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Zimmerpflanzen
Acht große PflanzengruppenFarne
Die Farne sind Blattpflanzen, die sich von nahezu allen anderen Pflanzen dadurch unterscheiden, dass sie keine Blüten und Samen ausbilden, sondern sich durch Sporen vermehren. Die nachfolgende Beschreibung der wichtigsten Vertreter der Farne enthält auch Hinweise für die richtige Pflege. Eine Liste der in Zimmerkultur verbreiteten Farne ist am Ende dieses Artikels aufgeführt. Die Beschreibungen der Gattungen sind unter ihrem Namen im Teil Zimmerpflanzen von a-z zu finden. Es gibt keine einheitliche Familie der Farne. Sie gehören mehreren unterschiedlichen Familien an, besitzen aber dennoch so viele gemeinsame Merkmale, dass es sinnvoll ist, sie als zusammengehörige Abteilung zu behandeln. Wildfarne sind über die ganze Welt verbreitet. Die Bewohner gemäßigter Zonen sind jedoch für den Zimmergärtner nur von geringem Interesse, denn sie können sich schlecht der ganzjährigen, gleichmäßigen Wärme im Haus anpassen. Die von Natur aus in wärmeren Gegenden angesiedelten Farne hingegen bevorzugen meist Wachstumsbedingungen, wie wir sie den Zimmerpflanzen bieten können. Zahlreiche Farne sind epiphytische Pflanzen, d.h., ihre Wurzeln wachsen zwar im Humusmaterial, das sich auf Bäumen ansammelt, aber sie dringen nicht ins Holz der Bäume ein, um ihm Nahrung zu entnehmen. Andererseits wachsen Farne aber auch auf dem Boden. Diese terrestrischen Arten gedeihen in der schattigen, feuchten Atmosphäre der Wälder oder an anderen Plätzen, an denen ihre Wurzeln charakteristischen Waldboden vorfinden. Sowohl die epiphytischen als auch die terrestrischen Farne brauchen zur Ausbildung schöner, kräftiger Wedel eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Wedel und Wurzeln der meisten Farnarten bilden sich aus Rhizomen, bei denen es sich um fleischige Stämme handelt, die in der Regel als Speicherorgane dienen. Diese Rhizome wachsen meist waagrecht unter der Erde; bei manchen Farnen, beispielsweise den Gattungen Phyllitis und Polystichum, sind sie stammartig, kurz und verzweigt. Die Rhizome einiger Blechnum- Arten sehen wie dicke Baumstümpfe aus. Andere wiederum liegen waagrecht auf dem Boden, wie bei Davallia und Polypodium, oder sie breiten sich unterirdisch waagrecht aus, wie bei Adiantum. Alle Farnrhizome sind sich jedoch ähnlich, denn sie weisen einen mehr oder weniger dichten Überzug aus pelzartigen Schuppenblättern auf, die schwarz, braun oder silbrig weiß sein können. Das Ausmaß der Bewurzelung eines Rhizoms hängt meistens von seiner Form ab. So besitzen beispielsweise die unterirdischen Rhizome der terrestrischen Farne stets ein wesentlich dichteres Rhizomsystem als die der epiphytischen Pflanzen. Bei allen Farnarten jedoch sind die Wurzeln ausgesprochen dünn und drahtig. Die Wedel bestehen aus Blattstielen und Blattspreiten. Es gibt jedoch gewaltige Unterschiede in Größe und Form. Die Länge der Farnwedel kann einige Zentimeter bis zu einem Meter und mehr betragen, die Breite reicht von 2-90 cm. Einige Gattungen, z.B. Platycerium, besitzen praktisch keine Blattstiele, bei anderen wiederum, z.B. Polypodium, nimmt der Stiel mehr als die Hälfte der gesamten Wedellänge ein. Die Stiele können grün, braun oder schwarz sein und reichen in die Spreite hinein, wo sie die Mittelrippe bilden. Diese Mittelrippe hat jedoch meist nicht mehr die Farbe des Blattstiels, sondern diejenige der Blattspreite.
