ins tiefe Rot oder Abricot, ins Malvenblaue, Violette und Granatrote. Oft sind die Blüten weiß gefleckt. Eine unübersehbare Farbpalette breitet sich vor uns aus, in hellen und dunklen Tönungen, reinfarbig oder buntscheckig. Im Anblick der Kaktusdahlien wird uns erst so recht bewußt, daß die Dahlien, gleich wie die Rosen und Lilien, Könige der Gärten sind.
Klein- und großblumige Pompondahlien (Liliput-Dahlien). Die Köpfe dieser Rasse sind kugelig und wirken gerade deshalb reizvoll. Wenn man sie aus der Nähe betrachtet, glaubt man in eine Bienenwabe hineinzublicken, oder man glaubt einen kleinen Spielball oder den Pompon einer Mütze vor sich zu haben. Eine Sorte heißt denn auch «Pompon rouge». An sie knüpfen sich viele ähnliche an. Diese hübschen Dahlien werden 80-120 cm hoch. Ihre kleinen bis mittelgroßen Köpfe halten, ins Wasser gestellt, sehr gut. Einfache und gefüllte Mignondahlien. Diese Gruppe umfasst niedrige, nur 30-60 cm hoch werdende Sorten, welche sich gut zur Bepflanzung ganzer Beete eignen. Sie blühen sehr reichlich und andauernd in gelben, roten, rosenroten, weißen, violettblauen, scharlachroten und noch andern Farben. Selbst das noch blütenleere, reich entwickelte Blattwerk wirkt bei diesen Dahlien dekorativ. Es ist oft rötlich oder dunkel bronzebraun getönt. Was gibt es schöneres als ein Beet voll solcher Mignon- oder Zwergdahlien. Ihr langes reiches Blühen bringt Leben und Farbe in den Garten. Sie halten jedem Vergleich mit den großen Stammeltern stand. Von diesen haben sie das Niedliche und Anmutige übernommen. In kleine Vasen gestellt, dienen sie zum Garnieren großer Tafelrunden, und das Essen mundet uns im Anblick der lachenden Blumengesichter doppelt so gut. Hängen wir nun aber nicht diesen Gedanken nach, sondern wenden wir uns der Pflege der Dahlien zu. Von größter Wichtigkeit ist das regelmäßige Abschneiden der verblühten Blumenköpfe. Unterlässt man es, so beginnen die Samen zu reifen, und schon nach kurzer Zeit steht die ganze Pflanzung voll fruchtender Köpfe da. Das Blühen lässt nach. Das gleiche gilt übrigens auch für die andern Dahlien, sofern man sie gut blühend erhalten will und auf ein ordentliches Aussehen der Pflanzen Wert legt. Will man möglichst große Blüten züchten, so entfernt man die Seitenknospen und Seitenzweige bis auf wenige unter der Hauptblüte stehende. Man erhält so nicht nur größere, sondern auch schönere Blüten, die auf dem kräftiger werdenden Stiel bessern Halt finden. Einfach blühende Dahlien. Sie haben am Rande des Kopfes nur eine Reihe Strahlblüten. Man teilt sie in großblütige und kleinblütige ein. Auch die vorhin besprochenen Mignondahlien gehören eigentlich zu ihnen. Die großblumigen einfachen Dahlien fallen durch scheibenförmige Blumen auf, deren Zentrum meistens gelb ist, während die strahlenden Randblüten anders gefärbt sind. Die Höhe dieser Sorten schwankt zwischen 60-100 cm. Halskrausen-Dahlien. Sie stehen den einfach blühenden nahe, unterscheiden sich aber darin, dass das Zentrum von zahlreichen kleinen spitzen Blütchen kragenartig umrahmt ist. Diese letztern sind gewöhnlich anders gefärbt als die Kopfmitte und die strahlenden Randblüten. Die Köpfe sind häufig durch starke Farbkontraste ausgezeichnet, was ihre Schönheit erhöht und sie gegenwärtig zu Modepflanzen macht. Häufige Farbkombinationen sind rot und gelb, rosa und weiß, tief violett und weiß, orange und gelb usw. Anemonen-, Seerosen- und Pfingstrosendahlien. Alle sind sehr schön und eigenartig. Sie erinnern an die Blüten derjenigen Pflanzen, von denen sie den Namen übernommen haben. Zum Schluss sei noch darauf verwiesen, dass die Beliebtheit der Dahlien vorwiegend auf ihren bunten, leuchtenden Farben beruht, nicht aber auf dem Duft, der allen fehlt. |
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