Orchideen - Acht große Pflanzengruppen - Gartenblumen
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Zimmerpflanzen


Acht große Pflanzengruppen

Orchideen


Orchideen. Ernst Haeckel's Kunstformen der Natur.


Orchideen bilden die wohl größte Familie der Blütenpflanzen. Sie bringen besonders prächtige Blüten hervor. Will man in der Zimmerkultur mit ihnen Erfolg haben, muss man oft andere Ansprüche erfüllen als bei den meisten übrigen Zimmerpflanzen. Die für Zimmerkultur geeigneten Gattungen sind am Ende dieses Kapitels aufgeführt.

Man sagt, Orchideen seien eigentlich nur im Gewächshaus zu kultivieren. Das stimmt nicht ganz. Denn es gibt verschiedene Gattungen und Arten, die auch in einer Wohnung verhältnismäßig gut gedeihen. Allerdings hängt die erfolgreiche Blüte davon ab, dass man sich streng an die Pflegeanweisungen hält. Deshalb stellen manche Orchideenliebhaber ihre Pflanzen lieber in einen Glasbehälter oder ein Blumenfenster, weil sich dort Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit exakter regeln lassen. Bei entsprechender Fürsorge werden Orchideen viele Jahre lang immer wieder blühen.

Zur Familie der Orchideen gehören rund 750 Gattungen mit mehr als 20000 Arten. Dazu kommen zahllose Hybriden und Sorten. Etwa die Hälfte aller Arten sind Erdorchideen: Sie wachsen terrestrisch, also auf dem Erdboden. Die übrigen wachsen als Epiphyten auf Bäumen und Sträuchern, ohne ihnen Nährstoffe zu entnehmen.

Zu diesen Aufsitzern gehören alle im Zimmer kultivierten Orchideen, außer der Gattung Paphiopedilum.

Die meisten Erdorchideen haben dicke, fleischige Wurzeln mit feinen Saugwurzeln, durch die sie ihre Nahrung aufnehmen. Die epiphytischen Orchideen bilden neben dem Wurzelsystem an der Basis noch dicke, zylindrische Luftwurzeln aus, mit denen sie sich an verschiedenen Unterlagen festklammern können, etwa auf der feuchten Rinde eines Baums.

Bei epiphytischen Orchideen unterscheidet man zwei Wuchsformen. Bei den monopodialen Orchideen entwi c kelt sich direkt aus den Wurzeln ein einzelner Trieb. Er wächst in einer Richtung - meist aufrecht -, ist in seiner ganzen Länge belaubt und kann bei Topfpflanzen 1 m hoch werden. Gelegentlich treten auch kleinere und weniger kräftige Seitensprosse auf. Die Blütenstiele entwickeln sich zwischen den Blattachseln in der Nähe der Triebspitze. Die Luftwurzeln entspringen meist den unteren Blattachseln. Verbreiteter sind jedoch die sympodialen Orchideen mit meist vielen Trieben. Ihrem waagrechten Rhizom, das sich über die Unterlage verbreitet oder in Töpfen auf der Erde liegt und Saugwurzeln in das Substrat schickt, entspringen in bestimmten Abständen dicke Triebe, die Pseudo- oder Scheinbulben. Sie speichern Nährstoffe und Wasser, mit denen die Pflanze kurze Trockenperioden überstehen kann. Die meist hellgrünen Pseudobuiben sind entweder rundlich, spindelförmig, bambusartig, zylindrisch oder eiförmig. Ihre Größe schwankt zwischen einigen Zentimetern und einem Meter. Bei den meisten Zimmerorchideen werden sie jedoch nicht höher oder länger als etwa 20 cm.