Die äußere Form der Blattspreite eines Farnwedels kann einfach und zungenförmig sein, wie bei der Gattung Phyllitis, oder stark geteilt und gefiedert, wie bei manchen Arten von Asplenium und Blechnum. Zu den unterschiedlichen Formen gehören auch die dreieckigen Wedel von Adiantum und die bizarren, geweihartigen von Platycerium. Die einzelnen Abschnitte eines zusammengesetzten (geteilten) Farnblatts nennt man Blattfiedern. Sind die Blattfiedern nochmals unterteilt, so nennt man diese einzelnen Abschnitte Fiederblättchen. Extreme Beispiele von zusammengesetzten Wedeln sind bei den Farnen der Gattung Davallia anzutreffen, deren Wedel vierfach gefiedert sind - das heißt, die einzelnen Blattfiedern sind ihrerseits vollständig unterteilt in vier getrennte Abschnitte von Fiederblättchen. Da die Farne nicht blühen, bilden sie auch keine Samen für die Vermehrung aus. Statt dessen vermehren sie sich durch Sporen, die zu Millionen an einigen - nicht allen - Wedeln sitzen. Die Sporen sind eingeschlossen in Sporenkapseln, die aufspringen, sobald sie reif sind, und die staubfeinen Sporen freigeben. Häufchen solcher Sporenkapseln sitzen an der Unterseite der Wedel oder Fiedern. Bei den verschiedenen Farnarten sind die Sporenkapseln in unterschiedlicher, doch jeweils typischer Weise angeordnet. In den meisten Fällen ist es sogar möglich, nach der Form und Anordnung der Sporenkapseln die Gattung zu bestimmen. Bestimmte Farne vermehren sich nicht nur durch Sporen, sondern auch durch Adventivpflänzchen, die sich an den Wedeln ausbilden. Das beste Beispiel für diese Vermehrungsform bei Farnen in Zimmerkultur ist Asplenium hulbiferum. Die kleinen Pflänzchen können leicht abgenommen und für die Vermehrung herangezogen werden (siehe Vermehrung). Sie sehen zunächst nur wie kleine, runde Geschwülste aus. Diese vergrößern sich allmählich, und es entfalten sich winzige Wedel, die dann die Gestalt der Mutterpflanze annehmen. Oft entwickeln sich bis zu einem Dutzend solcher Adventivpflänzchen an einer Blattfieder. Unter ihrem Gewicht neigt sich der Wedel allmählich bis zum Boden hinunter. Berührt eine solche Adventivpflanze längere Zeit geeigneten Boden, bildet sie Wurzeln aus. Im Freiland wird dann der junge Farn von der Mutterpflanze unabhängig; in der Zimmerkultur kommt dies jedoch kaum vor. Da die Farne keine direkte Sonne und nicht einmal besonders helles Licht brauchen, geben sie dekorative Topfpflanzen an Standplätzen ab, an denen andere Pflanzen nur schlecht gedeihen. Außerdem haben die meisten noch den Vorteil, dass sie in einer warmen und relativ hellen Umgebung das ganze Jahr hindurch wachsen und ständig neue Wedel ausbilden. Als einzige Ausnahme der Farne in Zimmerkultur ist das Adiantum zu erwähnen, dem man eine Winterruhe gönnen sollte. Pflege Licht Obwohl die meisten Farne in Zimmerkultur aus tropischen Gegenden stammen, sind sie dort stets durch das Blätterdach der Bäume, auf denen oder unter denen sie angesiedelt sind, vor direktem Sonnenlicht geschützt. Man sollte sie deshalb möglichst an einen etwas schattigen Platz stellen oder direktes Sonnenlicht zumindest schattieren. Denn die zarten Wedel werden zu den meisten Jahres- und Tageszeiten durch direktes Sonnenlicht versengt, lediglich die Wintersonne am Morgen oder Abend ist förderlich. Die meisten dieser