Palmen - Acht große Pflanzengruppen - Gartenblumen
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Zimmerpflanzen


Acht große Pflanzengruppen

Palmen


Livistona-Palme.


Zur Familie der Palmen gehören rund 3400 Arten. Einige bleiben von Natur aus niedrig und bilden buschige Sträucher, die meisten aber wachsen zu hohen, langstämmigen und unverzweigten Bäumen heran. In Zimmerkultur bilden auch diese selten einen längeren Stamm aus. Bei keiner typischen Zimmerpalme ist mit mehr als ein, zwei oder drei neuen Wedeln im Jahr zu rechnen. Bei manchen Arten dauert es sehr lange, bis sich aus dem Sämling eine für den Verkauf geeignete Palme entwickelt hat, so dass es aus wirtschaftlichen Gründen nur ein kleines Sortiment von Zimmerpalmen gibt.

Sehr viele der als Topfpflanzen im Jugendstadium erworbenen Palmen erreichen während ihrer langen Standzeit im Zimmer nie ihre volle Schönheit und unterscheiden sich deutlich von den stattlichen Pflanzen, die sich unter natürlichen Bedingungen im Freien entwickelt hätten. Das gilt nicht nur hinsichtlich der Größe des Stamms (sofern vorhanden) und der Wedel, sondern bezieht sich auch auf die gesamte Gestalt und den charakteristischen Wuchs der Palme.

Einige Gattungen (z. B. Microcoelum) haben einen unverzweigten Stamm, der sich auch bei Topfpflanzen zu einem kurzen Strunk oder einer verdickten Basis entwickelt. Andere (z. B. Howeia) bleiben im Zimmer gänzlich oder nahezu stammlos und bilden ein Büschel von Blattstielen. Bei weiteren Gattungen (z. B. Chrysalidocarpus) entwickeln sich mehrere dünne echte Stämme.

Typisch für alle Palmen ist, dass ihre Stämme nur einen einzigen Vegetationspunkt haben, dem sämtliche Blätter entspringen. Er sitzt in der Mitte des Blattschopfs. Bei den meisten Palmen ist diese Endknospe durch den dichten Schopf der aufrecht stehenden Blätter teilweise verdeckt. Wird die Endknospe beschädigt oder zerstört, wächst keine weitere nach, und die Palme stirbt mit der Zeit ab. Deshalb kann man von Palmen zwar einzelne Wedel entfernen, sie aber sonst nicht zurückschneiden.

Nach der Form der Wedel unterscheidet man Fiederpalmen (z. B. Cha-maedorea oder Phoenix) und Fächerpalmen (z. B. Chamaerops oder Washingto-nia). Fieder- wie Fächerwedel haben meist Stiele mit einer breiten, verdickten Basis.

Die Blattstiele können glatt und glänzend sein, behaart, mit Dornen versehen oder am Rand gezähnt. Bei Fächerwedeln enden sie am Übergang zur breiten Blattspreite. Bei Fiederwedeln wird jedoch der verlängerte Blattstiel zur Mittelrippe der Spreite. Die Blattspreite ist entlang der Mittelrippe in zahlreiche Blattfiedern oder Fiederblättchen unterteilt.

Bei den Fächerpalmen verbreitert sich die Blattspreite strahlenförmig am Ende des Blattstiels. Sie ist in Abschnitte unterteilt und kann vom Rand des Fächers aus nur kurz oder - in Form schwertartiger Abschnitte - bis nahezu an die Achse eingeschnitten sein. Meist sind die Blattstiele dieser Wedel mit Dornen besetzt oder am Rand gezähnt.

Bei größeren Palmen bilden sich im Frühjahr oder Sommer verzweigte Blütenstände mit kleinen, kugelrunden und grünlichen oder gelben Blüten an kurzen Stielen, die der Mitte des Blattschopfs entspringen. Im Zimmer blüht meist nur Chamaedorea, und zwar bereits nach vier oder fünf Jahren. Früchte werden in Zimmerkultur nur selten ausgebildet.

Fiederwedel

An dem verlängerten Blattstiel der Fiederwedel sitzen die Blattfiedern in zwei Reihen. Sie können hart und stachelig sein, wie bei Phoenix-Arten (oben), oder weich, wie bei Chrysalidocarpus-Arten (Mitte), oder nochmals unterteilt, wie bei Caryota (unten).

Fächerwedel

Fächerwedel haben strahlig geteilte Blattsegmente. Diese Fächerstrahlen sind teilweise eingeschnitten, wie bei Washingtonia-Arten (oben), oder vollständig eingeschnitten, wie bei Rhapis (Mitte) und Trachycarpus (unten).