An der Spitze jeder Pseudobulbe sitzen ein oder mehrere Blätter. Manchmal entspringen noch einige wenige an der Seite oder an der Basis. Später entwickelt sich ein Blütenschaft aus der Spitze oder der Basis der Pseudobulbe. Das kann einige Jahre dauern. Eine Pseudobulbe blüht meistens nur einmal und stirbt dann langsam ab, unter Umständen über mehrere Jahre hinweg. Bei manchen Arten sterben alle Blätter einer abgeblühten Pseudobulbe während der jährlichen Ruhezeit ab. Alte Pseudobuiben werden häufig als Rück-bulben bezeichnet, weil sie rückwärts am Rhizom liegen, dessen Spitze beständig nach vorn weiterwächst. Dort entwickeln sich alljährlich neue Pseudobuiben. Die Blätter der Orchideen kommen in nahezu jeder Form und Größe vor.

Orchideenblüten haben stets sechs symmetrisch angeordnete Blütenblätter. Das oberste Blütenblatt und die unteren, paarigen Blütenblätter sind umgewandelte Kelchblätter oder Sepalen. Sie sind oft in Größe, Form und Farbe gleich. Die paarigen Petalen (Blumenblätter), die das oberste Kelchblatt flankieren, sind meist etwas größer, sonst aber den Sepalen ähnlich. Ein drittes Petalum, das den unteren Abschluss bildet, ist zur Lippe geformt und unterscheidet sich stets in Form und Farbe von den übrigen. In der Mitte der Blüte befindet sich ein aufrechtes Gebilde, die sogenannte Säule mit den Geschlechtsorganen der Orchidee.

Wuchsformen

Monopodiale Orchideen, wie Vanda (oben), haben nur einen Stamm. Bei sympodialen Orchideen, z.B. Odontoglossum (unten), entspringen mehrere verdickte Triebe - die Pseudobuiben -einem Rhizom.

Aufbau der Orchideenblüte

Eine Orchideenblüte hat stets drei Petalen, die wechselweise mit drei petalähniichen Sepalen angeordnet sind. Das unterste, etwas ungewöhnliche Petalum wird Lippe genannt. Das Gebilde in der Mitte mit den Geschlechtsorganen heißt Säule.


Trotz des unverkennbaren Grundmusters gibt es Orchideenblüten in einer Unzahl von Formen, Größen und Farben. Sie sitzen einzeln oder in Ris pen oder Trauben am aufrechten oder herabhängenden Blütenschaft. Manche Blüten duften stark. Meist bestehen sie aus einem fleischigen, wachsartigen Gewebe. Die Einzelblüte hält etwa drei bis sechs Wochen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Blumen halten sich frühzeitig geschnittene Orchideenblüten in einer Vase mit Wasser ebenso lange wie an der Pflanze.


Pflege

Licht

Man stellt Orchideen an einen hellen Platz, am besten an ein Fenster, durch das morgens oder nachmittags einige Stunden lang die Sonne auf die Pflanzen fällt. Nur Orchideen der Gattungen Lycaste, Miltonia und Paphiopedilum sollte man - vor allem im Sommer - nicht der direkten Sonne aussetzen. In den Wintermonaten stellt man die epiphytischen Orchideen an einen Platz, wo sie möglichst viel direktes Sonnenlicht erhalten, oder man bringt sie sechs bis acht Stunden am Tag unter eine künstliche Beleuchtung, so dass sie insgesamt mindestens zehn Stunden am Tag ausreichend Licht erhalten.

Temperatur

Orchideen müssen üblicherweise das ganze Jahr hindurch gleichmäßig warm gehalten werden, selbst während der kurzen Ruheperiode, die einige von ihnen brauchen. Bei unzureichender Temperatur ist die spätere Blüte gefährdet.

Wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Deshalb stellt man, abgesehen von der Ruhezeit, die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine oder futtert sie in Torf ein. Unter Pflanzen in Körben hängt man wassergefüllte Schalen. Außerdem besprüht man die Blätter mindestens einmal am Tag mit Wasser - oder bei Temperaturen über 21 °C mehrmals.