Pflanzen vertragen auch im Notfall zwei oder drei Wochen lang das ungünstige Licht in einer dunklen Ecke. Damit ein Farn gleichmäßig wächst, dreht man den Topf alle zwei oder drei Tage um ein Viertel. Man vermeidet dadurch einseitigen Wuchs, der stets dann auftritt, wenn sich alle Wedel in die gleiche Richtung zum Licht hin neigen. Temperatur Normale Raumtemperaturen im Bereich von 18-24 °C sind für die meisten Farne ideal. Neben Wärme ist eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig. Man stellt die Töpfe stets in wassergefullte Schalen auf feuchte Kieselsteine oder hängt wassergefüllte Untersetzer unter die Hängekörbe oder Ampeln. Auch das Einfüttern in Torf ist zu empfehlen. Liegen die Temperaturen länger als ein oder zwei Tage über 21 °C, werden zur Erhöhung der Feuchtigkeit die Blätter mindestens einmal am Tag mit Wasser besprüht. Dies muss jedoch mit großer Vorsicht geschehen, denn Wassertropfen können an den Wedeln mancher Farnarten (z.B. Polypodium) Flecken oder Beschädigungen hervorrufen. Man sprüht nicht mit kaltem, sondern mit zimmerwarmem Wasser. Wenn aus irgendeinem Grund im Winter die Zimmertemperatur unter 18 °C sinkt, ist dies noch kein Anlass zur Sorge. Fast alle Farne vertragen Temperaturen bis zu 10 °C. Sie verlangsamen das Wachstum bei sinkenden Temperaturen und stellen es schließlich bei 10 °C vollkommen ein, wobei die Pflanzen jedoch keinen Schaden nehmen. Der Farn legt lediglich eine Ruheperiode ein, bis die Temperaturen wieder steigen. Während einer solchen Ruhepause sollte das Gießen drastisch eingeschränkt werden (siehe unten), die Pflanze benötigt aber immer noch eine recht hohe Luftfeuchtigkeit, damit die Wedel nicht welken. Gießen Farne verlieren durch ihre Wedel sehr viel Feuchtigkeit, auch wenn durch die Luftfeuchtigkeit der Umgebung dieser Verlust verringert wird. Aus diesem Grund müssen Farne bei Temperaturen über 16 °C so reichlich gegossen werden, dass ihr Wurzelballen stets gleichmäßig feucht ist, aber nicht vernässt wird. Am besten versorgt man einen Farn mit Wasser, indem man den Topf in eine Schale stellt und die Erde so lange gießt, bis das Wasser aus dem Abzugsloch in die Schale läuft. Es dauert dann einige Minuten, bis die Erde das Wasser aus der Schale wieder aufgesaugt hat. Nun gießt man von oben wieder nach. Auf diese Weise wird weitergegossen, bis überschüssiges Wasser ungefähr eine halbe Stunde lang in der Schale stehenbleibt. Dann nimmt man den Topf aus der Schale und lässt die Erde eine weitere Stunde abtropfen, bevor man den Farn an seinen Platz zurückstellt. Man kann einen Farn aber auch von unten wässern. Man gießt das Wasser gleich in die Schale und lässt den Topf so lange darin stehen, bis ein Rest etwa eine halbe Stunde lang in der Schale zurückbleibt. Unabhängig von der Art der Wässerung ist es bei einigen Farnen angebracht, den Topfballen zwischen den Wassergaben etwas abtrocknen zu lassen. Spezielle Empfehlungen sind unter den einzelnen botanischen Namen im Teil Zimmerpflanzen von а bis z zu finden. Fallen die Zimmertemperaturen länger als zwei oder drei Tage unter 16 °C, schränkt man beim Gießen die Wassermenge so weit ein, dass die oberste Schicht des Topfballens immer etwas antrocknet, bevor man die Erde wieder anfeuchtet. Wenn ein Farn vollständig in das Ruhestadium tritt, was nur