Man sieht Palmen häufig in schlecht beleuchteten Räumen wie etwa Hotelhallen und könnte meinen, sie gediehen auch bei nachlässiger Pflege. Zwar vertragen die meisten Palmen recht unterschiedliche Lichtverhältnisse, warme und trockene Luft sowie unregelmäßiges Gießen, aber natürlich entwickeln sie sich bei regelmäßiger Pflege zu wesentlich schöneren Pflanzen. Im lichtarmen Winter legen Zimmerpalmen oft eine zwei- bis dreimonatige Ruheperiode ein. Das normale, jedoch langsame Wachstum beginnt meist im März oder April und setzt sich bis in den Spätherbst fort.

Die meisten Palmen sind dankbar, wenn man sie in den wärmeren Monaten an einen geschützten, aber sonnigen Platz ins Freie stellt. Notwendig ist das nicht. Alle in diesem Buch empfohlenen Palmen lassen sich in Wohnräumen unter normalen Bedingungen verhältnismäßig einfach kultivieren.


Pflege

Licht

Die meisten Palmen stammen aus Gebieten mit intensiver Sonneneinstrahlung. Bei Topfpflanzen handelt es sich allerdings meist um recht junge Exemplare, die in der freien Natur durch andere Pflanzen vor der prallen Sonne geschützt wären und auch in Kultur am besten an einem hellen Platz mit täglich nur zwei oder drei Stunden direkter Sonneneinstrahlung gedeihen. Einige bevorzugen einen hellen, aber nicht sonnigen Standort (siehe Einzelartikel in zimmerpflanzen von a-z), die meisten Palmen vertragen mehrere Monate lang auch ungünstige Lichtverhältnisse; bei ganz unzureichenden Lichtverhältnissen wachsen sie jedoch kaum mehr und gehen langsam ein. Um auch bei schlechterem Licht eine Palme gesund zu erhalten, stellt man sie jeden zweiten Tag zwei bis drei Stunden lang an einen helleren Platz.

Temperatur

Während der Hauptwachstumszeit gedeihen alle Zimmerpalmen bei normalen Zimmertemperaturen. Zur Zeit der Winterruhe vertragen die härteren Arten - Chamaerops, Livistona, Phoenix, Rhapis, Trachycarpus und Washingtonia - Temperaturen bis hinunter zu 8 °C; die übrigen Palmen sollte man nicht Temperaturen unter 13 °C aussetzen.

Zwar schadet geringere Luftfeuchtigkeit den Palmen nicht, aber bei sehr trockener Luft färben sich die Spitzen ihrer Wedel braun. Da ihr Laub in etwas feuchter Atmosphäre wesentlich schöner wird, sollte man sie während des Hauptwachstums in wassergefullte Schalen auf Kieselsteine stellen oder in feuchten Torf einfüttern.

Gießen

Der Wasserbedarf ist unterschiedlich. Genauere Empfehlungen finden sich in den Einzelartikeln in zimmerpflanzen von a -z. Im allgemeinen gießt man während der Hauptwachstumszeit reichlich, so dass überschüssiges Wasser aus dem Abzugsloch fließt. Einige Palmen können sogar für kurze Zeit - jedoch nicht länger als eine halbe Stunde - im Wasser stehen. Die Wassergaben während der Ruheperiode hängen wesentlich von der Temperatur ab: je kühler der Raum, um so geringer der Wasserbedarf. Selbst unter wärmeren Bedingungen sollte man Palmen im Winter zu einer Ruheperiode anhalten, etwa dadurch, dass man den Topfballen zwei bis drei Monate lang nur mäßig feucht hält.

Düngen

Zur Hauptwachstumszeit erhalten die Pflanzen Düngergaben nach den Empfehlungen im Teil Zimmerpflanzen von a-z . Während der Ruhepause düngt man nicht.

Einpflanzen und Umtopfen

Die meisten Palmen gedeihen gut in einer Erde auf Kompostbasis, der gelegentlich etwas Torf oder Lauberde zugesetzt wird. Da es auf einen guten Wasserabfluss ankommt, legt man auf den Boden der Töpfe eine 2-3 cm hohe Schicht aus grobem Kies (möglichst erbsengroße Kiesel oder groben Splitt).

Manche Palmen bilden dicke, fleischige, weiße Wurzeln aus, die am Wasserabzugsloch austreten. Auf der Erde breiten sich oft auch feinere Saugwurzeln wie drahtiges Haar aus, die nicht so wichtig sind. Die dicken Wurzeln dürfen jedoch niemals beschädigt werden. Bei einem kleinen Wurzelschaden stirbt die Pflanze zwar nicht ab, sie wächst aber vielleicht mehrere Wochen lang sehr viel langsamer oder überhaupt nicht.