Gießen

An Misserfolgen mit Orchideen ist häufig zu reichliches Gießen schuld. Die meisten Topfpflanzen gießt man während der Hauptwachstumszeit nur mäßig. Oft ist es ratsam, den Topfballen zwischen den Wassergaben fast ganz austrocknen zu lassen. Bei dem nachstehend empfohlenen Erdgemisch muss man kaum öfter als einmal in der Woche gießen. Kultiviert man Orchideen auf einer Unterlage aus Osmunda-Fasern oder einem ähnlichen fasrigen Pflanzstoff, kann eine häufigere, reichliche Wassergabe notwendig sein - jedoch nicht, bevor sich das Material trocken anfühlt. Bei epiphytischen Orchideen in Hängekörben, Ampeln oder an Stämmen taucht man den Behälter oder die Unterlage mit der Pflanze einige Minuten lang in einen Eimer mit Wasser. So kann man auch in Töpfen kultivierte Orchideen wässern.

Einige Orchideen stellen während einer deutlich ausgeprägten Ruheperiode - meist im Herbst oder Winter - das Wachstum vollständig ein. Bei manchen Arten fallen auch die Blätter ab. Die Ruhezeit dauert oft nur wenige Wochen. Man gibt dann nur so viel Wasser, dass das Substrat nicht vollständig austrocknet.

Düngen

Obwohl unter geeigneten Bedingungen kultivierte Orchideen keine zusätzlichen Nährstoffe brauchen, sind sie für schwache Düngergaben oft dankbar. Zu reichliche Düngung führt allerdings zu weichem, üppigem Wachstum auf Kosten der Blüten. Bei heranwachsenden Pflanzen genügt es meist, beim dritten oder vierten Gießen einen speziellen Orchideendünger zuzusetzen.

Kulturerden

Alle Substrate für Orchideen müssen gut wasserdurchlässig sein. Für die Topfkultur von Erdorchideen verwendet man ein Gemisch aus gleichen Teilen brockigem Lehm, Lauberde oder Torf, zerkleinertem Sphagnum (Sumpfmoos) und scharfem Sand oder Perlite.

Kulturerden für epiphytische Orchideen enthalten meist Osmunda-Fasem, das sind getrocknete Wurzeln des Königsfarns. Diesen äußerst durchlässigen Pflanzstoff gibt es von ziemlich fein bis recht grob. Die richtige Fasergröße, zusammen mit den empfohlenen Zusätzen, ergibt die jeweils erforderliche Wasserdurchlässigkeit. Statt der Osmunda-Fasem kann man auch zerkleinerte Borke verwenden. Ein gutes Substrat besteht aus zwei Teilen Osmunda-Fasem oder Borke und einem Teil Sphagnum. Manche setzen etwas grobes Horn- und Knochenmehl für die Langzeitversorgung mit Nährstoffen zu. Übrigens kann man oft auch fertige Pflanzstoffe in Spezialbetrieben kaufen. Borke und Osmunda-Fasem gibt es auch in großen Stücken, auf denen man epiphytische Orchideen als Aufsitzer kultivieren kann.

Einpflanzen und Umtopfen

Erdorchideen pflanzt man meist in normale Töpfe. Epiphytische Arten gedeihen meist besser in speziellen Tontöpfen mit durchlöcherten Wänden, in Körben aus Holzlatten oder Drahtgeflecht oder festgebunden an einem Ast, einem Stück Baumfarn, einem Rindenstück oder auf Osmunda-Fasem. Zur Verbesserung des Wasserabzugs füllt man die Töpfe bis zur Hälfte mit Tonscherben. Körbe legt man innen mit einer dünnen Schicht Sphagnum aus, damit die Erde nicht herausrieselt.

Die meisten Orchideen braucht man nur alle zwei Jahre umzutopfen, und zwar gleich zu Beginn der Ausbildung neuer Wurzeln, also gewöhnlich im Frühjahr. Beim Ein- oder Umtopfen schneidet man alle abgestorbenen oder beschädigten Wurzeln mit einem scharfen Messer ab und entfernt aus den verbliebenen Wurzeln vorsichtig die Reste der alten Erde. Pflanzen mit einem Stamm setzt man in die Mitte des neuen Behälters. Bei rhizombildenden Pflanzen soll der Teil mit den Rückbulben den Topfrand fast berühren und die Triebspitze zur Mitte zeigen, damit Platz für neue Pseudobuiben bleibt. Die Gefäße sollten für das Wachstum der nächsten zwei Jahre ausreichen, aber nicht größer sein. Das Substrat drückt man rund um die dicken Saugwurzeln an und stopft es mit einem dünnen Holzstäbchen vorsichtig zwischen die Wurzeln, ohne sie zu beschädigen. Besonders sparsam gießt man neu eingetopfte Orchideen, die in der frischen Erde noch nicht eingewurzelt sind. In den ersten drei bis vier Wochen genügt meist ein tägliches Besprühen der Blätter.