bei einer Temperatursenkung auf etwa 10 °C zu erwarten ist, wird noch sparsamer gegossen. Die Pflanze braucht dann nur so viel Wasser, dass ihre Wedel nicht welken. Bekommt ein Farn während der Ruheperiode zuviel Wasser, tritt Wurzelfäule ein. Nach Möglichkeit verwendet man kalkfreies oder kalkarmes Wasser, also Regenwasser, zum Gießen und Besprühen der Farnwedel. Wenn nur kaltes Wasser aus der Leitung zur Verfügung steht, muss es auf Zimmertemperatur gebracht werden. Kultiviert man Farne in Körben, ist es am besten, die Erde vorsichtig von oben zu gießen, bis sie ausreichend feucht ist. Diese Methode ist zwar langwierig, gewährleistet jedoch, dass der Topfballen nicht allzu nass wird. Düngen Da es sich bei allen Farnen um blütenlose Blattpflanzen handelt, ist ein üppiges Wachstum besonders erwünscht. Ein Düngemittel, das diesen üppigen Wuchs fördert, enthält mehr Stickstoff als Phosphat und Kali. Am besten verwendet man deshalb stickstoffreichen Volldünger, der in flüssiger Form verabreicht werden kann. Um Verbrennungen zu vermeiden, wählt man eine schwache Konzentration. Die Häufigkeit der Düngergaben hängt von der verwendeten Erde ab. Ein in Torfkultursubstrat kultivierter Farn wird in der Regel etwa alle zwei Wochen gedüngt. Bei einem Farn in Komposterde genügt eine monatliche Düngung, denn die Erde enthält natürliche Nährstoffe. Zur Zeit geringen Wachstums werden die Düngergaben in größeren Abständen verabreicht, und vollständig ruhende Pflanzen düngt man überhaupt nicht. Als Humuswurzler sind Farne salzempfmdlich, und deshalb sollten die Düngerkonzentrationen nicht zu hoch gewählt werden. Auch ist wichtig, dass nach dem Düngen die Erde niemals austrocknet. Sie sollte über einige Tage hinweg einen mittleren Feuchtigkeitsgrad aufweisen, damit die Nährstoffe von den Wurzeln aufgenommen und zu den oberirdischen Organen weitertranspörtiert werden können. Wer eine spezielle Erdmischung zum Umtopfen oder Einpflanzen von Farnen herstellt, kann dieser, sofern es sich nicht um ein reines Torfkultursubstrat handelt, eine organische Grunddüngung beigeben. Organische Dünger, z.B. Hornspäne, Knochenmehl, Blutmehl usw., zersetzen sich in der Erde langsam, so dass nie eine zu hohe Salzkonzentration entsteht. Diesen Umsetzungsprozess, der durch die Mikroorganismen des Bodens vorgenommen wird, nennt man Mineralisierung. Auf diese Weise stehen den Farnpflanzen über einen längeren Zeitraum immer wohl geringe, aber für die Entwicklung meist ausreichende Nährstoffmengen zur Verfügung. Einpflanzen und Umtopfen Im Zimmer kultivierte Farne stammen aus Gegenden, deren Böden stets einen reichen Vorrat an organischem Material aufweisen. Bei epiphytischen Farnen ist immer für einen guten Wasserabzug gesorgt, und auch terrestrische Farne finden im Regenwald oder Urwald eine verhältnismäßig lockere, durchlässige Erde vor. Die Erde für Zimmerpflanzen sollte deshalb einen hohen Gehalt an organischen Stoffen haben und gut wasserdurchlässig sein. Für Farne werden meist zwei Erdgemische empfohlen, die sich sowohl für epiphytische als auch für terrestrische Pflanzen eignen. Eine dieser Erden ist jedoch für Epiphyten vorzuziehen: das Gemisch aus gleichen Teilen Torf, Lauberde und scharfem Sand oder Perlite. Das andere Gemisch besteht aus gleichen Teilen Kompost- und Lauberde und