Man topft nur um, wenn der Ballen völlig durchwurzelt ist, was nur alle zwei oder drei Jahre der Fall sein dürfte. Beim Wiedereintopfen Mus man die Erde rund um die Pflanze fest andrücken und darauf achten, dass die dickeren Wurzeln nicht abbrechen. Für kleine Palmen sind Ton- oder Plastiktöpfe geeignet, bei größeren zieht man wegen der Kopflastigkeit schwere Tontöpfe oder Holzkübel vor. Zwischen der Oberfläche der Erde und dem Topfrand muss man 3-5 cm Platz lassen, nicht nur, um besser gießen zu können, sondern auch, damit die fleischigen Wurzeln ausreichend Platz finden.


Umtopfen

Palmen topft man alle zwei oder drei Jahre im Frühjahr um, wenn der Ballen ganz durchwurzelt ist.

In den gereinigten Topf füllt man zur Verbesserung des Wasserabzugs eine 2-3 cm hohe Kiesschicht.

Die frische Erde drückt man gut an, lässt dabei genügend Platz zum Gießen und für das Wurzelwachstum.


Vermehrung

In Gärtnereien zieht man Palmen aus Samen heran. Manche Samen brauchen bis zu zwei Jahre für die Keimung, und erst nach einigen weiteren Jahren beginnt die Jungpflanze wie eine Palme auszusehen. Die meisten Hobbygärtner kaufen deshalb gleich junge Topfpflanzen.

Einige Arten bilden Schösslinge oder Seitensprosse aus, die man vor allem im Frühjahr abtrennen und eintopfen kann. Wenn ein Seitenspross mindestens drei gut ausgebildete Wedel besitzt, schneidet man ihn mit einem scharfen Messer von der Mutterpflanze ab und setzt ihn in einen Topf geeigneter Größe in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und scharfem Sand oder Perlite. Über den Topf stülpt man einen Plastikbeutel oder bringt ihn in einen Vermehrungskasten und stellt ihn bei einer Temperatur von 21-24 °C an einen hellen, nicht sonnigen Standort. Die Ausbildung kräftiger Wurzeln kann bis zu zwölf Wochen dauern. Während dieser Zeit gießt man den Schössling nur so viel, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Sobald durch einen neuen Austrieb angezeigt wird, dass der Schössling Wurzeln ausgebildet hat, deckt man die junge Pflanze auf, gießt mäßig und gibt ihr im Monat einmal einen handelsüblichen Flüssigdünger. Erst im nächsten Frühjahr setzt man sie in das empfohlene Erdgemisch um und behandelt sie dann wie eine ausgewachsene Pflanze.


Vermehrung durch Schösslinge

Im Frühjahr schneidet man einen Seitenspross mit Blättern und Wurzeln von der Mutterpflanze ab.

Den Schössling setzt man in einen kleinen Topf, den man mit einem feuchten Erdgemisch füllt.

Um die Wurzelbildung zu unterstützen, stülpt man über den Topf einen Plastikbeutel geeigneter Größe.


Besondere Hinweise

Die meisten Palmen bevorzugen einen gut belüfteten Standplatz, sie vertragen aber weder Zugluft noch extreme Wärme oder eine plötzliche Änderung der Lichtverhältnisse. Wenn man eine Pflanze ins Freiland stellt, gewöhnt man sie allmählich an die bewegte Luft und das hellere Licht. Vor Einbruch der kühleren Witterung im Herbst muss man die Palme wieder ins Zimmer stellen. Bei mildem Wetter kann man sie zu jeder Zeit eine halbe Stunde in leichten Regen stellen, der von den Wedeln den angesammelten Staub herunterwäscht. Ansonsten sprüht man unter der Badezimmerbrause die Blätter mit zimmerwarmem Wasser ab oder reinigt sie mit einem Schwamm.

Die Wedel können von Schildläusen oder Roter Spinne befallen werden. Diese Schädlinge bekämpft man mit einem geeigneten Insektizid.


Charakteristische Zimmerpalmen

Die hier gezeigten Palmen vertreten jeweils eine Gattung. Andere Arten derselben Gattung können sich von der abgebildeten Art unterscheiden.

Fiederpalmen:

Caryota, Chamaedorea, Chrysalidocarpus, Howeia, Microcoelum, Phoenix.

Fächerpalmen:

Chamaerops, Livistona, Rhapis, Trachycarpus, Washingtonia.

 

Chrysalidocarpus. Phoenix.

Caryota. Chamaedorea. Chamaerops.

Howeia. Livistona. Microcoelum.

Rhapis. Trachycarpus. Washingtonia.


      





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