Orchideen, die man auf Rindenoder Holzstücken, an Baumfarnen oder auf Unterlagen aus Osmunda-Fasem kultiviert, pflanzt man nicht in Erde, sondern man taucht ihre Wurzeln in Wasser und lässt es abtropfen. Dann pflanzt man die Orchideen auf eine Handvoll Sphagnum, wobei man die Wurzeln vorsichtig über die Unterlage verteilt, und bindet die Pflanze mit Kupferdraht oder Nylonfaden fest.

Vermehrung

Alle sympodialen Orchideen lassen sich durch Teilung der Rhizome vermehren. Man zerschneidet das Rhizom ein oder zwei Monate vor der eigentlichen Teilung, damit die Schnittflächen abheilen können. Die Teilstücke sollten möglichst zwei oder drei Pseudobuiben oder Blattbüschel besitzen. Dann nimmt man die Pflanze aus dem Gefäß oder von ihrer Unterlage, trennt die Teilstücke und pflanzt jedes einzeln in ein Gefäß geeigneter Größe oder auf eine neue Unterlage. Die frisch geteilten Orchideen gießt man nur sparsam - oft genügt tägliches Besprühen -, bis der junge Austrieb die Ausbildung neuer Wurzeln anzeigt. Danach behandelt man sie wie große Pflanzen.

Monopodiale Orchideen kann man durch Seitentriebe oder Kopfstecklinge vermehren. Der abgeschnittene Steckling muß mindestens zwei Luftwurzeln haben. Man pflanzt ihn in einen 8-cm-Topf mit den Luftwurzeln vorsichtig in die Erde und stellt den Topf an einen warmen, hellen, jedoch nicht sonnigen Platz. In den ersten vier bis sechs Wochen gießt man nur mäßig. Danach behandelt man die Jungpflanzen wie erwachsene Exemplare. Nach der Vermehrung wirft man die alte Pflanze nicht weg. Wenn man sie täglich besprüht, treten an zwei oder drei Stellen des Stamms neue Triebe auf. Sobald sie eigene Luftwurzeln ausgebildet haben, kann man sie ebenfalls zur Vermehrung benutzen.


Vermehrung sympodialer Orchideen

Bei der Teilung durchschneidet man das Rhizom zunächst so, dass jedes Teilstück mehrere Pseudobulben und Blätter besitzt.

Nach zwei Monaten trennt man die Teilstücke, nimmt sie aus dem Behälter und befreit die Wurzeln vorsichtig von der alten Erde.

Man pflanzt jedes Teilstuck je nach Größe in einen 8-oder 10-cm-Topf und druckt frische Erde fest um die Wurzeln.


Besondere Hinweise

Bei Zimmerorchideen ist es ratsam, die Blätter wöchentlich mit einem Schwamm abzuwischen. Gelegentlich werden die Pflanzen von Schild- und Wolläusen befallen, die sich vorwiegend unter vertrockneten Blättern an den Pseudobuiben und an der Basis älterer, zurückgeschnittener Blütenschäfte ansiedeln.


Charakteristische Zimmerorchideen

Die abgebildeten Orchideen sind typische Angehörige der genannten Gattungen innerhalb der Familie der Orchidaceae. Jede Gattung umfasst zahlreiche Arten, die sich im Aussehen unterscheiden können.

 

Brassia. Cattleya.

Coelogyne. Cymbidium.

Dendrobium. Epidendrum. Laelia.

Laeliocattleya. Lycaste. Maxillaria.

Miltonia. Odontoglossum. Oncidium.

Paphiopedilum. Phalaenopsis. Vanda.


      





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