ist wegen seines höheren Gewichts vor allem für große Farne geeignet. Ein wichtiger Hinweis: Die Komposterde sollte unbedingt sterilisiert sein (siehe Topferden). Anstelle von Lauberde kann man auch langfaserigen Torf verwenden. Die meisten Farne wurzeln nicht sehr tief. Die wenigen mit tieferen Wurzeln (z.B. große Blechnum-Arten) muss man in übliche Gefäße setzen, die flachwurzelnden Farne gedeihen jedoch besser, wenn man sie in flachen Schalen oder halbhohen Töpfen unterbringt, wo sich die Wurzeln genügend ausbreiten können. In flachen Behältern ist außerdem die Gefahr geringer, dass sich die Erde verdichtet und der notwendige Wasserabzug nicht mehr gewährleistet ist. Mehrere kleine, flachwurzelnde Farne - beispielsweise Phyllitis und bestimmte Nephrolepis- Arten - können gemeinsam an einem sogenannten Moosstab angebracht werden. Man stellt diesen künstlichen Stamm an einen hellen, warmen Platz mit möglichst hoher Luftfeuchtigkeit und bewässert vorsichtig, damit das Moos und die Erde ständig feucht sind. Farne mit oberirdischen Rhizomen brauchen eine große Ausbreitungsfläche. Diese Arten pflanzt man in einen Behälter, dessen Durchmesser der doppelten oder dreifachen Tiefe entspricht. Handelt es sich um besonders große Exemplare, ist eine Ampel am geeignetsten, denn die Rhizome können sich dann kriechend über die ganze Oberfläche ausbreiten und außen herabhängen. Zu dieser Gruppe gehören die großen Exemplare von Polypodium, Nephrolepis und Davallia. Ein Farn wird nur umgepflanzt, wenn seine Wurzeln den Topf ganz ausfüllen oder wenn seine oberflächlich ausgebreiteten Rhizome bereits über den Gefäßrand hinauswachsen. Wenn die Lichtverhältnisse und Temperaturen stimmen und wenn richtig gegossen und gedüngt wird, muss ein Farn alle sechs oder sieben Monate umgepflanzt werden. Unter weniger idealen Bedingungen kann er ohne weiteres bis zu zwei Jahren im selben Pflanzgefäß bleiben. Wenn man umpflanzen muss, wählt man am besten das Frühjahr oder den zeitigen Sommer dafür aus und außerdem ein nicht zu großes Gefäß, damit unvorsichtiges Gießen keine Verwässerungsschäden nach sich ziehen kann. Ist die größte, noch bequem zu handhabende Größe des Pflanzgefäßes erreicht, sollte man den Farn möglichst teilen oder in anderer Weise für die Vermehrung heranziehen. Man kann die Pflanze aber auch erhalten, indem man den Wurzelballen um ein Drittel oder die Hälfte zurückschneidet. Man pflanzt dann den Farn in das ursprüngliche Gefäß zurück, das man zuvor reinigt und mit frischer Erde füllt. Anlegen eines Moosstabes
Vermehrung Je nach Art eines Farns gibt es eine oder mehrere Methoden der Vermehrung. Sie wird am besten im zeitigen Frühjahr vorgenommen. Die einfachste Möglichkeit ist die Teilung des Rhizoms; sie ist jedoch meist auf Pflanzen mit unterirdischen Rhizomen beschränkt, z. B. Adiantum oder Polystichum. Zur Teilung eines Farns nimmt man die Pflanze aus dem Behälter und schüttelt vorsichtig die Erde aus den Wurzeln. Dann wird das Rhizom mit einem scharfen Messer in die gewünschte Anzahl von Teilstücken zerschnitten. Diese Teilstücke können recht klein sein, müssen jedoch einige Wedel besitzen. Man setzt die Rhizomteile in einen 6- bis 8-cm-Topf mit einem der empfohlenen Erdgemischc. Die Erde sollte feucht, jedoch nicht nass sein. Damit es den drastischen Eingriff besser übersteht, stülpt man über das frisch eingetopfte Rhizom einen Plastikbeutel oder stellt den Topf in einen Vermehrungskasten und bringt diesen an einen warmen, schattigen Platz. Nach etwa einem Monat gewöhnt man den jungen Farn allmählich an die Luft, öffnet also die Abdeckung, und gießt ihn in den nächsten drei bis vier Wochen mäßig. Auf diese Weise passt sich die Pflanze besser an die geringere Luftfeuchtigkeit des größeren Raums an. Anschließend kann man ihn an den endgültigen Standplatz stellen und wie eine ausgewachsene Pflanze weiterbehandeln. Bei Farnen, deren Rhizome sich auf der Oberfläche der Erde ausbreiten, verwendet man am besten Kopfstecklinge der Rhizome zur Vermehrung. Der Schnitt sollte etwa 5 cm hinter dem Vegetationspunkt (Auge) des Rhizoms vorgenommen werden. An dem abgeschnittenen Stück muss sich nicht unbedingt ein Farnwedel befinden. Man legt es auf das angefeuchtete Erdgemisch in einem niedrigen Topf mit 7-8 cm Durchmesser und hält den Steckling mit einer Drahtspange auf der Erde fest. Über den Topf wird wieder ein Plastikbeutel gestülpt, oder man stellt ihn in einem Vermehrungskasten an einen warmen, schattigen Ort, bis der Austrieb winziger Wedel aus dem Rhizom die erfolgreiche Bewurzelung anzeigt. Die Bewurzelung kann vier bis fünf Wochen dauern. Nach dem Austrieb deckt man die junge Pflanze allmählich auf und gießt mäßig, um sie im Laufe von zwei oder drei Wochen an die Atmosphäre des Zimmers zu gewöhnen. Anschließend kann sie wie eine ausgewachsene Pflanze weiterkultiviert werden. Wenn man diese Ausläufer nicht vom Rhizom abschneidet, wurzeln sie in der Topferde, solange sie noch mit der Mutterpflanze verbunden sind, und man kann sie dann als bewurzelte Pflänzchen abschneiden. Ein bewurzelter Nephrole pis-Ausläufer kann dann in einen 7-oder 8-cm-Topf umgesetzt und gleich wie ein erwachsener Farn behandelt werden. Bei manchen Farnen, wie bei Asplenium bulbiferum , bietet sich die Vermehrung durch Adventivpflänzchen an, die sich an den Wedeln ausbilden. Man nimmt eine solche Miniaturpflanze samt einem Stück des Fiederblatts ab und setzt sie auf die Erde eines Topfes mit 6 cm Durchmesser. Ebenso wie der Kopfsteckling eines Rhizoms wird auch dieses Pflänzchen bis zur Bewurzelung in einen Plastikbeutel gehüllt oder in einen Vermehrungskasten gestellt und dann nach etwa vier Wochen allmählich aufgedeckt. Anzucht aus Sporen Die Vermehrung von Farnen durch Sporen ist dem Hobbygärtner meist nicht zu empfehlen, denn sie erfordert viel Geduld und aufmerksame Pflege. Andererseits ist diese Methode jedoch sehr reizvoll für Leute, die gewillt sind, nahezu ein Jahr lang zu warten, bis sich eine Pflanze gebildet hat. Zunächst müssen die Sporen gesammelt werden. Man wählt dazu ein Fiederblatt mit heranreifenden Sporenkapseln. Zur Prüfung der Reife reibt man mit der Fingerspitze über die Häufchen der Sporenkapseln; wenn am Finger etwas Staub zu erkennen ist, können die Sporen abgenommen werden. Man schneidet das Fiederblatt ab, legt es mit der Unterseite auf einen kleinen Bogen Seidenpapier und bringt das Papier für ein oder zwei Tage an einen warmen Platz. In der Zwischenzeit bereitet man die Anzuchterde aus Torf oder Lauberde vor. Sie muss steril und gründlich feucht sein. Als Gefäß für die Aussaat verwendet man einen Topf mit 6 cm Durchmesser oder eine kleine Plastikdose mit durchsichtigem Deckel. Der Behälter wird mit der angefeuchteten Anzuchterde bis 2 cm unter den Rand gefüllt. Nach etwa 24 Stunden liegen zahllose Sporen verstreut auf dem Papierbogen. Bei leichtem Anklopfen des Fiederblattes fallen dann meist noch weitere Sporen heraus. Man verteilt nun alle Sporen gleichmäßig über die Oberfläche der Anzuchterde, setzt den Deckel auf die Plastikdose oder stülpt einen Plastikbeutel über den Topf. Dann stellt man das Gefäß an einen warmen Platz, der zwar hell, aber nicht vollsonnig sein sollte. Im Laufe der nächsten zwei bis drei Monate passiert meist nichts. Die ersten Anzeichen der Keimung sind an einem schwachgrünen Überzug auf der Erde zu erkennen. Die Erde wird stets feucht gehalten, ohne dass Staunässe auftritt, so daß die Luftfeuchtigkeit in der Plastikdose oder im Beutel sehr hoch ist. Mit der Zeit bildet sich auf der Anzuchterde ein moosartiger, grüner Belag. Dieser Teppich besteht aus vielen kleinen Keimen, sogenannten Prothallien, die das erste Stadium im Generationswechsel des Farns darstellen, jedoch noch keinerlei Ähnlichkeit mit einem jungen Farn haben. Wenn sich nach einigen weiteren Monaten winzige Farne entwickelt haben, pikiert man die erwünschte Anzahl in kleine Töpfe mit 3-4 cm Durchmesser in die gleiche Anzuchterde, wie sie auch für die Sporen verwendet wurde. Die zarten Farne brauchen immer noch eine hohe Luftfeuchtigkeit und werden in einen Plastikbeutel gehüllt oder in einem Vermehrungskasten an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonnenbestrahlung gestellt. Sobald die Farne 3-5 cm hoch sind, müssen sie gedüngt werden. Man verabreicht alle zwei Wochen einen stickstoffreichen Flüssigdünger in schwacher Konzentration. Sobald eine Pflanze den Ballen ganz durchwurzelt hat, setzt man sie in ein etwas größeres Gefäß und steigert allmählich die Konzentration des Flüssigdüngers. Wenn der junge Farn dann so groß ist, dass er einen 8-cm-Topf beansprucht, gedeiht er bereits in dem für erwachsene Farne empfohlenen Erdgemisch. Vermehrung durch Rhizome
Besondere Hinweise Farne werden häufig von Schädlingen befallen. Leider vertragen sie viele Pflanzenschutzoder Schädlingsbekämpfungsmittel nicht. Man muss also die Anweisungen aufmerksam lesen, bevor man ein Mittel anwendet. In vielen Fällen ist die Schädlingsbekämpfung auch ohne SpezialChemikalien möglich. So kann man beispielsweise Blattläuse, die häufig die jungen Wedel befallen, mit einer schwachen Waschmittellösung abwaschen. Mit Brennspiritus kann man erfolgreich gegen die besonders lästigen Schildläuse und Wolläuse vorgehen. Die Schildläuse treten meist entlang der Adern an der Unterseite der Wedel auf. Wenn man einen feinen Pinsel in Spiritus taucht und damit die Schildläuse betupft, sterben sie ab. Wolläuse treten gelegentlich an jungen Wedeln auf und können in gleicher Weise bekämpft werden. Beim jungen Austrieb geht man jedoch mit dem Brennspiritus recht sparsam um, denn allzuviel kann den jungen Wedeln schaden. Charakteristische Farne Die hier gezeigten Pflanzen gehören jeweils zu einer Farngattung. Andere Arten einer selben Gattung können sich in ihrem Aussehen selbstverständlich von der hier abgebildeten Art stark unterscheiden.
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